Wünschen allen einen guten Rutsch ins Jahr der hölzernen Schlange! Viel Gesundheit und Glück!
Sie suchen nach gute Vorsätze für 2025…Werden Sie Samurai!!! Die Ausbildung der Samurai, obwohl für eine historische Gesellschaft konzipiert, enthält viele Prinzipien und Praktiken, die auch heute hilfreich und anwendbar sein können. Die Philosophie und Methodik der Samurai können moderne Menschen in verschiedenen Lebensbereichen inspirieren und unterstützen. Persönliche Disziplin und Fokus Konzentration: Samurai trainierten stundenlang, um Techniken zu perfektionieren. Diese Fähigkeit, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, ist in einer Welt voller Ablenkungen äußerst wertvoll, z. B. im Beruf oder Studium. Zeitmanagement: Ihre strukturierte Lebensweise fördert Produktivität und Effizienz. Durchhaltevermögen: Das ständige Streben nach Verbesserung kann in der heutigen Selbstentwicklung motivieren. Körperliche Fitness und Gesundheit Kampfkunsttraining: Disziplinen wie Aikido oder Iaido werden auch heute noch praktiziert und fördern Fitness, Beweglichkeit und mentale Stärke. Meditation und Atmung: Zen-Buddhistische Praktiken, die Samurai nutzten, können Stress reduzieren, den Geist beruhigen und Konzentration fördern. Balance von Körper und Geist: Die Harmonie zwischen körperlicher Aktivität und geistiger Klarheit ist ein Konzept, das auch in der modernen Wellness-Bewegung betont wird. Stressbewältigung und mentale Stärke Resilienz: Das Training lehrte sie, mit Rückschlägen umzugehen und weiterzumachen – eine wichtige Fähigkeit im persönlichen und beruflichen Leben. Ethik und Werte Bushido (Ehrenkodex): Werte wie Loyalität, Mut, Respekt, Integrität und Verantwortung sind universell und in allen Lebensbereichen wichtig, z. B.: Beruf: Verantwortung und Loyalität gegenüber einem Team oder Unternehmen. Privat: Respektvolle Beziehungen und ein ehrenvolles Leben. Selbstdisziplin: Die Fähigkeit, Versuchungen zu widerstehen und langfristige Ziele zu verfolgen, wird durch die Prinzipien des Bushido unterstützt. Entscheidungsfindung unter Druck Strategie und Taktik: Die Samurai wurden im schnellen, aber durchdachten Handeln geschult. Diese Fähigkeit, unter Druck zu entscheiden, ist in Berufen wie dem Management, dem Militär oder der Notfallmedizin relevant. Emotionale Kontrolle: Samurai lernten, Emotionen zu meistern, um rationale Entscheidungen zu treffen. Moderne Anwendungen von Kampfkünsten Selbstverteidigung: Traditionelle Kampfkünste wie Kendo, Iaido oder Aikido, die von Samurai-Praktiken inspiriert sind, bieten effektive Möglichkeiten zur Selbstverteidigung. Teambildung: In der heutigen Zeit wird Kampfkunst auch für Teambildung und Persönlichkeitsentwicklung genutzt. Kreativität und Bildung Kunst und Philosophie: Samurai widmeten sich auch kulturellen Aspekten wie Kalligrafie, Dichtung und Teezeremonien. Diese Aktivitäten fördern Kreativität und können als Ausgleich zu einem stressigen Alltag dienen. Lebenslanges Lernen: Die Bereitschaft, ständig neue Fähigkeiten zu erwerben und zu verbessern, ist ein zeitloser Vorteil. Modernes Leadership Führungskompetenz: Die Samurai-Philosophie lehrt, dass ein guter Anführer mit Integrität handelt, sein Team inspiriert und Verantwortung übernimmt – Eigenschaften, die in der heutigen Führungskultur geschätzt werden. Mehr unter https://kentsurudojo.de/philosophie/
Wir wünschen euch allen ein ruhiges, besinnliches und gesegnetes Weihnachtsfest im Kreise eurer Liebsten. Nach Japan wurde das Weihnachtsfest durch die Missionare im 15.Jahrhundert importiert aber erst nach dem 2.Weltkrieg durch die Amerikaner so richtig bekannt. Es ist aber nicht wie bei uns ein Fest mit der Familie sondern mit Freunden. Unter den Jüngeren mit der Freundin. Man geht oft Essen. Zum Schluss noch eine Geschichte über den Baum. Der Weihnachtsbaum ist eines der bekanntesten Symbole der Weihnachtszeit und hat eine lange Geschichte, die sich aus heidnischen, christlichen und kulturellen Traditionen entwickelt hat. Seine Ursprünge, Symbolik und die Legenden, die sich um ihn ranken, sind faszinierend und vielfältig. Ursprung des Weihnachtsbaums Bereits in der Antike wurden immergrüne Pflanzen wie Tannenzweige, Efeu und Mistel als Symbole des Lebens und der Hoffnung in der dunklen Jahreszeit verehrt. Sie galten als Schutz gegen böse Geister und brachten Hoffnung auf die Rückkehr des Frühlings. Während des römischen Festes Saturnalia, das um die Wintersonnenwende gefeiert wurde, schmückten die Römer ihre Häuser mit Lorbeer und Immergrün. In germanischen Kulturen wurden zur Wintersonnenwende Zweige von Nadelbäumen ins Haus geholt, um den Sonnengott Balder zu ehren und das Leben in den dunklen Wintermonaten zu symbolisieren. Einzug in die christliche Tradition Mit der Christianisierung Europas wurden viele heidnische Bräuche übernommen und mit christlicher Symbolik versehen. Der immergrüne Baum wurde zum Zeichen der ewigen Liebe Gottes und der Hoffnung auf das ewige Leben. Der erste Weihnachtsbaum Die genaue Herkunft des geschmückten Weihnachtsbaums ist schwer festzulegen, aber einige der frühesten Belege finden sich in Deutschland:
Jahrhundert: Die ersten Weihnachtsbäume, wie wir sie heute kennen, tauchten in Mitteleuropa, insbesondere in Deutschland, auf. Protestanten wie Martin Luther sollen dazu beigetragen haben, den Baum in christliche Haushalte einzuführen. Eine Legende besagt, dass Martin Luther eines Nachts durch einen verschneiten Wald lief und von den funkelnden Sternen über den Tannenbäumen inspiriert wurde. Zu Hause stellte er einen Baum auf und schmückte ihn mit Kerzen, um seinen Kindern die Schönheit dieser Szene zu zeigen. Straßburg (17. Jahrhundert): In Straßburg (heute Frankreich) wurde bereits im 17. Jahrhundert dokumentiert, dass Tannenbäume mit Äpfeln, Nüssen und anderen Leckereien geschmückt wurden. Dies sollte an den Garten Eden und den Sündenfall erinnern, wobei der Baum ein Symbol des Lebens darstellte. Symbolik des Weihnachtsbaums Der Baum symbolisiert die Ewigkeit und die Unvergänglichkeit der Liebe Gottes. Form: Die dreieckige Form der Tanne wird oft als Hinweis auf die Dreifaltigkeit (Vater, Sohn und Heiliger Geist) interpretiert. Diese symbolisieren das Licht Jesu Christi, das in die Dunkelheit der Welt gebracht wurde. Äpfel (später Kugeln) erinnern an den Sündenfall und die Verheißung der Erlösung; Sterne stehen für den Stern von Bethlehem. Verbreitung des Weihnachtsbaums Deutschland als Ursprung: Im 18. und 19. Jahrhundert verbreitete sich die Tradition des Weihnachtsbaums von Deutschland aus in andere Länder. Der Weihnachtsbaum wurde in England durch Prinz Albert, den deutschen Ehemann von Königin Victoria, populär. Bilder der königlichen Familie mit einem geschmückten Baum führten zur Begeisterung in der britischen Gesellschaft. Deutschstämmige Einwanderer brachten die Tradition des Weihnachtsbaums in die USA, wo er ab dem 19. Jahrhundert zum festen Bestandteil des Weihnachtsfestes wurde. Legenden rund um den Weihnachtsbaum. Die Legende von Bonifatius und der Donareiche Eine bekannte christliche Legende erzählt, dass der Heilige Bonifatius, ein Missionar aus dem 8. Jahrhundert, eine heidnische Eiche fällte, die dem germanischen Gott Donar geweiht war. An ihrer Stelle wuchs eine kleine Tanne, die Bonifatius als Symbol des christlichen Glaubens deutete. Die Tanne wurde daraufhin ein Zeichen des Christentums und der Hoffnung. Die Legende der Spinnen am Weihnachtsbaum Eine osteuropäische Legende erzählt, dass arme Familien, die keinen Schmuck für ihren Weihnachtsbaum hatten, von freundlichen Spinnen besucht wurden. In der Nacht webten die Spinnen glitzernde Netze über den Baum, die das erste Lametta darstellten. Diese Legende wird besonders in der Ukraine gefeiert, wo Spinnenornamente als Glücksbringer gelten. Der Stern von Bethlehem Eine Legende besagt, dass der erste Weihnachtsbaum in Bethlehem stand, geschmückt mit Sternen, die den Weg zu Jesus wiesen. Der Stern an der Spitze des Baumes erinnert bis heute an diese Geschichte. Die Tradition, Bäume mit Glaskugeln zu schmücken, stammt aus Lauscha, Deutschland, wo im 16. Jahrhundert handgefertigter Glasschmuck hergestellt wurde. Mit der Erfindung der Elektrizität ersetzten Lichterketten die gefährlichen Wachskerzen und machten den Weihnachtsbaum sicherer und farbenfroher. Der öffentliche Weihnachtsbaum: Große öffentliche Weihnachtsbäume, wie der berühmte Baum am Rockefeller Center in New York, sind heute ein globales Symbol für Gemeinschaft und festliche Freude. Der Weihnachtsbaum ist mehr als nur eine festliche Dekoration – er ist ein Symbol von Hoffnung, Glaube und Erneuerung. Seine Wurzeln in alten Naturkulten, kombiniert mit der christlichen Botschaft, machen ihn zu einem einzigartigen und universellen Zeichen der Weihnachtszeit. Bleibt Neugierig und fasziniert… Euer Ken Tsuru Dojo Fürth Ken Tsuru Dojo e.V. In Fürth
Einen schönen 4. Advent und zur Wintersonnenwende… Der 4. Advent, der vierte und letzte Sonntag in der Adventszeit, hat in der christlichen Tradition eine besondere Bedeutung. Er markiert den Höhepunkt der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, das Fest der Geburt Jesu Christi. Es ist der Zeitpunkt, an dem alle vier Kerzen auf dem Adventskranz brennen. Jede Kerze symbolisiert einen Sonntag in der Adventszeit und steht für Licht, Hoffnung und die wachsende Erwartung auf Weihnachten. Die vierte Kerze wird oft als „Engelskerze“ bezeichnet und symbolisiert den Frieden. In der Kirche steht der 4. Advent oft im Zeichen Mariens. Es werden Bibelstellen gelesen, die die Ankündigung der Geburt Jesu und die Rolle Marias als Mutter Gottes hervorheben. In vielen Regionen finden Adventskonzerte und Krippenspiele statt. Der 4. Advent ist eine Zeit der Besinnung und des Innehaltens. Der Advent wurde im 4. Jahrhundert n. Chr. eingeführt, zunächst als Fastenzeit vor Weihnachten. Die vierwöchige Struktur etablierte sich später, wahrscheinlich im 6. Jahrhundert unter Papst Gregor I. Die Bedeutung der einzelnen Sonntage wurde im Laufe der Zeit theologisch ausgestaltet. Der 4. Advent ist der Abschluss der Wartezeit und rückt die unmittelbare Nähe der Geburt Jesu in den Mittelpunkt. Diese Tradition hat ihre Wurzeln in der alten christlichen Erwartung des „Adventsus“ (lateinisch für Ankunft) Christi. Eine beliebte Legende verbindet den 4. Advent mit der Verkündigung an Maria durch den Engel Gabriel. Maria wurde mitgeteilt, dass sie den Messias zur Welt bringen würde. Diese Botschaft der Hoffnung und des Wunders spiegelt sich in der Bedeutung des 4. Advents wider. Eine bekannte Geschichte erzählt, dass die vier Kerzen auf dem Adventskranz miteinander sprechen. Am 4. Advent bleibt oft die „Friedenskerze“ übrig, die trotz aller Dunkelheit Hoffnung spendet und auf die Geburt Christi hinweist. In einer Zeit, als die Welt dunkel und kalt war, warteten die Menschen sehnsüchtig auf das Licht der Hoffnung, das sie in ihrem Alltag verloren hatten. Die Dunkelheit hatte ihre Herzen schwer gemacht, und viele von ihnen hatten das Lächeln vergessen. Am 4. Advent sandte Gott einen Engel auf die Erde, um den Menschen das Licht zurückzubringen. Der Engel trug eine leuchtende Laterne und wanderte von Dorf zu Dorf, um die Dunkelheit zu vertreiben. Doch das Licht in der Laterne war besonders: Es brannte nur dann hell, wenn es mit Liebe und Güte genährt wurde. Überall, wo der Engel hinkam, bat er die Menschen, einander zu helfen, zu vergeben und Freude zu teilen. Manche verstanden die Botschaft sofort, andere mussten erst ihre Herzen öffnen. In einem kleinen Dorf sah der Engel ein Kind, das frierend und hungrig am Straßenrand saß. Ein altes Paar, das kaum etwas besaß, gab dem Kind seinen letzten Laib Brot und eine warme Decke. In diesem Moment wurde das Licht in der Laterne so hell, dass die Dunkelheit für immer verschwand. Der Engel sprach. „Das Licht, das ihr in die Welt gebracht habt, ist stärker als jede Dunkelheit. Bewahrt es in euren Herzen, und es wird euch durch jede Nacht führen.“ Seitdem gilt der 4. Advent als ein Tag des Lichts und der Hoffnung, der die Menschen daran erinnert, dass sie selbst das Licht in die Welt tragen können, indem sie Liebe und Mitgefühl zeigen. In den germanischen Kulturen wurde die Wintersonnenwende als Julfest gefeiert. Es war ein Fest des Lichts und der Erneuerung, bei dem das Wiedererstarken der Sonne begrüßt wurde. Die Menschen entzündeten große Feuer (später das Julfeuer oder die Yule-Log) und schmückten ihre Häuser mit immergrünen Pflanzen wie Tannenzweigen, Mistel und Efeu, die für das Überleben und die Hoffnung im Winter standen. Im Römischen Reich feierte man die Saturnalien zu Ehren des Gottes Saturn. Dieses Fest, das Mitte Dezember stattfand, war eine Zeit des Überflusses, der Geschenke und der Umkehr gesellschaftlicher Normen. Es war eine Zeit der Freude, ähnlich wie Weihnachten. Bei der Wintersonnenwende glaubten die Menschen, dass die Sonne, die während der dunklen Wintertage schwach erschien, neu geboren wurde. Dies führte zur Tradition des Entzündens von Kerzen, Fackeln und Feuern, die die Sonne stärken und das Licht in die Welt zurückbringen sollten. Als das Christentum sich ausbreitete, wurden viele Bräuche der Wintersonnenwende übernommen und mit der Geburt Jesu Christi verbunden. Jesus wurde als das „Licht der Welt“ angesehen, das die Dunkelheit überwindet, ähnlich wie die Sonne bei der Wintersonnenwende. Der 4. Advent liegt oft sehr nah an der Wintersonnenwende (meist am 21. oder 22. Dezember). Dies verstärkt die Symbolik der zunehmenden Erwartung auf das Licht, sowohl im natürlichen als auch im spirituellen Sinne. Der Adventskranz, ursprünglich ein heidnisches Symbol des Kreislaufs der Natur, wurde in der christlichen Tradition zum Zeichen der Vorbereitung auf das Licht Christi. Eine Legende aus alten Zeiten erzählt, dass die Menschen in der dunkelsten Nacht des Jahres eine große Kerze entzündeten, um die Sonne zu wecken. Sie sammelten sich um das Feuer, erzählten Geschichten und sangen Lieder, um die Rückkehr des Lichts herbeizurufen. Als das Licht schließlich am Horizont erschien, versprach es den Menschen: „Ich werde zurückkehren und euch wärmen, doch vergesst nie, dass das Licht auch in euch selbst wohnt. Pflegt es, denn es wird euch durch die dunkelsten Zeiten führen.“ Diese Botschaft fand später ihren Platz in der christlichen Tradition, indem das „innere Licht“ mit der Liebe und Gnade Gottes gleichgesetzt wurde. Der 4. Advent und das Weihnachtsfest selbst stehen in enger Verbindung mit älteren, vorchristlichen Traditionen, insbesondere mit den Feierlichkeiten zur Wintersonnenwende. Dieses Fest war in vielen Kulturen ein wichtiger Wendepunkt im Jahr, da es das Ende der längsten Nacht und die Rückkehr des Lichts symbolisierte. Japan hat eine starke mythologische Verbindung zur Sonne, die in die Tōji-Traditionen hineinwirken könnte. Eine der zentralen Mythen des Shintoismus handelt von der Sonnengöttin Amaterasu, die sich in einer Höhle versteckte, was die Welt in Dunkelheit stürzte. Die anderen Götter lockten sie heraus, indem sie feierten und tanzten, wodurch das Licht wieder in die Welt zurückkehrte. Dieser Mythos ist zwar nicht direkt mit der Wintersonnenwende verbunden, spiegelt aber die Bedeutung der Sonne und des Lichts im japanischen Glaubenssystem wider. Heute wird die Wintersonnenwende in Japan eher als eine Mischung aus kultureller Tradition und Wellness wahrgenommen. Viele Menschen besuchen öffentliche Bäder oder Onsen, um ein Yuzu-Bad zu nehmen, und genießen saisonale Gerichte wie Kürbis. Es ist ein Moment der Entspannung und der Hoffnung, der oft als stiller Übergang in die hellere Jahreszeit Während in Europa Feuer, Kerzen und immergrüne Pflanzen eine zentrale Rolle spielen, sind die japanischen Bräuche stärker auf persönliche Reinigung, Gesundheit und den Kontakt mit der Natur ausgerichtet. Beide Traditionen teilen jedoch die Idee der Erneuerung, der Hoffnung und der Rückkehr des Lichts. Natürlich! Die japanischen Bräuche und symbolischen Handlungen zur Wintersonnenwende (Tōji, 冬至) sind tief mit der Natur und der Idee von Gesundheit, Erneuerung und dem Kreislauf des Lebens verbunden. Hier sind weiterführende Informationen, historische Hintergründe und kulturelle Zusammenhänge, die diese besondere Zeit in Japan beleuchten.
Der Ursprung der Tōji-Traditionen In Japan wurde die Wintersonnenwende seit der Antike als ein Wendepunkt im Jahreszyklus angesehen. Dieser Brauch wurde vermutlich aus China übernommen, wo die Wintersonnenwende im traditionellen Kalender ein bedeutendes Fest namens „Dongzhi“ darstellt. Im chinesischen Daoismus wurde die Rückkehr des Yang (Licht, Wärme, Männlichkeit) nach der Dominanz des Yin (Dunkelheit, Kälte, Weiblichkeit) gefeiert. Japan integrierte diese Ideen und verband sie mit den eigenen religiösen und kulturellen Vorstellungen. In der Edo-Zeit (1603–1868) wurde Tōji populärer, und viele der heutigen Bräuche entwickelten sich in dieser Zeit. Es war vor allem ein Tag, der Gesundheit und langes Leben fördern sollte.
Die Bedeutung von Yuzuyu (柚子湯). Das Yuzu-Bad ist der bekannteste Brauch zur Wintersonnenwende in Japan. Die Zitrusfrucht Yuzu (ähnlich einer kleinen Grapefruit) hat eine besondere Bedeutung. Die gelbe Farbe der Yuzu symbolisiert die Sonne, und ihr Duft soll die Dunkelheit und Kälte vertreiben. Gleichzeitig wird sie als Frucht angesehen, die positive Energie und Glück bringt. Es wird angenommen, dass das Bad mit Yuzu die Durchblutung fördert, die Haut reinigt und Erkältungen vorbeugt. Der Duft der Yuzu hat zudem eine beruhigende Wirkung und wird in der japanischen Aromatherapie geschätzt. Die Praxis des Yuzu-Bades geht auf das Konzept der Hot-Water-Therapie (湯治, Tōji) zurück, bei der heiße Bäder als heilend angesehen wurden. Tōji (冬至) und Tōji (湯治) haben dabei eine symbolische Verbindung im Namen.
Kabocha (南瓜) – Japanischer Kürbis Das Essen von Kabocha an Tōji hat sowohl praktische als auch symbolische Wurzeln. Die orange Farbe des Kürbisses wird mit der warmen, leuchtenden Sonne assoziiert. Das Essen von Kürbis soll die innere Wärme stärken, die in der kalten Jahreszeit nötig ist. Kürbisse waren eines der wenigen Gemüsesorten, die im Winter gut lagerbar waren. Daher wurde Kabocha in den kalten Monaten traditionell gegessen, um den Körper zu stärken. Ein Sprichwort in Japan besagt. „Wer Kabocha an Tōji isst, bleibt gesund durch den Winter.“
Naturverehrung und die Rolle der Sonne Die Sonne spielt in der japanischen Mythologie eine zentrale Rolle. Die Sonnengöttin Amaterasu wird als die höchste Gottheit im Shintoismus verehrt. In der berühmten Legende zog sich Amaterasu in eine Höhle zurück, wodurch die Welt in Dunkelheit fiel. Die anderen Götter mussten tanzen und singen, um sie aus der Höhle zu locken und das Licht zurückzubringen. Diese Geschichte kann symbolisch mit der Wintersonnenwende verbunden werden, da sie ebenfalls die Rückkehr des Lichts und der Hoffnung thematisiert.
Feng Shui und Energiefluss Im Feng Shui, das ebenfalls aus China nach Japan kam, wird die Wintersonnenwende als ein Zeitpunkt angesehen, an dem Yin (die dunkle, kalte Energie) ihren Höhepunkt erreicht. Danach beginnt das Yang (warme, lebendige Energie) wieder zuzunehmen. Dieser Übergang wird in Japan oft als Gelegenheit gesehen, die eigene Umgebung energetisch zu reinigen und sich auf das neue Jahr vorzubereiten. Viele Japaner nutzen die Wintersonnenwende, um symbolisch „die Dunkelheit aus dem Haus zu fegen“. Die Bräuche rund um Tōji gehen oft in die Vorbereitungen für das japanische Neujahrsfest (Oshōgatsu) über, das ein bedeutendes Fest des Neubeginns darstellt.
Verbindung zur Landwirtschaft In der traditionellen Landwirtschaft war Tōji ein Moment, um das Ende eines Jahreszyklus zu reflektieren. Die Menschen beteten für den Schutz der Ernte während des Winters und für einen fruchtbaren Frühling. Heute wird dies noch in einigen ländlichen Regionen Japans gefeiert, oft in Form von Dorffesten oder kleinen Zeremonien.
Moderne Bedeutung von Tōji In der heutigen Zeit wird die Wintersonnenwende in Japan weniger religiös, aber immer noch als wichtiger Moment der Achtsamkeit wahrgenommen. Viele Japaner schätzen: Wellness-Aspekte: Besuche in Onsen (heißen Quellen) oder die Teilnahme an traditionellen Yuzu-Bädern. Saisonales Essen: Kabocha und andere Wintergemüse sind ein fester Bestandteil der saisonalen Küche. Tōji dient als Moment der Besinnung, bevor das geschäftige Neujahrsfest beginnt. Die japanischen Tōji-Bräuche zeigen eine tiefe Verbindung zur Natur und betonen Gesundheit, innere Reinigung und die Rückkehr des Lichts. Sie spiegeln die japanische Philosophie wider, Harmonie mit den Zyklen der Natur zu suchen und diese als Quelle von Kraft und Hoffnung zu sehen. Bleibt Neugierig und fasziniert… Euer Ken Tsuru Dojo Fürth Ken Tsuru Dojo e.V. In Fürth
6.Teil Der Imjin-Krieg, Angriff auf Korea Der Krieg in Korea ist sicher in erster Linie als ein Konflikt zwischen Japan und China anzusehen. Korea, unter der Herrschaft der Joseon-Dynastie, war zu diesem Zeitpunkt ein treuer Vasallen-Staat der Ming-Dynastie. Im Jahre 1590 forderte Toyotomi Hideyoshi von Korea den freien Durchzug seiner Truppen. Sein Ziel war die Eroberung Chinas. Da jedoch die Koreaner den Japanern nicht vertrauten und sich China auch nicht zum Feind machen wollten, lehnten sie die Forderung ab. Um sich über die wahren Pläne der Japaner ein Bild zu machen, wurde 1591 eine koreanische Gesandschaft nach Japan geschickt. Da man zu diesem Zeitpunkt Hideyoshi unterschätzte, wurden keine Verteidigungsvorbereitungen getroffen. Ein fataler Fehler. Hideyoshi schickte im Jahre 1592, 160.000 Krieger und 700 Schiffe, von Kyushu aus in Richtung Korea. Die japanischen Truppen waren nicht nur im jahrelangen Bürgerkrieg kampferprobt, sondern auch mit zahlreichen Arkebusen ausgerüstet. Ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen, konnten die Invasoren bis Seoul vordringen. Obwohl die Stadt durch ihre Lage gut zu verteidigen war und von starken Mauern geschützt wurde, wurde sie von den Japanern erobert. Der königliche Hof konnte nur noch die Flucht ergreifen. Die Samurai konnten bis zu den Provinzen P’yongan-do und Hamgyong-do vordringen. Die Koreaner, die mit Regierungstruppen und selbstorganisierten Freiwilligen-Verbänden Widerstand leisteten, hatten den erfahrenen Samurai anfangs nicht viel entgegenzusetzen. Erst ein eilig entsanntes chinesisches Heer unter General Li Ju-sung, konnte die Samurai aufhalten und sogar zurückdrängen. Das erste Mal in der Geschichte stehen sich japanische und chinesische Truppen in offener Feldschlacht gegenüber. China konnte schließlich nicht zulassen, die Japaner als ständige Bedrohung von der eigenen Haustür zu haben. Die japanischen Truppen mussten sich nach erbitterten Rückzugsgefechten in ihren befestigten Stellungen an der koreanischen Küste verschanzen Drei Jahre wurde ohne Ergebnis verhandelt. Hideyoshi verlangte nun für den japanischen Kaiser eine chinesische Prinzessin als Frau und die Teilung Koreas. Seine Forderungen wurden abgelehnt. Im Jahre 1597 werden daraufhin weitere Truppen nach Korea geschickt. Die Samurai konnten wieder einige Siege erringen, bis ihr Vormarsch ins Stocken kam. Die Koreaner hatten sich inzwischen mit der Chinesischen Armee verbündet und konnten die Japaner erneut zum Rückzug zwingen. Der koreanische General Kim Deok-ryeong war für Korea einer der wichtigsten Heerführer zu Lande. Ein japanischer Befehlshaber bewunderte ihn so sehr, dass er sich ein Portrait von ihm anfertigen ließ. Schon in seiner Jugend soll Kim Deok-ryeong ein hervorragender Kämpfer gewesen sein. Immer an der vordersten Spitze seiner Freiwilligenarmee, besiegte er die Samurai in vielen Schlachten. Der Legende nach, soll er viele japanische Soldaten schon mit seiner Anwesenheit in die Flucht geschlagen haben. Der Erfolg der koreanischen Flotte war nicht zuletzt dem genialen Admiral Yi Sun-sin zu verdanken. Er entwickelte die, schon seit dem Jahre 1415 eingesetzten Schildkrötenschiffe, Geobukseon auch Kobukson genannt, weiter und konnte die zahlenmäßig überlegenen Japaner besiegen. Seine erfolgreiche Taktik war, die Schildkrötenschiffe in Kombination mit den Standard-Kriegsschiffen angreifen zu lassen. Bei diesen, wohl ersten „gepanzerten“ Schiffen“ war das Deck komplett abgeschottet. Die Panzerung bestand aus bis zu 12cm dicken Holzplanken, die mit eisernen Stacheln versehen waren. Einige Quellen geben auch eine Eisenplattenpanzerung an, was aber unter Historikern umstritten ist. Durch kleine Öffnungen im Deck konnten Feinde, die es wagten ein Schildkrötenschiff zu entern, von innen heraus mit Spießen und Schwertern bekämpft werden. Die Schiffe waren mit bis zu 36 Kanonen unterschiedlicher Größe ausgerüstet und außerdem so robust konstruiert, dass sie problemlos als Rammschiffe eingesetzt werden konnten. Um nach einem Rammstoss manövrierfähig zu bleiben, waren die Schiffe im Bugbereich besonders stabil gebaut und die Ruder im der hinteren Hälfte platziert. Die Länge betrug, bei den größten Schiffen, bis zu 35 m. Die Besatzung bestand aus bis zu 80 Mann an den Rudern und 45 Kämpfern. Am Bug war ein Drachenkopf befestigt, aus dessen Maul, bei einigen Konstruktionsvarianten eine Kanone feuerte. Einige Quellen berichten, dass aus dem Drachenmaul giftiger Rauch kam. Dieser Drachenkopf, später ein Schildkrötenkopf, wurde auch als Rammsporn eingesetzt. Beide Kriegsparteien setzten nicht nur Kanonen ein, sondern auch Wurfbomben, Raketen, und Pfeile die einen kleinen Sprengsatz an der Spitze hatten. Mit Kanonen wurden auch große Pfeile mit Brand- oder Sprengsätzen verschossen.
Mai 1592 griff Yi Sun-sin mit nur 24 Standard-Kriegsschiffen (Panokseon), 50 Schiffe der Japaner bei der Okpo Bucht an. Als 26 japanische Schiffe anfingen zu brennen, ergriffen sie die Flucht. Der erstmalige Einsatz der Schildkrötenschiffe war in der Schlacht von Sacheon am 29. Mai 1592. Am 6. Juli 1592 sollten die Japaner eine ihrer verheerendsten Niederlagen hinnehmen müssen. Yi Sun-sin umzingelte 73 japanische Schiffe bei der Hansan Insel. Die Schildkrötenschiffe der Koraner fuhren mitten in die Reihen der Japaner, rammten die Schiffe der Samurai und feuerten aus allen Rohren. Schon durch das Rammen wurden viele Schiffe der Japaner vernichtet. Als die Invasoren flüchteten, wurden noch weitere Schiffe zerstört. 47 japanische Schiffe wurden versenkt und 12 gekapert. Von den 59 koreanischen Schiffen wurde nicht ein einziges zerstört. Viele japanische Seeleute retteten sich schwimmend an Land, sodass ihre Schiffe führerlos strandeten. Die Angaben über die Anzahl der eingesetzten Schiffe sind je nach Quelle sehr unterschiedlich. Auch die zweite Invasion endete mit einer katastrophalen Niederlage für die japanischen Flotte. Admiral Yi Sun-sin konnte die meisten japanischen Schiffe bei ihrer Flucht in Noryang zerstören, fand jedoch selbst den Tod in der Schlacht. Seine letzten Worte sollen gewesen sein: „Sagt den anderen nicht, dass ich tot bin, es könnte den Kampf beeinträchtigen“ Die Samurai führten den Korea-Feldzug mit gnadenloser Härte. General Kato Kiyomasa wurde von Hideyoshi zum Oberbefehlshaber der japanischen Invasions-Truppen ernannt. Er war für seinen Mut und Kampfgeist bekannt und gefürchtet. Kiyomasa wurde gegen Ende der Korea-Invasion mit einigen seiner Samurai von chinesischen Truppen in einer Festung umzingelt. Die Belagerten wurden regelrecht ausgehungert und hielten unter härtesten Bedingungen aus, bevor Entsatztruppen durch einen Gegenangriff die Belagerung aufhoben. Die koreanischen Freiwilligenverbände, die kaum Musketen zur Verfügung hatten, erlitten in den Schlachten zu Lande hohe Verluste. Im Gegensatz zu den japanischen Truppen, waren sie jedoch hochmotiviert. Vielen gefallenen Koreanern ließ man Nasen abschneiden und nach Japan bringen. An der Anzahl der gesammelten Nasen, wurde der Erfolg der jeweiligen Einheit gemessen. Das sonst übliche „Köpfe sammeln“ war zu aufwendig, da das Konservieren und der Transport einen zu großen Aufwand bedeutet hätte. Diese grausigen „Trophäen“ wurden in Kyōto im Mimizuka, fälschlicherweise als „Ohrenhügel“, auch als Ohrengrab bekannt, beerdigt. Es sollen bis zu 100 000 Nasen gesammelt worden sein. Sogar Gefangenen und Zivilisten ließ man lebendig die Nasen abschneiden um die Anzahl dieser „Siegestrophäen“ zu erhöhen.. Die erfolglosen Invasoren nahmen sich auch koreanische Töpfer und Gelehrte als „Kriegsbeute“ mit zurück nach Japan. Am 18 September 1598, starb Hideyoshi, worauf die demoralisierten japanischen Truppen, nach fast 7 Jahren Krieg, aus Korea abgezogen wurden. Die noch heute gefeierten „Drei großen Siege“ der Koreaner waren: Vor der Insel Hansan, geführt von Yi Sunsins Gwon Yuls Sieg in Haengju und die von Gim Simin angeführte Schlacht in Jinju. Berühmte Generäle der koreanischen Freiwilligenverbände waren: Gwak Jaeu, Go Gyeongmyeong, Jo Heon, Gim Jeonil und Jeong Munbu Sie werden bis heute als Volkshelden verehrt. Der Chungnyeolsa-Schrein in Busan, ist den Kämpfern gewidment, die im Kampf gegen die Japaner gefallen sind. Weitere Infos unter www.kentsurudojo.de 7.Teil die Schlacht von Sekigahara ab Januar 2025!!! Bleibt Neugierig und fasziniert… Euer Ken Tsuru Dojo Ken Tsuru Dojo e.V. In Fürth Team
Recht und Gesetz, Seppuku Die ersten europäischen Besucher und Kaufleute berichteten von der unbarmherzigen Rechtsprechung japanischer Richter. Selbst geringste Vergehen wurden oft mit dem Tode durch besonders grausame Hinrichtungsrituale bestraft. Begnadigungen fanden praktisch nie statt. Angesehene Persönlichkeiten und Mitglieder der herrschenden Klasse, konnten sich glücklich schätzen wenn ihre Strafe nur in einer Verbannung bestand. Von den Samurai wurden eine Selbstbestrafung durch Seppuku erwartet. Die einfachen Straftäter erwartete oft eine überaus qualvolle Folter, Verstümmelung oder Hinrichtung. Junge Samurai testeten ihre Schwerter an den zum Tode Verurteilten und hackten sie in Stücke. Eine japanische Kreuzigung bestand darin, dem Delinquenten kreuzweise lange Speere durch den Körper zu stechen, ohne ihn jedoch gleich zu töten. Die Henker waren bestrebt ihre Opfer möglichst lange am Leben zu lassen und die Qualen zu verlängern. Manche Mörder wurden bis zum Halse eingegraben und am Wegesrand zur Schau gestellt. Auf einer Tafel war ihr Vergehen nachzulesen. Jeder der nun vorbei kam, wurde aufgefordert den Hals mit einer bereitgestellten Säge ein kleines Stück anzusägen. Andere Verurteilte wurden lebendig gekocht, gebraten oder verstümmelt, oder mussten sich in Bergwerken oder als Galeerensklaven zu Tode schuften. Besonders entsetzt waren die Europäer über einige japanische Herren, die ihre Sklaven nach Lust und Laune töteten, ohne mit irgendwelchen Konsequenzen rechnen zu müssen. Frühmittelalter (Heian-Zeit, 794–1185) Ein kodifiziertes Rechtssystem, das auf dem chinesischen Vorbild der Tang-Dynastie basierte. Es enthielt detaillierte Regelungen über Verwaltung, Strafrecht und Steuern. Es gab fünf Hauptstrafen (z. B. Prügelstrafe, Verbannung, Todesstrafe). Hierarchische Ordnung zwischen Adel, Kaisertum und Provinzverwaltungen. Konfuzianismus und der Respekt vor der sozialen Hierarchie spielten eine zentrale Rolle. Das Ritsuryō-System verlor an Bedeutung, als die kaiserliche Zentralgewalt schwächer wurde. Spätmittelalter (Kamakura- und Muromachi-Zeit, 1185–1573) Mit dem Aufstieg der Samurai und der Errichtung des Kamakura-Shogunats entwickelte sich ein eigenes Rechtssystem. Lokale Feudalherren (Daimyō) und Vasallen (Gokenin) übernahmen Rechtsprechung und Verwaltung. Kriegerkodex (Bushidō): Obwohl noch nicht formalisiert, prägten Werte wie Loyalität, Ehre und Pflicht die Rechtspraxis. Streitfälle wurden oft durch Mediation oder Schiedsverfahren gelöst, wobei lokale Autoritäten oder Samurai-Räte entschieden. Sie reichten von Enteignung über Verbannung bis hin zur Hinrichtung. Recht im Alltag In ländlichen Gemeinschaften existierten oft informelle Regeln, die auf Traditionen basierten. Buddhistische Tempel und Shintō-Schreine hatten oft ihre eigenen Rechtsprechungsbefugnisse, insbesondere in Fragen der Moral und des Familienrechts. Sengoku-Zeit (1467–1603): Chaos und Lokale Herrschaft Während der Zeit der Bürgerkriege (Sengoku) war das Recht weitgehend dezentralisiert. Daimyō etablierten eigene Gesetzeskodizes (zum Beispiel die Kujikata Osadamegaki), die auf pragmatischen und militärischen Bedürfnissen basierten. Landbesitz und Pachtverhältnisse waren häufig Streitpunkte. Die Konflikte wurden oft durch Gewalt oder lokale Machthaber gelöst. Seppuku, der rituelle Selbstmord Durch Seppuku oder Hara-wo-kiri (Bauchaufschneiden), den rituellen Selbstmord, konnte ein Samurai seine Ehre wahren. Die richtige Bezeichnung lautet eigentlich Hara-wo-kiri, wurde aber später von den Europäern Harakiri ausgesprochen. Den Bauch schnitt man auf, weil er im Buddhismus als der eigentliche Sitz der Seele gilt. Man offenbarte in diesem letzten Akt sein wahres Innerstes. Dieses Ritual wurde wahrscheinlich das erste Mal im 12. Jahrhundert, von Minamoto Tametomo, nach einer verlorenen Schlacht, vollzogen. Ein Samurai beging aus unterschiedlichen Gründen Hara-wa-kiri, etwa um einer Gefangennahme durch den Feind zu entgehen oder um seinem Herrn in den Tod zu folgen. Dies galt als Zeichen höchster Loyalität. Außerdem gab es diese Form der Selbsttötung auch als letzten Protest gegen eine Entscheidung des Herrn. Später wurde Hara-wa-kiri auch als würdige Todesstrafe für Samurai verordnet. Es ist wohl klar, das Hara-wa-kiri, mit unerträglichen Schmerzen verbunden war. In einem festgelegten Ritual schnitt sich das Opfer den Bauch von links nach rechts auf. Hatte der Selbstmörder genug Mut bewiesen, wurde er nach dem ersten Schnitt von einem Helfer, dem Kaishaku-nin, mit einem einzigen Schwerthieb in den Nacken von seinen Qualen erlöst. Vor dem eigentlichen Freitod war es üblich eine letzte Mahlzeit einzunehmen und ein Todesgedicht zu verfassen. Das Aufschlitzen galt selbst bei den Samurai als derart unmenschlich, dass die Zeremonie später „erleichtert“ wurde und sich das Opfer „nur“ in das Schwert hineinstürzen musste. Auch kam es vor, dass der Helfer den tödlichen Schlag schon nach dem ersten Einstich ausführte und so das Leiden verkürzte. Selbst für die Frauen und Kinder der Samurai galt es, sich einer drohenden Gefangennahme, durch Suizid zu entziehen. Sie taten das in der Regel mit einem Dolchstoß in den Hals oder ins Herz. Der Tod des Herrn war für die Samurai oft ein Grund sich das Leben zu nehmen. So kam es nach dem Tod eines Fürsten, oft zu zahlreichen Selbstmorden seiner Gefolgsleute. Viele wollten durch Hara-wa-kiri ihrem Herrn in das Reich der Toten folgen, manche wählten die besonders grausame Methode, sich lebendig begraben zu lassen. Eine Legende erzählt von Togo Shigechika, ein sagenumwobener Samurai, der sich nach dem erfolglosen Versuch eine Burg zu erobern, in voller Rüstung auf seinem Pferd, lebendig begraben ließ und seinen Feinden Rache schwor. Eine fast unglaubliche Selbsttötung soll Nitta Yoshisada (1301 – 1338) vollzogen haben. Um der Gefangennahme durch feindliche Truppen zu entgehen, enthauptete er sich selbst. Im Jahre 1868 wurde der rituelle Freitod offiziell verboten. Heute hat Japan eine der höchsten Suizidraten der Welt. 2009 wurden mehr als 32.000 Selbsttötungen registriert. Weitere Berichte unter https://kentsurudojo.de/japan Bleibt Neugierig und fasziniert… Euer Ken Tsuru Dojo e.V. In Fürth Team
In einigen Traditionen wird empfohlen, in der Nacht des 3. Advents zu meditieren oder zu beten, um spirituelle Klarheit zu erhalten. Es heißt, dass Wünsche, die in der Nacht des 3. Advents aufgeschrieben und verbrannt werden, mit höherer Wahrscheinlichkeit erfüllt werden. Der 3. Advent steht in diesen mystischen Legenden oft für Hoffnung, Freude und den Übergang zur spirituellen Erfüllung, die mit Weihnachten ihren Höhepunkt findet. Bleibt Neugierig und fasziniert… Euer Ken Tsuru Dojo Fürth e.V. Team
5.Teil Die Zeit der kämpfenden Länder und der Onin Krieg Die Zeit zwischen 1477 und 1615 geht als Sengoku-Periode, die „Zeit der kämpfenden Länder“, in die Geschichte ein. Die Ashikaga sind nicht mehr in der Lage ihren zentralen Machtanspruch auszuüben. Sie interessieren sich mehr für die schönen Künste wie Poesie und Teezeremonien. Ashikaga Yoshimasa verkauft sogar seine Rüstung, um seine kostspieligen Hobbys zu finanzieren. Während viele Daimyo eigene Pläne zur Machtergreifung schmieden, gewinnen auch die buddhistischen Klöster an Einfluss. sie beteiligen sich sogar mit eigenen Truppen an den Auseinandersetzungen. Neben den Klöstern und den aufstrebenden Daimyo fordern auch die Bauern einen gesellschaftlichen Umbruch. Abgesehen von gestohlenen Lebensmitteln und zertrampelten Feldern, sind die vorbeiziehenden regulären Truppen für die Bauern keine existenzielle Gefahr. Anders als in Europa, wo beispielsweise der 30jährige Krieg ganze Landstriche regelrecht entvölkerte, sind in Japan niedergebrannte Dörfer, Übergriffe auf die Zivilbevölkerung und Zwangsrekrutierungen eher eine Ausnahme. Ein Problem stellen jedoch die zahlreichen Räuberbanden dar. Sie bilden sich aus versprengten Samurai und ziehen raubend und mordend von Dorf zu Dorf. Vor allem müssen die Bauern die verschwenderische Lebensweise der herrschenden Klasse finanzieren. Zeitweise sollen sie 70% ihrer Erträge als Steuern abgeben. Auch die Ji-Samurai, die sowohl Krieger als auch Bauern sind, werden durch die überhöhten Abgaben in ihrer Existenz bedroht. Die Bauern und Ji-Samurai schließen sich zu eigenen Kampfverbänden, den Ikki, zusammen. Die allgemeine Unzufriedenheit führt schließlich zu Bauernaufständen. 1428 greift ein Aufstand in Kyōto auf das ganze Land über. 1441 ziehen die Aufständischen, mordend und brandschatzend durch Kyōto. Nach einer Woche erlässt das Shōgunat den Bauern ihre Schulden. 1447, 1451, 1457 und 1461 kommt es wieder zu bewaffneten Aufständen und die Ikki besiegen sogar ein 800 Mann starkes Samurai-Heer. Nur durch den Militärdienst können Bauer ihren Schulden letztendlich entkommen. Sie bilden die leichten Fußtruppen, die Ashigaru, einen wichtigen Stütze des Samurai-Heeres. In den folgenden Jahren setzen die Heerführer verstärkt große Ashigaru-Verbände zur Unterstützung traditioneller Samurai ein. Die Ashigaru und Ikki verändern nachhaltig die Gesellschaftsordnung. Es beginnt die Auflehnung der unteren Schichten gegen die Herrschenden, Gekokujo genannt. Diese Entwicklung leitet die Sengoku- Periode ein, in der sich zahlreiche Vasallen gegen die Zentralmacht erheben. Es ist unausweichlich, daß Japan in Krieg und Chaos stürzt. In den folgenden Jahren wird das ganze Land durch die gnadenlosen Machtkämpfe erschüttert. Zahlreiche lokale Kriegsherren stellen mächtige Heere auf und zermürben sich in blutigen Schlachten. Bündnisse werden gebrochen, Freunde werden verraten und jeder versucht ein möglichst großes Stück vom Kuchen ab zu bekommen. Es herrschen anarchische Zustände. Besiegte herrenlose Samurai ziehen durchs Land, schließen sich zu Banden zusammen an und terrorisieren die Landbevölkerung. Doch ebenso werden verwundete oder flüchtende Samurai von den notleidenden Bauern überfallen und ausgeraubt, denn ihre Ausrüstung läßt sich in diesen kriegerischen Zeiten schnell zu Geld machen. Der Onin-Krieg Obwohl die Eskalation der lokalen Konflikte das Land bereits in den Bürgerkrieg führte, wird der Onin-Krieg, (1467-1477) als der eigentliche Beginn der Sengoku-Periode angesehen. Die Auseinandersetzungen, die sich zuerst auf Kyōto konzentrieren, brechen im ersten Jahr der Ära Onin (Kaiser Go-Tsuchimikado) aus. Die Stadt ist trotz der vorausgegangenen Ikki-Aufstände immernoch die prachtvollste Metropole Japans. Anfangs kämpfen die rivalisierenden Clans der Yamana und Hosokawa um die Nachfolge der Ashikaga. Yamana Sozen, unterstützt Yoshihisa, während Hosokawa Katsumoto, Yoshimi, dem Bruder des aktuellen Shōguns seine Loyalität zusichert. Eine heikle Lage, denn Hosokawa Katsumoto steht seinem eigenem Schwiegervater, Yamana Sozen, gegenüber. Die Kontrahenten sammeln ihre Truppen um Kyōto. 80.000 Kämpfer der Yamana treffen auf die 85.000 Mann der Hosokawa. Für europäische Maßstäbe sind diese Heere gewaltig, handelt sich doch nur um die Armeen einzelner Familien. Als weitere 20.000 Mann der Yamana-Armee nach Kyōto marschieren, wird ein Anwesen der Hosokawa in Brand gesteckt, worauf die Truppen der Hosokawa einen Versorgungskonvoi der Yamana überfallen. Kurz darauf kommt es zu ersten offenen Kampfhandlungen. Zwei Monate nach dem Ausbruch der Kämpfe, im Juli 1467, ist der Norden Kyōtos verwüstet. Beide Parteien verschanzen sich hinter Barrikaden und führen einen gnadenlosen Stellungskrieg, der die verängstigte Bevölkerung aus der Stadt treibt. Die Kampfhandlungen greifen auf die Provinzen über und in Kyōto häufen sich die Leichen auf den Straßen. Ganze Wagenladungen voll abgeschlagener Köpfe werden als Trophäen gesammelt. Obwohl das Land in blutige Auseinandesetzungen und gnadenlose Machtkämpfe stürzt, kommt es unter der Ashikaga-Herrschaft auch zu einer kulturellen Blüte. Japan zersplittert in unabhängige Fürstentümer, die ihre eigenen Gesetze erlassen, Festungen errichten und sich unbarmherzig bekämpfen. Mit dem Sieg über einen befeindeten Clan werden oft auch die Frauen und Kinder ermordet. So werden die Clans der Shiba und Isshiki sowie die Hatakeyama, die Yamashiro und die Yamana in den grausamen Kämpfen vollständig vernichtet. Im Jahre 1542 landen portugiesische Händler vor Kyushu und bringen die ersten „modernen“ Feuerwaffen nach Japan. Die Arkebusen und Musketen werden von japanischen Handwerkern nachgebaut und beeinflussen die Kriegsführung nachhaltig. Es kommt zu Handelsbeziehungen mit dem fernen Europa, worauf ab dem Jahre 1549 die christliche Missionierung folgt. Einige Daimyo fördern das Christentum, da sie sich davon eine Schwächung der einflussreichen buddhistischen Klöster erhoffen. Am 9. November 1568 zieht Oda Nobunaga, der Daimyo der Provinz Owari, mit seinen Truppen in Kyōto ein. An seiner Seite Ashikaga Yoshiaki, der den Shōgun-Titel für sich beansprucht. Nobunaga hat sich bereit erklärt, Yoshiaki beim Kampf um die Erbfolge zu unterstützen. Allerdings geht es ihm nur darum, seine eigenen Pläne zu verwirklichen. Durch die Einnahme Kyōtos, beendet er den blutigen Bürgerkrieg. Seine weiteren Erfolge gelingen ihm vor allem durch die Hilfe zweier hervorragender Offiziere. Toyotomi Hideyoshi, ein ehemaliger Fußsoldat bäuerlicher Herkunft und Tokugawa Ieyasu ein früherer Feind Nobunagas. Ein weiterer Grund für den militärischen Erfolg ist der umfangreiche Einsatz der leichten Ashigaru-Truppen. Diese sind, in riesigen Verbänden, mit den relativ kostengünstigen Speeren ausgerüstet, eine ernste Bedohung für die traditionellen Samurai. Solche Fußtruppen werden nun auch mit den neuen, von den Portugiesen eingeführten Schusswaffen ausgestattet. Nobunaga versteht es seine Truppen taktisch klug einzusetzen. Geschützt durch Speerträger stehen die Arkebusiere in drei Reihen. Während die erste Reihe feuert, laden die Anderen ihre Waffen. Diese neue Art der Kriegsführung verschafft ihm einen Sieg nach dem anderen. Nach seinen Einzug in Kyōto sichert sich Nobunaga die Verbindung zwischen der Hauptstadt und seiner Heimatprovinz Owari, indem er die Fürsten der Provinzen Omi und Echizen, 1573 in der Schlacht am Anegawa-Fluß besiegt. Die Klöster der Kriegermönche auf den Hieizan läßt er niederbrennen. Der Shōgun Yoshiaki wird abgesetzt, da er sich auf die Seite der Gegner Nobunagas gestellt hat. Dadurch ist das Shōgunat der Ashikaga beendet und Nobunaga praktisch mächtigster Kriegsherr in Japan. Noch im selben Jahr belagert er die die strategisch wichtige Festung Ishiyama, um die Ikko-Buddhisten zu vernichten, die sich mit Takeda Shingen gegen ihn gestellt hatten. Doch erst 1580 ist der Widerstand der Mönchskrieger gebrochen. In dieser Zeit festigt Nobunaga sein Machtposition in den neu gewonnenen Gebieten und läßt am Ufer des Biwa-Sees die Burg Azuchi erbauen. Sie wird, als erste Burg Japans, so konstruiert, daß sie auch dem Beschuß durch Feuerwaffen standhält. 1577 greift er die Mori-Familie an, die einige Provinzen an der Südwestspitze Honshus beherrscht. Sein wichtigster Feldherr Toyotomi Hideyoshi bekommt den Auftrag seine Truppen gegen die Mori zu führen. Der Feldzug erweist sich aber als langwierig und teuer. Hideyoshi fordert schließlich Verstärkung an, als er 1582 vor der Burg Takamatsu in der Provinz Bitchu steht. Nobunaga schickt Akechi Mitsuhide, mit dem größten Teil seines Heeres, um Hideyoshi zu unterstützen. Akechi nutzt diese Situation aus und wendet sich mit den ihm unterstellten Kriegern gegen seinen Herrn Nobunaga. Im Honnoji-Tempel in Kyōto werden Nobunaga und sein Sohn schließlich ermordet. Als Hideyoshi von dem Verrat erfährt, beendet er den Kampf mit den Mori und eilt mit seinen Truppen zurück nach Kyōto. Schon auf dem Rückweg wird er von Akechis Anhängern in kleine Gefechte verwickelt. Doch der Übermacht seiner Armee sind sie nicht gewachsen. Der Sieg über Akechi Mitsuhide und seine Gefolgsleute findet am 2.7.1582 nahe der Hauptstadt in der Schlacht von Yamazaki statt. In den folgenden Erbfolgestreitigkeiten kommt es zum offenen Kampf zwischen den ehemaligen Verbündeten Nobunagas. Die Entscheidung fällt 1583 in der Schlacht von Shizugatake, wo es Hideyoshi gelingt seine zahlreichen Gegner zu isolieren und deren Armeen einzeln zu schlagen. Mit seinem letzten ernstzunehmenden Rivalen Tokugawa Ieyasu, kann sich Hideyoshi im Jahre 1585 jedoch friedlich einigen. Durch Verhandlungen und Kämpfe wird Hideyoshi in nur wenigen Jahren zum unbestrittenen Nachfolger Nobunagas. 1583 beginnt er, auf den Grundmauern der zerstörten Mönchs-Festung Ishiyama, mit dem Bau von Schloss Osaka. Im Jahre 1587 verleiht ihm der Kaiser die Würde des Großkanzlers. Bis zum Jahre 1590 werden die letzten Daimyo ausgeschaltet oder sichern ihm ihre Gefolgschaft zu. Damit hat Toyotomi Hideyoshi ganz Japan unter seiner Herrschaft vereinigt. Doch das reicht ihm nicht. Er schmiedet den tollkühnen Plan, China zu erobern. Hideyoshi fordert vom koreanischen König freien Durchzug nach China, was ihm aber verweigert wird. Im Mai 1592 landen starke japanische Verbände in Korea. Nach ersten Erfolgen gerät der Vormarsch jedoch ins Stocken und die Invasoren müssen sich in Stellungen an der Küste zurückziehen. Drei Jahre wird ohne Ergebnis verhandelt. Im Jahre 1597 werden weitere Truppen nach Korea geschickt. Wieder ist die Lage, nach einigen Siegen für die Japaner, festgefahren. Erst nach Hideyoshis Tod, im Jahre 1598, werden die Soldaten aus Korea zurückbeordert und der Plan, China zu erobern, aufgegeben. Siehe dazu später Der Imjin-Krieg Invasion in Korea. Bleibt Neugierig und fasziniert… Euer Ken Tsuru Dojo e.V. In Fürth Team Dienstag dann Recht und Gesetz so wie das Seppuku im Feudaljapan
Shodo, die japanische Kalligraphie und die Entwicklung der japanischen Schrift Um mehr von der Schreibkunst zu verstehen, sollten wir zuerst einen Blick auf die Geschichte der japanischen Schrift werfen. Die japanischen Schriftzeichen, entwickelten sich aus der chinesischen Schrift, die im 4. Jahrhundert von koreanischen Hofschreibern in Japan eingeführt wurde. Dadurch wurden auch viele chinesische und koreanische Begriffe in die japanische Sprache integriert. Japanisch ist allerdings eine weitgehend eigenständige Sprache, die mit keiner anderen direkt verwandt ist. Ob die japanische Sprache, mit der tungusischen Sprach-Familie, sowie der mongolischen Familie, dem Koreanischen, den Ryukyu-Sprachen und der türkischen Sprach-Familie, gemeinsame Wurzeln hat, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Aus den chinesischen Schriftzeichen, den „Kanji“, die im Grunde Ideogramme, also stark vereinfachte bildliche Darstellungen sind, entwickelten sich in Japan einfachere Silbenalphabete, die Kana. Diese Silbenalphabete sind unterteilt in Hiranaga mit 48 Zeichen und Katakana mit 47 Zeichen. Alte Schriftzeichen Um das Jahr 760 erschien die erste Sammlung japanischer Poesie (Manyoshu), für die man die ins Japanische übertragenen chinesischen Zeichen als Lautschrift, also entsprechend ihrer Aussprache, benutzte. Diese Schreibart bezeichnete man als Manyogana. Die Hentaigana sind alte, praktisch kaum noch verwendete Schriftzeichen. Wie die Hiranaga entstanden sie aus den Grasschriftformen der Manyōgana. Durch den bedeutenden buddhistischen Mönch Kukai (774 – 835) wurde die Entwicklung einer eigenständigen japanischen Schrift vorangetrieben. Die ursprüngliche chinesische Schrift bestand aus etwa 50 000 Zeichen, wovon aber für den Alltagsgebrauch 3000 bis 4000 ausreichten. Nach der chinesischen Schriftreform im Jahre 1956, wurden 500 Zeichen vereinfacht und über 1000 unterschiedliche Schreibweisen bestimmter Zeichen abgeschafft. Chinesische Kinder lernen in den ersten 6 Schuljahren 3000 Zeichen. In Japan legte man die Anzahl der allgemein gebräuchlichen Schriftzeichen nach 1945 auf 1.850 und 1981 auf 1.945 Kanji fest. Für japanische Eigennamen sind etwa 580 sogenannte Jinmeiyo Kanji in Gebrauch. Japaner mit höherer Bildung beherrschen 2500 bis 3000 Kanji, mitunter sogar bis zu 5000. Viele Worte haben unterschiedliche Schreibweisen, ebenso haben viele Kanji zwei oder mehr unterschiedliche Lesungen. Bestimmte, seltenere Kanji werden mit den entsprechenden Hiranaga-Zeichen ergänzt. Diese, in der senkrechten Schreibweise rechts neben den Kanji, kleiner abgedruckten Hiranaga, werden Furigana genannt. Es kommt sogar vor, dass während eines Gesprächs, das Schriftzeichen mit dem Finger in der Handfläche angedeutet wird, und mögliche Missverständnisse zu vermeiden. Die japanische Schrift, die zu den kompliziertesten Schriftsystemen der Welt gehört, ist heute eine Mischung aus Kanji, Hiranaga, Katakana und dem aus lateinischen Buchstaben bestehenden Romanji. Die traditionelle Schreibrichtung ist von oben nach unten. Diese senkrechten Zeilen werden von rechts nach links aneinandergereiht. Manga-Comix und andere japanische Bücher werden demnach von hinten nach vorne gelesen. Texte, in denen viele Romanji vorkommen, werden meist in horizontalen Zeilen von links nach rechts abgedruckt. Zeitungen verwenden, je nach Thema, sogar beide Schreibrichtungen. Die buddhistischen Klöster hatten seit der Nara-Periode eigene Schreibstuben, in denen vor allem Sutra-Rollen angefertigt wurden. Zu dieser Zeit war es dem einfachen Volk, noch nicht einmal erlaubt zu schreiben. Das Schreiben entwickelte sich im Lauf der Zeit zu einer angesehenen Kunst. Besonders Mitglieder des kaiserlichen Hofes und des Schwertadels ließen sich von Kalligraphie-Meistern in der Schreibkunst unterrichten. Im 16. Jahrhundert gründeten viele Meister eigene Kalligraphieschulen. Schriftzeichen haben in Japan, China und anderen ostasiatischen Ländern, teilweise eine tiefe innere Bedeutung. Von bestimmten Zeichen geht eine starke spirituelle oder gar magische Kraft aus. So ist es zum Beispiel bei den O-Fuda oder Gofu, schlichten Papierstreifen oder Holztäfelchen auf denen magische Formeln, Schutz oder Bann-Sprüche aufgeschrieben sind. Wenn du mehr über die Geschichte Japan Kuns und Kultur erfahren möchtest dann guck auf unserer Homepage unter https://kentsurudojo.de/japan/ vorbei und lese jede Woche mindestens zwei neue Beiträge… Bleibt Neugierig und fasziniert… Euer Ken Tsuru Dojo e.V. In Fürth
Geschichten und Legenden gibt es natürlich auch bei uns… Kennst du welche zur Adventszeit? Die Legende der kleinen Flamme Es war eine kalte und dunkle Zeit, als die Menschen auf der Erde in Streit lebten. Jeder wollte mehr für sich selbst haben, und niemand hörte auf die Bitten nach Frieden. Der Himmel, so sagt die Legende, wurde immer grauer, und die Sterne begannen, ihr Licht zu verlieren, weil die Menschen ihre Wärme und Liebe vergessen hatten. Eines Nachts schickte der Himmel eine kleine Flamme zur Erde, um den Menschen Mut zu machen. Die Flamme landete in einem kleinen Dorf, auf einem alten Adventskranz, in einer dunklen Hütte, die von einer armen Familie bewohnt wurde. Es war der 2. Advent, und das Licht der ersten Kerze war fast erloschen, weil die Menschen ihren Glauben verloren hatten. Die kleine Flamme sprach: „Ich bin hier, um Frieden zu bringen. Aber ich brauche eure Hilfe. Mein Licht ist zu schwach, um allein die Dunkelheit zu besiegen.“ Die Kinder der Familie hörten die Flamme und beschlossen, ihre Hoffnung nicht aufzugeben. Sie trugen die Flamme durch das Dorf und baten die Nachbarn, ihre eigenen Kerzen daran zu entzünden. Anfangs waren die Menschen misstrauisch, doch als sie das warme Licht sahen, das die Flamme spendete, spürten sie eine Ruhe in ihrem Herzen, die sie lange vergessen hatten. Bald brannten überall im Dorf Kerzen, und die Dunkelheit begann zu weichen. Mit jeder Kerze wuchs die kleine Flamme stärker, bis sie den ganzen Himmel erhellte. Die Sterne kehrten zurück, und der Frieden breitete sich nicht nur im Dorf, sondern in allen Herzen aus. Am nächsten Morgen wachten die Menschen auf und fühlten, dass sie sich verändert hatten. Sie begannen, einander mit Freundlichkeit zu begegnen, und das Licht der kleinen Flamme lebte in ihren Herzen weiter. Die Legende der kleinen Flamme erinnert uns daran, dass Frieden in der Welt möglich ist, wenn jeder ein kleines Licht in sich trägt und es mit anderen teilt. Der 2. Advent ist ein Moment, innezuhalten und zu erkennen, dass selbst die kleinste Geste von Hoffnung und Güte eine große Veränderung bewirken kann.
Vor der christlichen Tradition waren viele Bräuche des Advents und der Weihnachtszeit tief mit vorchristlichen, insbesondere germanischen und keltischen, Festen und Ritualen verbunden. Diese Traditionen drehten sich um den Rhythmus der Natur und die Wintersonnenwende. Wintersonnenwende (Julfest) Zeitpunkt: Die Wintersonnenwende (um den 21. Dezember) war ein zentrales Fest in vielen Kulturen. Sie markierte den kürzesten Tag des Jahres und die Rückkehr des Lichts. Bedeutung: Es war ein Fest der Hoffnung, dass nach der Dunkelheit wieder das Licht kommen würde. Dieser Gedanke ist später in die christliche Symbolik der Adventszeit eingeflossen. Der Julkranz In germanischen Kulturen gab es den Brauch, Kränze aus immergrünen Pflanzen (z. B. Tannen, Misteln) zu binden, um die Lebenskraft und die Fruchtbarkeit der Natur zu symbolisieren. Diese Kränze wurden oft mit Kerzen geschmückt, um die Sonne zu ehren und das Licht in die dunkle Jahreszeit zu bringen. Der Adventskranz hat hier seine Wurzeln. Opferrituale und Feuer Feuer spielte eine zentrale Rolle. Es wurden große Feuer entzündet, um die Sonne zu stärken und böse Geister abzuwehren. Tiere oder Speisen wurden den Göttern (z. B. Odin oder Freyr) geopfert, um Schutz und Fruchtbarkeit für das kommende Jahr zu erbitten. Rauhnächte und Geisterglauben In der vorchristlichen Zeit galten die Rauhnächte (ab dem 21. Dezember bis Anfang Januar) als eine mystische Phase, in der die Grenzen zwischen der Menschenwelt und der Geisterwelt durchlässig waren. Der 2. Advent liegt in dieser Übergangszeit und könnte in Verbindung mit alten Ritualen zur Geisterabwehr oder Vorbereitung auf die „heilige Zeit“ gestanden haben. Sonnenkult In der römischen Kultur wurde zur gleichen Zeit das Fest des Sol Invictus (der unbesiegbaren Sonne) gefeiert. Dieses Fest ehrte den Sonnengott und symbolisierte die Wiedergeburt des Lichts. Als das Christentum diese Regionen erreichte, wurden viele dieser Bräuche übernommen und in die neue Religion integriert. Der Fokus auf Licht, Hoffnung und die Vorbereitung auf ein heiliges Ereignis blieb bestehen, erhielt jedoch eine christliche Deutung: Die Geburt Jesu wurde zum Symbol des Lichts, das in die Dunkelheit der Welt kommt. Diese vorchristlichen Wurzeln erklären, warum viele Advents- und Weihnachtsbräuche eine universelle, fast archetypische Qualität haben, die weit über die christliche Tradition hinausgeht. Bleibt Neugierig und fasziniert… Euer Ken Tsuru Dojo e.V. In Fürth
Gestern Weihnachtsmarkt Besuch des Ken Tsuru Dojo e.V. In Fürth Neben Leckereien und verschiedenen Glühweinen haben wir uns beim Axt werfen Vergnügt und auch beim Armbrust schießen amüsiert.