5.Teil Die Zeit der kämpfenden Länder und der Onin Krieg
Die Zeit zwischen 1477 und 1615 geht als Sengoku-Periode, die
„Zeit der kämpfenden Länder“, in die Geschichte ein.
Die Ashikaga sind nicht mehr in der Lage ihren zentralen Machtanspruch auszuüben. Sie interessieren sich mehr für die schönen Künste wie Poesie und Teezeremonien. Ashikaga Yoshimasa verkauft sogar seine Rüstung, um seine kostspieligen Hobbys zu finanzieren. Während viele Daimyo eigene Pläne zur Machtergreifung schmieden, gewinnen auch die buddhistischen Klöster an Einfluss. sie beteiligen sich sogar mit eigenen Truppen an den Auseinandersetzungen.
Neben den Klöstern und den aufstrebenden Daimyo fordern auch die Bauern einen gesellschaftlichen Umbruch. Abgesehen von gestohlenen Lebensmitteln und zertrampelten Feldern, sind die vorbeiziehenden regulären Truppen für die Bauern keine existenzielle Gefahr. Anders als in Europa, wo beispielsweise der 30jährige Krieg ganze Landstriche regelrecht entvölkerte, sind in Japan niedergebrannte Dörfer, Übergriffe auf die Zivilbevölkerung und Zwangsrekrutierungen eher eine Ausnahme. Ein Problem stellen jedoch die zahlreichen Räuberbanden dar. Sie bilden sich aus versprengten Samurai und ziehen raubend und mordend von Dorf zu Dorf.
Vor allem müssen die Bauern die verschwenderische Lebensweise der herrschenden Klasse finanzieren. Zeitweise sollen sie 70% ihrer Erträge als Steuern abgeben. Auch die Ji-Samurai, die sowohl Krieger als auch Bauern sind, werden durch die überhöhten Abgaben in ihrer Existenz bedroht. Die Bauern und Ji-Samurai schließen sich zu eigenen Kampfverbänden, den Ikki, zusammen. Die allgemeine Unzufriedenheit führt schließlich zu Bauernaufständen.
1428 greift ein Aufstand in Kyōto auf das ganze Land über. 1441 ziehen die Aufständischen, mordend und brandschatzend durch Kyōto. Nach einer Woche erlässt das Shōgunat den Bauern ihre Schulden. 1447, 1451, 1457 und 1461 kommt es wieder zu bewaffneten Aufständen und die Ikki besiegen sogar ein 800 Mann starkes Samurai-Heer.
Nur durch den Militärdienst können Bauer ihren Schulden letztendlich entkommen. Sie bilden die leichten Fußtruppen, die Ashigaru, einen wichtigen Stütze des Samurai-Heeres. In den folgenden Jahren setzen die Heerführer verstärkt große Ashigaru-Verbände zur Unterstützung traditioneller Samurai ein.
Die Ashigaru und Ikki verändern nachhaltig die Gesellschaftsordnung. Es beginnt die Auflehnung der unteren Schichten gegen die Herrschenden, Gekokujo genannt. Diese Entwicklung leitet die Sengoku- Periode ein, in der sich zahlreiche Vasallen gegen die Zentralmacht erheben.
Es ist unausweichlich, daß Japan in Krieg und Chaos stürzt.
In den folgenden Jahren wird das ganze Land durch die gnadenlosen Machtkämpfe erschüttert. Zahlreiche lokale Kriegsherren stellen mächtige Heere auf und zermürben sich in blutigen Schlachten. Bündnisse werden gebrochen, Freunde werden verraten und jeder versucht ein möglichst großes Stück vom Kuchen ab zu bekommen. Es herrschen anarchische Zustände.
Besiegte herrenlose Samurai ziehen durchs Land, schließen sich zu Banden zusammen an und terrorisieren die Landbevölkerung. Doch ebenso werden verwundete oder flüchtende Samurai von den notleidenden Bauern überfallen und ausgeraubt, denn ihre Ausrüstung läßt sich in diesen kriegerischen Zeiten schnell zu Geld machen.
Der Onin-Krieg
Obwohl die Eskalation der lokalen Konflikte das Land bereits in den Bürgerkrieg führte, wird der Onin-Krieg, (1467-1477) als der eigentliche Beginn der Sengoku-Periode angesehen. Die Auseinandersetzungen, die sich zuerst auf Kyōto konzentrieren, brechen im ersten Jahr der Ära Onin (Kaiser Go-Tsuchimikado) aus.
Die Stadt ist trotz der vorausgegangenen Ikki-Aufstände immernoch die prachtvollste Metropole Japans. Anfangs kämpfen die rivalisierenden Clans der Yamana und Hosokawa um die Nachfolge der Ashikaga. Yamana Sozen, unterstützt Yoshihisa, während Hosokawa Katsumoto, Yoshimi, dem Bruder des aktuellen Shōguns seine Loyalität zusichert.
Eine heikle Lage, denn Hosokawa Katsumoto steht seinem eigenem Schwiegervater, Yamana Sozen, gegenüber. Die Kontrahenten sammeln ihre Truppen um Kyōto. 80.000 Kämpfer der Yamana treffen auf die 85.000 Mann der Hosokawa. Für europäische Maßstäbe sind diese Heere gewaltig, handelt sich doch nur um die Armeen einzelner Familien.
Als weitere 20.000 Mann der Yamana-Armee nach Kyōto marschieren, wird ein Anwesen der Hosokawa in Brand gesteckt, worauf die Truppen der Hosokawa einen Versorgungskonvoi der Yamana überfallen. Kurz darauf kommt es zu ersten offenen Kampfhandlungen. Zwei Monate nach dem Ausbruch der Kämpfe, im Juli 1467, ist der Norden Kyōtos verwüstet. Beide Parteien verschanzen sich hinter Barrikaden und führen einen gnadenlosen Stellungskrieg, der die verängstigte Bevölkerung aus der Stadt treibt.
Die Kampfhandlungen greifen auf die Provinzen über und in Kyōto häufen sich die Leichen auf den Straßen. Ganze Wagenladungen voll abgeschlagener Köpfe werden als Trophäen gesammelt.
Obwohl das Land in blutige Auseinandesetzungen und gnadenlose Machtkämpfe stürzt, kommt es unter der Ashikaga-Herrschaft auch zu einer kulturellen Blüte.
Japan zersplittert in unabhängige Fürstentümer, die ihre eigenen Gesetze erlassen, Festungen errichten und sich unbarmherzig bekämpfen. Mit dem Sieg über einen befeindeten Clan werden oft auch die Frauen und Kinder ermordet. So werden die Clans der Shiba und Isshiki sowie die Hatakeyama, die Yamashiro und die Yamana in den grausamen Kämpfen vollständig vernichtet.
Im Jahre 1542 landen portugiesische Händler vor Kyushu und bringen die ersten „modernen“ Feuerwaffen nach Japan. Die Arkebusen und Musketen werden von japanischen Handwerkern nachgebaut und beeinflussen die Kriegsführung nachhaltig. Es kommt zu Handelsbeziehungen mit dem fernen Europa, worauf ab dem Jahre 1549 die christliche Missionierung folgt. Einige Daimyo fördern das Christentum, da sie sich davon eine Schwächung der einflussreichen buddhistischen Klöster erhoffen.
Am 9. November 1568 zieht Oda Nobunaga, der Daimyo der Provinz Owari, mit seinen Truppen in Kyōto ein. An seiner Seite Ashikaga Yoshiaki, der den Shōgun-Titel für sich beansprucht. Nobunaga hat sich bereit erklärt, Yoshiaki beim Kampf um die Erbfolge zu unterstützen. Allerdings geht es ihm nur darum, seine eigenen Pläne zu verwirklichen. Durch die Einnahme Kyōtos, beendet er den blutigen Bürgerkrieg. Seine weiteren Erfolge gelingen ihm vor allem durch die Hilfe zweier hervorragender Offiziere. Toyotomi Hideyoshi, ein ehemaliger Fußsoldat bäuerlicher Herkunft und Tokugawa Ieyasu ein früherer Feind Nobunagas. Ein weiterer Grund für den militärischen Erfolg ist der umfangreiche Einsatz der leichten Ashigaru-Truppen.
Diese sind, in riesigen Verbänden, mit den relativ kostengünstigen Speeren ausgerüstet, eine ernste Bedohung für die traditionellen Samurai. Solche Fußtruppen werden nun auch mit den neuen, von den Portugiesen eingeführten Schusswaffen ausgestattet. Nobunaga versteht es seine Truppen taktisch klug einzusetzen. Geschützt durch Speerträger stehen die Arkebusiere in drei Reihen. Während die erste Reihe feuert, laden die Anderen ihre Waffen. Diese neue Art der Kriegsführung verschafft ihm einen Sieg nach dem anderen. Nach seinen Einzug in Kyōto sichert sich Nobunaga die Verbindung zwischen der Hauptstadt und seiner Heimatprovinz Owari, indem er die Fürsten der Provinzen Omi und Echizen, 1573 in der Schlacht am Anegawa-Fluß besiegt. Die Klöster der Kriegermönche auf den Hieizan läßt er niederbrennen.
Der Shōgun Yoshiaki wird abgesetzt, da er sich auf die Seite der Gegner Nobunagas gestellt hat. Dadurch ist das Shōgunat der Ashikaga beendet und Nobunaga praktisch mächtigster Kriegsherr in Japan. Noch im selben Jahr belagert er die die strategisch wichtige Festung Ishiyama, um die Ikko-Buddhisten zu vernichten, die sich mit Takeda Shingen gegen ihn gestellt hatten.
Doch erst 1580 ist der Widerstand der Mönchskrieger gebrochen. In dieser Zeit festigt Nobunaga sein Machtposition in den neu gewonnenen Gebieten und läßt am Ufer des Biwa-Sees die Burg Azuchi erbauen. Sie wird, als erste Burg Japans, so konstruiert, daß sie auch dem Beschuß durch Feuerwaffen standhält. 1577 greift er die Mori-Familie an, die einige Provinzen an der Südwestspitze Honshus beherrscht. Sein wichtigster Feldherr Toyotomi Hideyoshi bekommt den Auftrag seine Truppen gegen die Mori zu führen.
Der Feldzug erweist sich aber als langwierig und teuer.
Hideyoshi fordert schließlich Verstärkung an, als er 1582 vor der Burg Takamatsu in der Provinz Bitchu steht. Nobunaga schickt Akechi Mitsuhide, mit dem größten Teil seines Heeres, um Hideyoshi zu unterstützen. Akechi nutzt diese Situation aus und wendet sich mit den ihm unterstellten Kriegern gegen seinen Herrn Nobunaga. Im Honnoji-Tempel in Kyōto werden Nobunaga und sein Sohn schließlich ermordet. Als Hideyoshi von dem Verrat erfährt, beendet er den Kampf mit den Mori und eilt mit seinen Truppen zurück nach Kyōto. Schon auf dem Rückweg wird er von Akechis Anhängern in kleine Gefechte verwickelt. Doch der Übermacht seiner Armee sind sie nicht gewachsen. Der Sieg über Akechi Mitsuhide und seine Gefolgsleute findet am 2.7.1582 nahe der Hauptstadt in der Schlacht von Yamazaki statt.
In den folgenden Erbfolgestreitigkeiten kommt es zum offenen Kampf zwischen den ehemaligen Verbündeten Nobunagas. Die Entscheidung fällt 1583 in der Schlacht von Shizugatake, wo es Hideyoshi gelingt seine zahlreichen Gegner zu isolieren und deren Armeen einzeln zu schlagen.
Mit seinem letzten ernstzunehmenden Rivalen Tokugawa Ieyasu, kann sich Hideyoshi im Jahre 1585 jedoch friedlich einigen. Durch Verhandlungen und Kämpfe wird Hideyoshi in nur wenigen Jahren zum unbestrittenen Nachfolger Nobunagas. 1583 beginnt er, auf den Grundmauern der zerstörten Mönchs-Festung Ishiyama, mit dem Bau von Schloss Osaka. Im Jahre 1587 verleiht ihm der Kaiser die Würde des Großkanzlers. Bis zum Jahre 1590 werden die letzten Daimyo ausgeschaltet oder sichern ihm ihre Gefolgschaft zu. Damit hat Toyotomi Hideyoshi ganz Japan unter seiner Herrschaft vereinigt.
Doch das reicht ihm nicht.
Er schmiedet den tollkühnen Plan, China zu erobern. Hideyoshi fordert vom koreanischen König freien Durchzug nach China, was ihm aber verweigert wird. Im Mai 1592 landen starke japanische Verbände in Korea.
Nach ersten Erfolgen gerät der Vormarsch jedoch ins Stocken und die Invasoren müssen sich in Stellungen an der Küste zurückziehen. Drei Jahre wird ohne Ergebnis verhandelt. Im Jahre 1597 werden weitere Truppen nach Korea geschickt. Wieder ist die Lage, nach einigen Siegen für die Japaner, festgefahren. Erst nach Hideyoshis Tod, im Jahre 1598, werden die Soldaten aus Korea zurückbeordert und der Plan, China zu erobern, aufgegeben.
Siehe dazu später Der Imjin-Krieg Invasion in Korea.
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Dienstag dann Recht und Gesetz so wie das Seppuku im Feudaljapan
Kategorie: Iaido
Shodo
Shodo, die japanische Kalligraphie
und die Entwicklung der japanischen Schrift
Um mehr von der Schreibkunst zu verstehen, sollten wir zuerst einen Blick auf die Geschichte der japanischen Schrift werfen. Die japanischen Schriftzeichen, entwickelten sich aus der chinesischen Schrift, die im 4. Jahrhundert von koreanischen Hofschreibern in Japan eingeführt wurde. Dadurch wurden auch viele chinesische und koreanische Begriffe in die japanische Sprache integriert.
Japanisch ist allerdings eine weitgehend eigenständige Sprache, die mit keiner anderen direkt verwandt ist. Ob die japanische Sprache, mit der tungusischen Sprach-Familie, sowie der mongolischen Familie, dem Koreanischen, den Ryukyu-Sprachen und der türkischen Sprach-Familie, gemeinsame Wurzeln hat, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
Aus den chinesischen Schriftzeichen, den „Kanji“, die im Grunde Ideogramme, also stark vereinfachte bildliche Darstellungen sind, entwickelten sich in Japan einfachere Silbenalphabete, die Kana. Diese Silbenalphabete sind unterteilt in Hiranaga mit 48 Zeichen und Katakana mit 47 Zeichen.
Alte Schriftzeichen
Um das Jahr 760 erschien die erste Sammlung japanischer Poesie (Manyoshu), für die man die ins Japanische übertragenen chinesischen Zeichen als Lautschrift, also entsprechend ihrer Aussprache, benutzte. Diese Schreibart bezeichnete man als Manyogana. Die Hentaigana sind alte, praktisch kaum noch verwendete Schriftzeichen. Wie die Hiranaga entstanden sie aus den Grasschriftformen der Manyōgana. Durch den bedeutenden buddhistischen Mönch Kukai (774 – 835) wurde die Entwicklung einer eigenständigen japanischen Schrift vorangetrieben.
Die ursprüngliche chinesische Schrift bestand aus etwa 50 000 Zeichen, wovon aber für den Alltagsgebrauch 3000 bis 4000 ausreichten. Nach der chinesischen Schriftreform im Jahre 1956, wurden 500 Zeichen vereinfacht und über 1000 unterschiedliche Schreibweisen bestimmter Zeichen abgeschafft. Chinesische Kinder lernen in den ersten 6 Schuljahren 3000 Zeichen.
In Japan legte man die Anzahl der allgemein gebräuchlichen Schriftzeichen nach 1945 auf 1.850 und 1981 auf 1.945 Kanji fest. Für japanische Eigennamen sind etwa 580 sogenannte Jinmeiyo Kanji in Gebrauch. Japaner mit höherer Bildung beherrschen 2500 bis 3000 Kanji, mitunter sogar bis zu 5000. Viele Worte haben unterschiedliche Schreibweisen, ebenso haben viele Kanji zwei oder mehr unterschiedliche Lesungen. Bestimmte, seltenere Kanji werden mit den entsprechenden Hiranaga-Zeichen ergänzt. Diese, in der senkrechten Schreibweise rechts neben den Kanji, kleiner abgedruckten Hiranaga, werden Furigana genannt.
Es kommt sogar vor, dass während eines Gesprächs, das Schriftzeichen mit dem Finger in der Handfläche angedeutet wird, und mögliche Missverständnisse zu vermeiden. Die japanische Schrift, die zu den kompliziertesten Schriftsystemen der Welt gehört, ist heute eine Mischung aus Kanji, Hiranaga, Katakana und dem aus lateinischen Buchstaben bestehenden Romanji.
Die traditionelle Schreibrichtung ist von oben nach unten. Diese senkrechten Zeilen werden von rechts nach links aneinandergereiht. Manga-Comix und andere japanische Bücher werden demnach
von hinten nach vorne gelesen. Texte, in denen viele Romanji vorkommen, werden meist in horizontalen Zeilen von links nach rechts abgedruckt. Zeitungen verwenden, je nach Thema, sogar beide Schreibrichtungen.
Die buddhistischen Klöster hatten seit der Nara-Periode eigene Schreibstuben, in denen vor allem Sutra-Rollen angefertigt wurden. Zu dieser Zeit war es dem einfachen Volk, noch nicht einmal erlaubt zu schreiben.
Das Schreiben entwickelte sich im Lauf der Zeit zu einer angesehenen Kunst. Besonders Mitglieder des kaiserlichen Hofes und des Schwertadels ließen sich von Kalligraphie-Meistern in der Schreibkunst unterrichten. Im 16. Jahrhundert gründeten viele Meister eigene Kalligraphieschulen.
Schriftzeichen haben in Japan, China und anderen ostasiatischen Ländern, teilweise eine tiefe innere Bedeutung. Von bestimmten Zeichen geht eine starke spirituelle oder gar magische Kraft aus. So ist es zum Beispiel bei den O-Fuda oder Gofu, schlichten Papierstreifen oder Holztäfelchen auf denen magische Formeln, Schutz oder Bann-Sprüche aufgeschrieben sind.
Wenn du mehr über die Geschichte Japan Kuns und Kultur erfahren möchtest dann guck auf unserer Homepage unter https://kentsurudojo.de/japan/
vorbei und lese jede Woche mindestens zwei neue Beiträge…
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2.Advent
Geschichten und Legenden gibt es natürlich auch bei uns…
Kennst du welche zur Adventszeit?
Die Legende der kleinen Flamme
Es war eine kalte und dunkle Zeit, als die Menschen auf der Erde in Streit lebten. Jeder wollte mehr für sich selbst haben, und niemand hörte auf die Bitten nach Frieden. Der Himmel, so sagt die Legende, wurde immer grauer, und die Sterne begannen, ihr Licht zu verlieren, weil die Menschen ihre Wärme und Liebe vergessen hatten.
Eines Nachts schickte der Himmel eine kleine Flamme zur Erde, um den Menschen Mut zu machen. Die Flamme landete in einem kleinen Dorf, auf einem alten Adventskranz, in einer dunklen Hütte, die von einer armen Familie bewohnt wurde. Es war der 2. Advent, und das Licht der ersten Kerze war fast erloschen, weil die Menschen ihren Glauben verloren hatten.
Die kleine Flamme sprach:
„Ich bin hier, um Frieden zu bringen. Aber ich brauche eure Hilfe. Mein Licht ist zu schwach, um allein die Dunkelheit zu besiegen.“
Die Kinder der Familie hörten die Flamme und beschlossen, ihre Hoffnung nicht aufzugeben. Sie trugen die Flamme durch das Dorf und baten die Nachbarn, ihre eigenen Kerzen daran zu entzünden. Anfangs waren die Menschen misstrauisch, doch als sie das warme Licht sahen, das die Flamme spendete, spürten sie eine Ruhe in ihrem Herzen, die sie lange vergessen hatten.
Bald brannten überall im Dorf Kerzen, und die Dunkelheit begann zu weichen. Mit jeder Kerze wuchs die kleine Flamme stärker, bis sie den ganzen Himmel erhellte. Die Sterne kehrten zurück, und der Frieden breitete sich nicht nur im Dorf, sondern in allen Herzen aus.
Am nächsten Morgen wachten die Menschen auf und fühlten, dass sie sich verändert hatten. Sie begannen, einander mit Freundlichkeit zu begegnen, und das Licht der kleinen Flamme lebte in ihren Herzen weiter.
Die Legende der kleinen Flamme erinnert uns daran, dass Frieden in der Welt möglich ist, wenn jeder ein kleines Licht in sich trägt und es mit anderen teilt. Der 2. Advent ist ein Moment, innezuhalten und zu erkennen, dass selbst die kleinste Geste von Hoffnung und Güte eine große Veränderung bewirken kann.
Vor der christlichen Tradition waren viele Bräuche des Advents und der Weihnachtszeit tief mit vorchristlichen, insbesondere germanischen und keltischen, Festen und Ritualen verbunden. Diese Traditionen drehten sich um den Rhythmus der Natur und die Wintersonnenwende.
Wintersonnenwende (Julfest)
Zeitpunkt: Die Wintersonnenwende (um den 21. Dezember) war ein zentrales Fest in vielen Kulturen. Sie markierte den kürzesten Tag des Jahres und die Rückkehr des Lichts.
Bedeutung: Es war ein Fest der Hoffnung, dass nach der Dunkelheit wieder das Licht kommen würde. Dieser Gedanke ist später in die christliche Symbolik der Adventszeit eingeflossen.
Der Julkranz
In germanischen Kulturen gab es den Brauch, Kränze aus immergrünen Pflanzen (z. B. Tannen, Misteln) zu binden, um die Lebenskraft und die Fruchtbarkeit der Natur zu symbolisieren.
Diese Kränze wurden oft mit Kerzen geschmückt, um die Sonne zu ehren und das Licht in die dunkle Jahreszeit zu bringen. Der Adventskranz hat hier seine Wurzeln.
Opferrituale und Feuer
Feuer spielte eine zentrale Rolle. Es wurden große Feuer entzündet, um die Sonne zu stärken und böse Geister abzuwehren.
Tiere oder Speisen wurden den Göttern (z. B. Odin oder Freyr) geopfert, um Schutz und Fruchtbarkeit für das kommende Jahr zu erbitten.
Rauhnächte und Geisterglauben
In der vorchristlichen Zeit galten die Rauhnächte (ab dem 21. Dezember bis Anfang Januar) als eine mystische Phase, in der die Grenzen zwischen der Menschenwelt und der Geisterwelt durchlässig waren.
Der 2. Advent liegt in dieser Übergangszeit und könnte in Verbindung mit alten Ritualen zur Geisterabwehr oder Vorbereitung auf die „heilige Zeit“ gestanden haben.
Sonnenkult
In der römischen Kultur wurde zur gleichen Zeit das Fest des Sol Invictus (der unbesiegbaren Sonne) gefeiert. Dieses Fest ehrte den Sonnengott und symbolisierte die Wiedergeburt des Lichts.
Als das Christentum diese Regionen erreichte, wurden viele dieser Bräuche übernommen und in die neue Religion integriert. Der Fokus auf Licht, Hoffnung und die Vorbereitung auf ein heiliges Ereignis blieb bestehen, erhielt jedoch eine christliche Deutung: Die Geburt Jesu wurde zum Symbol des Lichts, das in die Dunkelheit der Welt kommt.
Diese vorchristlichen Wurzeln erklären, warum viele Advents- und Weihnachtsbräuche eine universelle, fast archetypische Qualität haben, die weit über die christliche Tradition hinausgeht.
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Euer Ken Tsuru Dojo e.V. In Fürth
Weihnachtsmarkt 2024
Gestern Weihnachtsmarkt Besuch des Ken Tsuru Dojo e.V. In Fürth
Neben Leckereien und verschiedenen Glühweinen haben wir uns beim Axt werfen Vergnügt und auch beim Armbrust schießen amüsiert.
4.Teil
4.Teil Angriff Mongolen und die Muramochi Zeit
Der Angriff der Mongolen auf Japan, auch als Mongolische Invasionen Japans bekannt, fand in zwei Hauptkampagnen statt, in den Jahren 1274 und 1281. Beide Invasionen wurden von Kublai Khan, dem Herrscher des Mongolischen Reiches und Gründer der Yuan-Dynastie in China, organisiert. Ziel war es, Japan zu unterwerfen und in das mongolische Reich einzugliedern.
Die Erste Invasion 1274
Kublai Khan hatte bereits mehrfach Japan diplomatisch aufgefordert, sich zu unterwerfen. Nach der Ablehnung entschied er sich für eine militärische Expedition.
Eine Flotte von etwa 300 bis 900 Schiffen setzte 23.000 bis 30.000 Soldaten (Mongolen, Chinesen und Koreaner) nach Japan über.
Die Mongolen landeten auf der Insel Tsushima und später auf Iki. Beide Inseln wurden geplündert, und ihre Verteidiger konnten den Angriffen nicht standhalten.
Die Hauptstreitmacht griff schließlich Kyushu (bei Hakata) an. Die Samurai hatten Schwierigkeiten, sich den neuen Taktiken und Waffen der Mongolen, wie Brandpfeilen und Explosivgeschossen, anzupassen.
Die Invasion endete abrupt, als ein Sturm – von den Japanern als Kamikaze („Göttlicher Wind“) bezeichnet – die mongolische Flotte schwer beschädigte. Die Überlebenden mussten sich zurückziehen.
Die Zweite Invasion 1281
Nach der gescheiterten ersten Invasion plante Kublai Khan eine wesentlich größere Expedition.
Zwei Flotten, eine aus Korea mit etwa 40.000 Soldaten und eine aus Südchina mit etwa 100.000 Soldaten.
Insgesamt umfasste die Streitmacht etwa 4.000 Schiffe, die größte Flotte der damaligen Zeit. Die mongolischen Truppen führten eine erneute Landung auf Kyushu durch. Sie trafen jedoch auf stärkeren Widerstand, da die Japaner Verteidigungsanlagen, wie Küstenbefestigungen, errichtet hatten.
Die Invasion zog sich hin, da die beiden mongolischen Flotten Schwierigkeiten hatten, sich zu koordinieren.
Ein weiterer Sturm, erneut als Kamikaze angesehen, zerstörte einen Großteil der mongolischen Flotte, bevor sie vollständig angreifen konnte.
Die Reste der Streitmacht wurden von den Samurai vernichtet, und die Mongolen zogen sich endgültig zurück.
Gründe für das Scheitern der Invasionen
Beide Invasionen wurden durch verheerende Stürme (Taifune) gestoppt.
Trotz technischer Unterlegenheit waren die Samurai äußerst entschlossen und konnten die Mongolen an der Küste zurückhalten.
Die Mongolen hatten Schwierigkeiten, ihre große Streitmacht zu koordinieren und mit Nachschub zu versorgen, insbesondere bei der zweiten Invasion.
Die erfolgreichen Verteidigungen gegen die Mongolen stärkten das japanische Nationalbewusstsein. Der Begriff Kamikaze wurde später zu einem Symbol für den göttlichen Schutz Japans.
Für die Mongolen: Die Niederlagen zeigten die Grenzen der mongolischen Expansion und führten zu einer erheblichen Verschwendung von Ressourcen.
Die Invasionen gelten als eines der ersten dokumentierten Beispiele für eine gescheiterte Seemacht-Invasion und hatten nachhaltige Auswirkungen auf die militärische und kulturelle Entwicklung Ostasie.
Die Mongolen waren bekannt für ihre hochentwickelten militärischen Strategien und disziplinierten Truppen. Bei den Japan-Invasionen passten sie ihre Techniken den maritimen Bedingungen an. Die Mongolen nutzten frühzeitig Schwarzpulver-Waffen. Dies waren tönerne Granaten, die bei Aufprall explodierten und Angst und Verwirrung unter den japanischen Verteidigern stifteten. Pfeile mit entzündbaren Spitzen, die besonders wirksam gegen hölzerne Befestigungen oder feindliche Schiffe waren.
Langbögen und Armbrüste, diese hatten eine größere Reichweite und Durchschlagskraft als die kürzeren Bögen der Samurai.
Koordination: Die mongolischen Einheiten waren hervorragend koordiniert, was sie von den traditionell individuell kämpfenden Samurai unterschied. Die Mongolen kämpften in Gruppen und setzten gezielt Kavallerie und Infanterie ein. Sie setzten oft einen massiven Überraschungsangriff ein, bei dem sie schnell Land gewannen und ihre Gegner überrumpelten. Durch das Schreien von Befehlen, das Schlagen von Trommeln und den Einsatz von Signalflaggen erzeugten sie Chaos auf dem Schlachtfeld.
Die Mongolen setzten auf große Transport- und Kampfschiffe, die oft schwer beladen und weniger wendig waren. Diese waren jedoch anfällig für Stürme und den schnellen Angriff kleinerer, wendiger japanischer Boote.
Die Samurai kämpften traditionell nach einer Philosophie des Einzelkampfes, was in den ersten Begegnungen mit den Mongolen für Verwirrung sorgte. Dennoch passten sie sich schnell an. Samurai bevorzugten es, ihre Gegner zu einer Art Duell herauszufordern. Sie riefen ihre Namen und Titel, um Ehre im Kampf zu gewinnen.
Ihre Hauptwaffen waren das Katana (Schwert), der Yumi (Langbogen) und die Naginata (Langschwertlanze).
Die Samurai trugen aufwendig gefertigte, aber flexible Rüstungen, die Bewegungsfreiheit ermöglichten.
Nach der ersten Invasion errichteten die Japaner Steindämme und Palisaden entlang der Küstenlinie von Kyushu, um die Mongolen daran zu hindern, schnell an Land zu kommen.
Japanische Verteidiger nutzten kleine Boote für Guerilla-ähnliche Angriffe auf die größeren mongolischen Schiffe.
Samurai arbeiteten in der zweiten Invasion enger zusammen, um die Lücken in ihrer Verteidigung zu schließen.
Für die Samurai war es von größter Bedeutung, ihr Land und ihren Lehnsherrn zu verteidigen. Sie kämpften oft bis zum Tod und weigerten sich, aufzugeben, was den mongolischen Plan, Angst zu säen, untergrub.
Die Muromachi-Zeit (Muromachi Jidai) war eine bedeutende Epoche der japanischen Geschichte, die von 1336 bis 1573 dauerte. Sie wird auch als Ashikaga-Zeit bezeichnet, da die Ashikaga-Familie während dieser Periode die Shogunatsmacht innehatte. Sie ist nach dem Viertel Muromachi in Kyoto benannt, wo die Ashikaga ihren Regierungssitz hatten.
Beginn der Muromachi-Zeit 1336
begann nach dem Ende der Kamakura-Zeit.
Ashikaga Takauji, ein Vasall des Kamakura-Shogunats, rebellierte und setzte Kaiser Go-Daigo ab, der versucht hatte, die kaiserliche Macht in der Kemmu-Restauration 1333–1336 zu stärken.
Takauji errichtete das Ashikaga-Shogunat (auch als Muromachi-Shogunat bekannt).
Ashikaga-Shogunat 1336–1573
Das Ashikaga-Shogunat war schwächer als das vorherige Kamakura-Shogunat, da die Kontrolle über die Regionalfürsten (Daimyō) begrenzt war.
Es gab häufige Konflikte zwischen den Daimyō, die eine Dezentralisierung der Macht förderten.
Ende der Muromachi-Zeit 1573
Das Shogunat brach zusammen, als der mächtige Kriegsherr Oda Nobunaga Ashikaga Yoshiaki, den letzten Shogun, aus Kyoto vertrieb. Dies markierte den Beginn der Azuchi-Momoyama-Zeit und den Übergang zur zentralisierten Macht unter Nobunaga und später Toyotomi Hideyoshi.
Wichtige Ereignisse der Muromachi-Zeit
Die Kemmu-Restauration 1333–1336
Ein kurzlebiger Versuch von Kaiser Go-Daigo, die kaiserliche Macht wiederherzustellen, bevor Ashikaga Takauji ihn stürzte.
Der Ōnin-Krieg 1467–1477
Ein zehnjähriger Bürgerkrieg in Kyoto zwischen rivalisierenden Daimyō, der das Shogunat weiter schwächte.
Dieser Konflikt markierte den Beginn der Sengoku-Zeit, einer Ära der anhaltenden Kriege zwischen den Daimyō.
Die späte Muromachi-Zeit fiel mit der Zeit der streitenden Staaten zusammen, in der lokale Daimyō um die Vorherrschaft kämpften.
Die Muromachi-Zeit war nicht nur eine Ära politischer Instabilität, sondern auch eine Zeit bedeutender kultureller Entwicklung.
Zen-Buddhismus beeinflusste Kunst, Gartenbau und Architektur:
Die Gestaltung von Zen-Gärten, wie im Ryoan-ji-Tempel.
Der Bau des Goldenen Pavillons (Kinkaku-ji) und später des Silbernen Pavillons (Ginkaku-ji).
Tuschmalerei (Suibokuga) und Kalligraphie blühten auf, inspiriert von chinesischen Vorbildern.
Entwickelt von Zen-Mönchen wie Murata Jukō, wurde die Teezeremonie zu einem zentralen Element der japanischen Kultur.
Das Nō-Theater, eine traditionelle Form des Theaters mit Masken und musikalischer Begleitung, erreichte unter der Förderung des Ashikaga-Shogunats seinen Höhepunkt. Ein bedeutender Dramatiker war Zeami Motokiyo.
Der Handel florierte trotz der politischen Instabilität, insbesondere der Seehandel mit China unter der Ming-Dynastie.
Städte wie Kyoto, Sakai und Hakata entwickelten sich zu Handelszentren.
Die Samurai wurden zunehmend von den Daimyō abhängig, was zu einer Verschiebung ihrer Rolle führte. Gleichzeitig gewann der Bushidō-Ehrenkodex an Bedeutung.
Bedeutung der Muromachi-Zeit
Die Muromachi-Zeit markierte den Übergang vom mittelalterlichen Japan mit zentralisierter Shogunatsmacht zu einer Ära von Fragmentierung und später Wiedervereinigung. Kulturell gesehen war es eine der kreativsten Epochen Japans, geprägt von Zen-Ästhetik, Literatur und Kunst. Trotz der politischen Turbulenzen legte diese Zeit die Grundlagen für viele Aspekte der japanischen Kultur, die bis heute bewundert werden.
Der Ōnin-Krieg 1467–1477 war ein entscheidendes Ereignis der Muromachi-Zeit, das die politische Landschaft Japans nachhaltig veränderte. Es handelte sich um einen zehnjährigen Bürgerkrieg, der in Kyoto ausgetragen wurde und als einer der Hauptauslöser der Sengoku-Zeit (Zeit der streitenden Staaten) gilt.
Das Shogunat unter Ashikaga Yoshimasa war bereits stark geschwächt. Yoshimasa, der 8. Shogun, war eher an Kunst und Kultur interessiert als an der Regierungsführung.
Seine Unfähigkeit, klare Nachfolgeregelungen zu schaffen, führte zu Fraktionen innerhalb des Shogunats.
Yoshimasa hatte keinen Erben, bis 1465 ein Sohn geboren wurde. Doch zuvor hatte er seinen Bruder, Ashikaga Yoshimi, als Nachfolger bestimmt.
Die rivalisierenden Daimyō-Familien der Hosokawa und Yamana unterstützten unterschiedliche Kandidaten:
Die Hosokawa unterstützten Yoshimi.
Die Yamana unterstützten den jungen Sohn von Yoshimasa.
Die Spannungen zwischen Hosokawa Katsumoto und Yamana Sōzen eskalierten in offene Feindseligkeiten. Beide Seiten mobilisierten ihre Verbündeten und Truppen, was Kyoto in ein Schlachtfeld verwandelte.
Verlauf des Ōnin-Kriegs
1467 brach der Krieg aus, als die beiden Fraktionen in Kyoto aufeinandertrafen. Die Stadt wurde schnell verwüstet, und viele der prächtigen Tempel und Residenzen wurden zerstört.
Die Kämpfe konzentrierten sich zunächst auf Stadtviertel, wobei sowohl Samurai als auch Bürger schwer betroffen waren.
Yoshimasa zog sich während des Kriegs aus der Politik zurück und widmete sich den Künsten, insbesondere dem Bau des Ginkaku-ji (Silberner Pavillon).
Der Konflikt dehnte sich auf andere Regionen aus, da lokale Daimyō die Gelegenheit nutzten, ihre eigenen Rivalen anzugreifen.
Der Krieg endete offiziell 1477, aber nicht durch einen klaren Sieger. Beide Fraktionen waren erschöpft, und das Shogunat hatte seine Macht weitgehend verloren.
Kyoto blieb in Trümmern, und das Land versank in den regionalen Konflikten der Sengoku-Zeit.
Die Zentralregierung des Shogunats war nach dem Krieg weitgehend bedeutungslos. Die Daimyō regierten ihre Territorien autonom und führten untereinander Kriege um Macht und Land.
Der Begriff Sengoku (streitende Staaten) beschreibt die nächste Phase der japanischen Geschichte, geprägt von Chaos und Fragmentierung.
Kyoto, das kulturelle und politische Zentrum Japans, wurde stark zerstört. Viele Adlige und Bürger flohen aus der Stadt.
Das Ashikaga-Shogunat bestand formell weiter, hatte aber keine echte Macht. Die Autorität der Shogune beschränkte sich auf Kyoto und einige umliegende Regionen.
Lokale Kriegsherren wurden unabhängiger und entwickelten eigene militärische, politische und wirtschaftliche Strukturen.
Der Einfluss des Zen-Buddhismus in der Muromachi-Zeit
Der Zen-Buddhismus war eine der einflussreichsten geistigen Bewegungen der Muromachi-Zeit. Er prägte nicht nur die Religion, sondern auch die Kunst, Architektur und den Alltag der Samurai.
Zen betonte Meditation, Konzentration und die Überwindung des Ego. Diese Werte passten gut zur Kriegerkultur der Samurai, die nach körperlicher und geistiger Meisterschaft strebten.
Samurai praktizierten Zen, um im Kampf Ruhe und Fokus zu bewahren.
Der Ehrenkodex der Samurai, Bushidō, wurde durch Zen-Ideale beeinflusst. Die Akzeptanz des Todes und die Betonung des gegenwärtigen Augenblicks waren zentrale Lehren.
Zen-Tempel wie der Ryoan-ji in Kyoto sind für ihre minimalistischen Steingärten bekannt. Diese Gärten sollten durch ihre Schlichtheit zur Meditation anregen.
Die Tempelarchitektur wurde schlicht und funktional, was die Zen-Ideale von Bescheidenheit und Harmonie widerspiegelte.
Tuschmalerei (Suibokuga): Inspiriert von chinesischen Vorbildern, entwickelte sich eine Form monochromer Malerei, die durch Einfachheit und Eleganz geprägt war.
Die Werke von Künstlern wie Sesshū Tōyō sind herausragende Beispiele.
Zen beeinflusste die Entwicklung der Teezeremonie, die als meditative Praxis gesehen wurde. Sie betonte Achtsamkeit, Einfachheit und Harmonie.
Das Nō-Theater wurde von Zen-Ästhetik geprägt, insbesondere durch seine Reduktion auf das Wesentliche und die Konzentration auf tiefere spirituelle Themen.
Der Ōnin-Krieg markierte das Ende der politischen Einheit und den Beginn eines Jahrhunderts voller Konflikte. Gleichzeitig förderte der Zen-Buddhismus eine einzigartige kulturelle Blütezeit, deren Einfluss noch heute in der japanischen Kunst, Architektur und Philosophie spürbar ist.
Der Ōnin-Krieg 1467–1477 war mehr als nur ein lokaler Konflikt in Kyoto – er spiegelte die politische und soziale Zersplitterung Japans wider. Hier sind vertiefte Details zu den Hauptakteuren, Ereignissen und Auswirkungen:
Hosokawa Katsumoto 1430–1473
Hosokawa war ein einflussreicher Daimyō und einer der mächtigsten Unterstützer des Ashikaga-Shogunats.
Hosokawa unterstützte Ashikaga Yoshimi, den Bruder des amtierenden Shoguns, als Nachfolger und wollte die Kontrolle über Kyoto behalten.
Katsumoto war ein geschickter Stratege, der sich mit anderen mächtigen Daimyō wie den Hatakeyama verbündete.
Yamana Sōzen 1404–1473
Yamana, bekannt als der „Rote Mönch“ (Aka-Nyūdō), war ein Daimyō und erbitterter Rivale von Hosokawa.
Sōzen unterstützte den jungen Sohn von Shogun Ashikaga Yoshimasa und strebte eine stärkere regionale Kontrolle an.
Bündnisse: Er führte eine Allianz rivalisierender Daimyō an, die gegen Hosokawa und dessen Unterstützer kämpften.
Ashikaga Yoshimasa 1436–1490
Der 8. Shogun des Muromachi-Shogunats war ein Liebhaber der Künste, aber politisch schwach.
Yoshimasa war mehr an der Förderung von Kunst und Kultur interessiert, etwa der Teezeremonie und der Fertigstellung des Ginkaku-ji, als an der Lösung politischer Probleme.
Ausbruch des Konflikts 1467
Die Rivalität zwischen Hosokawa und Yamana eskalierte, als beide ihre Truppen nach Kyoto brachten.
Die Kämpfe begannen in der Stadt und verwandelten Kyoto in ein Schlachtfeld.
Verwüstung Kyotos 1467–1473
Die Kämpfe dehnten sich über Jahre aus, ohne dass eine Seite die Oberhand gewinnen konnte.
Große Teile der Stadt, einschließlich Paläste und Tempel, wurden zerstört.
Tod der Hauptakteure 1473
Sowohl Hosokawa Katsumoto als auch Yamana Sōzen starben während des Kriegs, was zu einer Fragmentierung ihrer Fraktionen führte.
Dennoch endeten die Kämpfe nicht sofort, da ihre Nachfolger weiterkämpften.
Ende des Krieges 1477
Nach zehn Jahren zogen die meisten Truppen aus Kyoto ab, da beide Seiten erschöpft waren.
Es gab keinen klaren Sieger, und die Macht des Shogunats war endgültig geschwächt.
Der Zen-Buddhismus prägte die Muromachi-Zeit tiefgehend. Seine Philosophie der Einfachheit, Meditation und des Einsseins mit der Natur beeinflusste die Kunst, Architektur und den Alltag.
Zen-Philosophie.
Meditation (Zazen): Zen betonte die direkte Erfahrung der Erleuchtung durch Meditation und Achtsamkeit. Dies machte Zen besonders bei den Samurai beliebt, die innere Ruhe und Fokus suchten.
Einfachheit und Vergänglichkeit: Zen lehrte, dass Schönheit in der Schlichtheit und Vergänglichkeit der Dinge liegt. Diese Ästhetik wurde in Kunst und Architektur umgesetzt.
Zen-Kunst und Architektur.
Karesansui (Trockengärten): Diese symbolischen Landschaften aus Steinen und Sand dienten als Meditationsorte.
Beispiel: Der Garten des Ryōan-ji in Kyoto, ein Meisterwerk der Zen-Gartenkunst, besteht aus 15 Steinen, die in einer minimalistischen Anordnung liegen.
Der Bau von Zen-Tempeln betonte Funktionalität und Harmonie mit der Natur.
Berühmte Tempel.
Kinkaku-ji (Goldener Pavillon): Ursprünglich als Villa gebaut, wurde er von Ashikaga Yoshimitsu in einen Zen-Tempel umgewandelt.
Ginkaku-ji (Silberner Pavillon): Ein Beispiel für Zen-Schlichtheit, von Ashikaga Yoshimasa in Auftrag gegeben.
Tuschmalerei (Suibokuga).
Künstler wie Sesshū Tōyō schufen monochrome Gemälde, die die Zen-Ideale von Schlichtheit und Natürlichkeit ausdrückten.
Suibokuga betonte die Balance zwischen Leere und Form, inspiriert von chinesischer Kunst.
Entwicklung der Teezeremonie (Chanoyu).
Die Teezeremonie wurde durch Zen-Mönche wie Murata Jukō zu einer meditativen Praxis.
Wabi-Sabi, die Schönheit des Unvollkommenen und der Einfachheit.
Die Teeräume waren schlicht, oft mit Lehmwänden und Tatamimatten, und enthielten minimalistische Dekorationen wie Kalligraphien oder Blumenarrangements (Ikebana).
Die Teezeremonie betonte Achtsamkeit in jedem Detail, vom Einschenken des Tees bis zur Positionierung der Utensilien.
Das Nō-Theater, das unter dem Ashikaga-Shogunat gefördert wurde, verkörperte Zen-Ideale von Reduktion und innerer Tiefe.
Die Schauspieler trugen kunstvolle Masken, aber ihre Bewegungen waren langsam und symbolisch, was die Konzentration auf das Wesentliche lenkte.
Bedeutender Dramatiker: Zeami Motokiyo, der die Kunst des Nō-Theaters verfeinerte.
Der Ōnin-Krieg zerstörte Kyoto und das zentrale Shogunat, wodurch die Sengoku-Zeit eingeläutet wurde. Gleichzeitig förderte der Zen-Buddhismus eine kulturelle Renaissance, deren künstlerische, architektonische und spirituelle Errungenschaften bis heute sichtbar sind.
Der Ōnin-Krieg 1467–1477 hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die militärische Struktur und die politische Landschaft Japans. Er war der Katalysator für die Sengoku-Zeit (Zeit der streitenden Staaten), eine Ära, die von regionalen Kriegen und dem Machtkampf der Daimyō (Feudalherren) geprägt war.
Der Zusammenbruch der Zentralmacht
Verlust der Kontrolle des Ashikaga-Shogunats:
Das Ashikaga-Shogunat war nach dem Ōnin-Krieg de facto machtlos.
Die Shogune hatten keine Mittel mehr, um die Daimyō zu kontrollieren.
Der letzte Ashikaga-Shogun, Ashikaga Yoshiaki, wurde 1573 von Oda Nobunaga gestürzt.
Der Kaiserhof in Kyoto, ohnehin schon schwach, hatte keine politische oder militärische Macht mehr. Die Kaiser fungierten nur noch als zeremonielle Figuren.
Die Zersplitterung der Daimyō-Macht
Während des Ōnin-Kriegs etablierten sich viele Daimyō als faktisch unabhängige Herrscher in ihren Territorien.
Sie bauten eigene Armeen auf und führten Krieg gegeneinander, um ihre Macht zu erweitern.
Einige wichtige Daimyō dieser Zeit waren.
Takeda Shingen in Kai und Shinano.
Uesugi Kenshin in Echigo.
Mōri Motonari in der Chūgoku-Region.
Kyoto, das politische Zentrum Japans, verlor an Bedeutung. Viele Daimyō konzentrierten sich auf ihre eigenen Regionen, und Kyoto blieb jahrzehntelang instabil.
Veränderungen in der Kriegsführung
Die Rolle der Ashigaru (leicht bewaffnete Fußsoldaten) nahm zu. Diese waren keine professionellen Samurai, sondern Bauern oder Söldner, die in großer Zahl rekrutiert wurden.
Dies führte zu einem Wandel in der Kriegsführung, da die Samurai-Kriegerklasse nicht mehr allein die Schlacht dominierte.
In der Mitte der Sengoku-Zeit, nach der Ankunft der Portugiesen 1543, wurden Arkebusen (Tanegashima) eingeführt.
Daimyō wie Oda Nobunaga nutzten diese Feuerwaffen effektiv, was die traditionelle Samurai-Kampfweise weiter veränderte.
Während der Sengoku-Zeit entstanden neue befestigte Burgen, die als militärische und administrative Zentren dienten.
Die Burg von Azuchi, die Oda Nobunaga ab 1576 baute.
Die Sengoku-Zeit ca. 1467–1568
Nach dem Ōnin-Krieg trat Japan in die Sengoku-Zeit ein, die durch ständige Konflikte gekennzeichnet war.
Daimyō kämpften um die Kontrolle über Japan. Allianzen und Verrat waren häufig.
Die drei Reichseiniger.
Aus dieser chaotischen Zeit gingen drei zentrale Figuren hervor, die Japan allmählich wiedervereinten.
Oda Nobunaga 1534–1582
Führte innovative Taktiken ein, darunter den Einsatz von Feuerwaffen. Er stürzte 1573 das Ashikaga-Shogunat.
Toyotomi Hideyoshi 1537–1598
Vollendete die militärische Einigung Japans und etablierte eine zentrale Autorität. Bekämpfte die Macht der Daimyō durch Reformen wie die Enteignung von Waffen (Schwertjagd).
Tokugawa Ieyasu 1543–1616
Errichtete das Tokugawa-Shogunat 1603–1868, das mehr als 250 Jahre Frieden und Stabilität brachte.
Während der Sengoku-Zeit wurden Samurai oft zu lokalen Verwaltern oder Beratern ihrer Daimyō.
Sie verloren ihre unabhängige Macht und wurden stärker an ihre Herren gebunden.
Die Kämpfe der Sengoku-Zeit stärkten den Ehrenkodex der Samurai, insbesondere die Loyalität gegenüber ihrem Daimyō.
Der Ōnin-Krieg war der Wendepunkt, der das mittelalterliche Japan in eine Ära des Chaos und der Zersplitterung führte. Militärisch veränderte sich das Land durch die Einführung neuer Taktiken, die Betonung auf Infanterie und die spätere Einführung von Feuerwaffen. Politisch leitete der Krieg das Ende des Ashikaga-Shogunats ein und bereitete den Weg für die Wiedervereinigung unter den drei Reichseinigern.
5.Teil Die kämpfenden Länder und der Onin Krieg
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Ota Tsugiyoshi
Ein sehr wertvolles Buch des Tosa Eishin Ryu Iaido mit Yamaguchi Sensei der die Kumitachi des Tosa zeigt.
Die Shinobi
Die Shinobi
Mythos vs. Realität
Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Shinobi stark mystifiziert, insbesondere in der Popkultur. Oft wird ihnen übernatürliche Macht zugeschrieben, wie Unsichtbarkeit oder übermenschliche Fähigkeiten. Historisch gesehen waren sie jedoch pragmatische und hochspezialisierte Experten.
Die Sōhei, auch als „kriegerische Mönche“ bekannt, waren eine besondere Gruppe von buddhistischen Mönchen in Japan, die sowohl spirituelle als auch militärische Aufgaben übernahmen. Sie haben eine faszinierende Rolle in der japanischen Geschichte gespielt und könnten indirekt die Shinobi beeinflusst haben.
Ursprünge und Hintergrund der Sōhei
Die Tradition der Sōhei begann in der Heian-Zeit (794–1185), als Klöster zunehmend politische Macht und militärische Konflikte austrugen. Große Tempel wie Enryaku-ji auf dem Berg Hiei waren Zentren dieser Krieger-Mönche.
Die Sōhei verteidigten die Interessen ihrer Tempel gegen rivalisierende Klöster, Feudalherren oder kaiserliche Autoritäten. Oft waren sie in interne Machtkämpfe verwickelt.
Merkmale der Sōhei
Sie kombinierten spirituelle Praktiken wie Meditation und Rezitation von Sutras mit Kampfkünsten.
Ihre bevorzugte Waffe war der naginata (eine lange Hellebarde), aber sie waren auch mit Bögen und Schwertern vertraut.
Große Tempel hatten eigene Milizen von Sōhei, die sowohl den Klosterkomplex als auch die umliegenden Ländereien schützten.
Einige Sōhei waren eher Bauern oder Diener, die als Soldaten für Tempel rekrutiert wurden, während andere tief in buddhistische Lehren eingebunden waren.
Enryaku-ji (Tendai-Buddhismus) und Kōfuku-ji (Hossō-Buddhismus) waren bekannte Zentren, die für ihre kriegerischen Mönche berüchtigt waren.
Der Enryaku-ji war so mächtig, dass er sogar die kaiserliche Regierung beeinflussen konnte.
Verbindung zu den Shinobi
Shinobi, die Informationen sammelten oder sich ins feindliche Gebiet wagten, nutzten oft Mönchsgewänder als Tarnung. Als wandernde Mönche fielen sie weniger auf.
Die Sōhei könnten Techniken der Bewegung und Verteidigung inspiriert haben.
Der Zen-Buddhismus prägte sowohl die Samurai als auch die Shinobi. Meditationstechniken, Konzentrationsübungen und Atemkontrolle halfen den Shinobi dabei, Ruhe und Präzision in gefährlichen Situationen zu bewahren.
Sōhei und Shinobi teilten ein gewisses Verständnis für die Einheit von Körper und Geist.
Einige Methoden der Sōhei, wie der gezielte Angriff und das taktische Rückzugsmanöver, wurden auch von Shinobi im Guerillakampf verwendet.
Niedergang der Sōhei
Die Macht der Sōhei endete weitgehend im späten 16. Jahrhundert, als Oda Nobunaga die großen Klöster wie Enryaku-ji zerstörte, um ihre politische und militärische Bedrohung zu neutralisieren. Gleichzeitig wurden die Shinobi zu einem zentralen Werkzeug in den Intrigen der Sengoku-Ära. Die Sōhei waren eine eigenständige Gruppe, die spirituelle Hingabe und militärisches Können vereinte. Ihre Strategien, Disziplin und Philosophie könnten indirekt die Entwicklung der Shinobi beeinflusst haben, insbesondere in Bezug auf Tarnung, Mobilität und den Guerillakampf. Die Verbindung bleibt jedoch eher lose, da die Shinobi keine Mönche, sondern spezialisierte Agenten waren.
Hier sind einige der wichtigsten historischen Episoden und Klöster, die mit den Sōhei (kriegerischen Mönchen) verbunden sind. Sie bieten faszinierende Einblicke in die Machtkämpfe zwischen Religion und Politik im mittelalterlichen Japan.
-Enryaku-ji: Das Zentrum der Tendai-Sōhei Berg Hiei bei Kyoto
Das Enryaku-ji-Kloster war das Hauptquartier des Tendai-Buddhismus und eines der mächtigsten religiösen Zentren Japans. Es verfügte über eine große Armee von Sōhei. Militärische Bedeutung: Die Sōhei von Enryaku-ji verteidigten das Kloster nicht nur gegen rivalisierende Schulen, sondern nahmen auch aktiv an politischen Konflikten teil. Sie mischten sich häufig in die Kaiserhofpolitik ein und bedrohten Kyoto, um ihre Forderungen durchzusetzen. 1081 marschierten die Sōhei von Enryaku-ji auf Kyoto, um gegen die Ernennung eines rivalisierenden Abtes zu protestieren. Solche Demonstrationen, oft mit brennenden Fackeln und Waffen, wurden als „Tempelzüge“ bekannt und terrorisierten die Bevölkerung.
-Kōfuku-ji und der Konflikt mit Enryaku-ji Nara
Das Kōfuku-ji war das Hauptkloster der Hossō-Schule des Buddhismus. Es hatte ebenfalls eine starke Sōhei-Tradition und rivalisierte mit Enryaku-ji. Zwischen diesen beiden Tempeln kam es regelmäßig zu blutigen Kämpfen um Macht und Ressourcen. 1180, während des Genpei-Krieges, griff Taira no Shigehira das Kōfuku-ji an, weil es die Minamoto unterstützte. Das Kloster wurde niedergebrannt, was die militärische Schwäche der Sōhei im Vergleich zu Samurai-Armeen offenbarte.
-Die Schlacht von Uji (1180)
Eine der berühmtesten Schlachten mit Beteiligung der Sōhei. Die Sōhei des Byōdō-in (eines kleineren Tendai-Tempels nahe Kyoto) kämpften zusammen mit den Minamoto gegen die Taira-Armee. Die Mönche zerstörten die Brücke über den Uji-Fluss, um den Vormarsch der Taira zu stoppen. Dennoch wurde die Schlacht verloren, und viele Sōhei starben.
-Zerstörung des Enryaku-ji durch Oda Nobunaga (1571)
Im 16. Jahrhundert war das Enryaku-ji weiterhin eine politische und militärische Macht, die sich gegen Oda Nobunagas Vorherrschaft stellte. Nobunaga marschierte mit seiner Armee auf den Berg Hiei und zerstörte Enryaku-ji vollständig.
Tausende von Mönchen, Sōhei und Zivilisten wurden getötet. Dies markierte das Ende der militärischen Macht der Sōhei und ihrer politischen Einflussnahme.
-Die Sōhei von Ishiyama Hongan-ji (1532–1580) Osaka
Das Ishiyama Hongan-ji war das Hauptquartier der Ikkō-Ikki-Bewegung, einer militanten Sekte des Reinen-Land-Buddhismus (Jōdo Shinshū). Die Mönche und Bauern dieser Bewegung leisteten über 10 Jahre lang Widerstand gegen Oda Nobunaga. Die Festung wurde schließlich nach langer Belagerung aufgegeben.
Die Sōhei spielten in einigen der wichtigsten Konflikte der japanischen Geschichte eine Rolle, waren jedoch durch die Zentralisierung der Macht unter Oda Nobunaga und später Toyotomi Hideyoshi zum Untergang verurteilt. Ihre Mischung aus Spiritualität und Kampfkunst bleibt eine faszinierende Facette der japanischen Geschichte.
Die Namen einzelner Shinobi (Schattenkrieger) oder Ninja sind in der Geschichte schwer fassbar, da sie oft anonym arbeiteten und ihre Identitäten verborgen blieben. Dennoch gibt es einige legendäre oder historische Figuren, die für ihre Fähigkeiten oder ihren Einfluss bekannt geworden sind.
-Hattori Hanzō (1542–1596) Spitzname: „Dämon Hanzō“ (Oni Hanzō)
Hattori Hanzō war ein Samurai und Anführer der Iga-Ninja, einer der bekanntesten Ninja-Clans. Er diente Tokugawa Ieyasu, der später zum Shogun wurde, und spielte eine entscheidende Rolle bei der Flucht Ieyasus aus feindlichem Gebiet nach der Schlacht von Anegawa. Hanzō war bekannt für seine strategischen und militärischen Fähigkeiten sowie seine Loyalität. Obwohl er ein Samurai war, wird er oft mit Ninja-Techniken in Verbindung gebracht. Sein Name wurde legendär und ist heute in der Popkultur (z. B. in „Kill Bill“) verewigt. In Tokyo gibt es ein „Hanzō-Tor“ (Hanzōmon), das nach ihm benannt wurde.
-Fūma Kotarō (ca. 16. Jahrhundert) Spitzname: „Dämonischer Schatten“
Fūma Kotarō war der Anführer der Fūma-Clan-Ninja, die in der Provinz Sagami (heutiges Kanagawa) operierten. Er war ein Rivale der Iga- und Kōga-Ninja und diente dem Hōjō-Klan. Fūma war für seine Guerillakriegsführung und Sabotageakte bekannt. Er nutzte oft Täuschung und psychologische Kriegsführung, um Feinde zu verwirren. Er soll Tokugawas General Hattori Hanzō in einem Hinterhalt getötet haben (obwohl dies historisch umstritten ist).
-Momochi Sandayū (ca. 16. Jahrhundert)
Momochi Sandayū war einer der drei legendären Anführer des Iga-Clans, neben Fujibayashi Nagato und Hattori Hanzō. Er lebte zurückgezogen als Bauer, um seine wahre Identität zu verbergen. Momochi war ein Meister des Ninjutsu und trug zur Entwicklung der Iga-Schule bei. Einige Berichte behaupten, er wurde von Oda Nobunagas Truppen getötet, andere sagen, er floh und lebte unerkannt weiter.
-Fujibayashi Nagato (ca. 16. Jahrhundert)
Fujibayashi war ein weiterer Anführer des Iga-Clans und möglicherweise ein Verwandter von Momochi Sandayū. Er gilt als Autor des „Bansenshūkai“, einer berühmten Ninja-Enzyklopädie, die die Techniken und Prinzipien des Ninjutsu festhielt. Der Bansenshūkai ist eine der wichtigsten Quellen für das historische Verständnis des Ninjutsu.
-Ishikawa Goemon (1558–1594) Spitzname: „Ninja-Robin-Hood“
Ishikawa Goemon war ein legendärer Ninja, der zu einem Dieb wurde. Er stahl von den Reichen und gab den Armen.
Es heißt, er plante ein Attentat auf Toyotomi Hideyoshi, wurde jedoch gefangen genommen. Goemon wurde lebendig in einem Kessel mit kochendem Wasser hingerichtet. Seine Legende lebt in japanischen Theaterstücken und Geschichten weiter.
-Mochizuki Chiyome (16. Jahrhundert)
Mochizuki Chiyome war eine weibliche Ninja (kunoichi), die für den Takeda-Klan arbeitete.
Sie gründete eine geheime Ninja-Schule, die Frauen zu Spioninnen, Attentäterinnen und Informantinnen ausbildete. Ihre Agentinnen arbeiteten verdeckt als Dienerinnen, Priesterinnen oder Künstlerinnen und sammelten wertvolle Informationen.
-Kusunoki Masashige (1294–1336) (oft als Proto-Ninja bezeichnet)
Kusunoki Masashige war ein Militärstratege und Samurai, der Guerillataktiken einsetzte, die später mit Shinobi in Verbindung gebracht wurden.
Obwohl kein Shinobi im klassischen Sinn, beeinflusste seine Kriegsführung die späteren Techniken der Ninja.
Die berühmtesten Schattenkrieger, wie Hattori Hanzō und Fūma Kotarō, waren oft keine klassischen Ninja, sondern Samurai, die Ninja-Techniken einsetzten. Andere, wie Momochi Sandayū und Fujibayashi Nagato, waren wahre Meister des Ninjutsu und gelten als Begründer dieser geheimen Kunst. Die Geschichten um ihre Taten sind oft stark mythologisiert, was ihren legendären Status bis heute aufrechterhält.
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Der 1.Advent…
Geschichten und Legenden gibt es natürlich auch bei uns und hatten einen Lebenssinn…
Kennt ihr auch eine Advent Geschichte oder Legende?
Die Legende von der ersten Adventskerze
Es wird erzählt, dass in einer dunklen und kalten Nacht vor vielen Jahrhunderten ein kleines Dorf auf die Ankunft eines Retters wartete. Die Menschen lebten in großer Not, die Ernte war schlecht gewesen, und die Dunkelheit des Winters machte ihnen Angst.
Ein Kind in diesem Dorf spürte die Verzweiflung seiner Mitmenschen und beschloss, etwas zu tun. Es ging zu den Ältesten und sagte:
„Wir müssen das Dunkel vertreiben. Lasst uns eine Kerze entzünden, um Licht und Hoffnung in unsere Häuser zu bringen.“
Die Ältesten lachten und antworteten:
„Was kann eine kleine Kerze gegen diese endlose Dunkelheit ausrichten?“
Doch das Kind ließ sich nicht entmutigen. Es nahm eine Kerze und zündete sie in der Mitte des Dorfes an. Das warme Licht zog die anderen Bewohner an, und nach und nach brachten sie ihre eigenen Kerzen, entzündeten sie an der Flamme und trugen sie in ihre Häuser.
Plötzlich war das ganze Dorf in ein warmes, hoffnungsvolles Licht getaucht. Die Dunkelheit erschien weniger bedrohlich, und die Menschen begannen, wieder an bessere Tage zu glauben. Sie beschlossen, jedes Jahr um diese Zeit eine Kerze zu entzünden, um sich an die Hoffnung zu erinnern, die selbst in der tiefsten Dunkelheit besteht.
Diese Legende erinnert daran, dass der erste Advent ein Zeichen der Hoffnung ist, ein Licht, das in schwierigen Zeiten den Weg weist. Sie betont, dass auch kleine Taten – wie das Entzünden einer einzigen Kerze – große Veränderungen bewirken können.
Eine andere symbolische Geschichte, die oft mit dem Advent in Verbindung gebracht wird, handelt von den vier Kerzen:
Die vier Kerzen eines Adventskranzes unterhielten sich leise.
Die erste Kerze sagte: „Ich bin die Hoffnung. Aber die Menschen glauben nicht mehr an mich.“ Sie flackerte und erlosch.
Die zweite Kerze sagte: „Ich bin der Frieden. Doch die Menschen führen immer wieder Kriege.“ Auch sie erlosch.
Die dritte Kerze sagte traurig: „Ich bin die Liebe. Aber die Menschen denken nur an sich selbst.“ Sie erlosch ebenfalls.
Doch die vierte Kerze sagte: „Ich bin das Licht des Glaubens. Solange ich brenne, könnt ihr die anderen Kerzen wieder anzünden.“
Ein Kind kam, nahm die vierte Kerze und zündete die anderen wieder an.
Der Glaube, symbolisiert durch das Licht des ersten Advents, kann Hoffnung, Frieden und Liebe zurückbringen, auch wenn sie zu schwinden scheinen.
In der mittelalterlichen christlichen Tradition wurde erzählt, dass mit dem ersten Adventssonntag ein neues, heiliges Licht in die Welt gebracht wird. Dieses Licht symbolisierte die Geburt Jesu und die Hoffnung auf Erlösung.
Es heißt, dass die Menschen in einer besonders dunklen, schwierigen Zeit um die Ankunft eines Retters baten. Ein Engel erschien und entzündete eine kleine Flamme, die nicht erlosch, egal wie stark der Wind wehte. Die Menschen bewahrten das Licht und übergaben es von Familie zu Familie. Dieses Licht erinnerte sie daran, dass auch in der Dunkelheit Hoffnung besteht.
Kerzen, besonders die des Adventskranzes, stehen für dieses Licht. Jede Kerze, die entzündet wird, bringt die Menschheit näher an das „wahre Licht“ (Jesus Christus).
Eine spezifische, bekannte „1. Advent“-Legende gibt es nicht, aber der erste Advent ist symbolisch so bedeutend, dass er in verschiedenen Traditionen und Erzählungen auftaucht. Oft wird er mit Geschichten verbunden, die Hoffnung, Erwartung und die Ankunft des Lichts in der Dunkelheit thematisieren. Hier ist eine beispielhafte Erzählung, die den Geist des ersten Advents einfängt.
Weitere Bräuche…
Der Barbarazweig, der am 4. Dezember (Gedenktag der Heiligen Barbara) geschnitten wird, ist ein beliebter Adventsbrauch, der mit einer wunderschönen Legende verbunden ist.
Barbara war die Tochter eines heidnischen Kaufmanns oder Edelmanns im 3. Jahrhundert. Als Christin versteckte sie ihren Glauben vor ihrem Vater, der sie jedoch verriet, nachdem er davon erfuhr. Sie wurde gefangen genommen und vor Gericht gestellt.
Auf dem Weg ins Gefängnis verfing sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid. Barbara stellte den Zweig in eine Vase, und dieser begann kurz vor ihrer Hinrichtung zu blühen. Der blühende Zweig wurde zu einem Symbol des Lebens und der Hoffnung auf die Auferstehung.
Am Barbaratag werden Zweige von Obstbäumen (z. B. Kirsche oder Apfel) geschnitten und in Wasser gestellt. Blühen sie zu Weihnachten, wird dies als Zeichen für Glück und Wohlstand im kommenden Jahr gesehen.
Während der Adventszeit, besonders in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember, spielt die Legende des Heiligen Nikolaus eine wichtige Rolle.
Nikolaus, ein Bischof von Myra im 4. Jahrhundert, war bekannt für seine Großzügigkeit. Eine berühmte Geschichte erzählt, wie er einem verarmten Vater half, der nicht genug Geld hatte, um seine drei Töchter zu verheiraten. Nikolaus warf heimlich Goldstücke durch das Fenster (oder den Schornstein) der Familie, die in den Strümpfen landeten, die zum Trocknen aufgehängt waren.
Diese Legende ist die Grundlage für den Brauch, Stiefel vor die Tür zu stellen, die vom Nikolaus gefüllt werden.
Ein weniger bekannter Adventsbrauch basiert auf einer Legende, die den Weg Mariens und Josefs nach Bethlehem beschreibt.
Maria und Josef suchten auf ihrem Weg nach Bethlehem Schutz und Unterkunft, doch alle Türen blieben ihnen verschlossen. Schließlich fanden sie in einem einfachen Stall Zuflucht. Es heißt, dass ihre Reise ein Sinnbild für den inneren Weg ist, den die Menschen während der Adventszeit gehen sollen: von der Hektik der Welt hin zu einem Ort des Friedens und der Besinnung.
In manchen Regionen gibt es den Brauch der „Herbergssuche“ (z. B. in Mexiko als Las Posadas bekannt). Menschen tragen Figuren von Maria und Josef von Haus zu Haus, bis sie schließlich am Heiligabend in einer Kirche oder einem besonderen Ort ankommen.
In manchen Geschichten wird der Adventskranz von vier Engeln bewacht, die jeweils eine Kerze symbolisieren.
Der Engel der Hoffnung entzündet die erste Kerze und spricht: „Habt Vertrauen, dass das Licht die Dunkelheit vertreibt.“
Der Engel des Friedens entzündet die zweite Kerze und sagt: „Bringt Frieden in eure Herzen und in die Welt.“
Der Engel der Freude entfacht die dritte Kerze mit den Worten: „Freut euch über die kleinen Dinge, die euch geschenkt werden.“
Der Engel der Liebe zündet die vierte Kerze an und sagt: „Liebt einander, wie Gott euch liebt.“
Diese Erzählung unterstreicht die Tugenden, die in der Adventszeit gepflegt werden sollen, und erinnert an die Botschaften Jesu.
Man muss kein Christ sein…Aber oft würde es vielen helfen sich selbst mal Zeit zu nehmen sich zurück zu ziehen und über das eine oder andere nachzudenken…In der Meditation, in der Natur, Einen Schrein oder Tempel…Oder auch Kirche…Mit dir, deinem Geist einfach in der Stille für 10 Minuten mit sich sein…
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Gempei Kriege
3.Teil Der Gempei Krieg
Der Gempei-Krieg
Gegen Ende der Heian-Zeit nahmen die Familien Taira und Minamoto im weitesten Sinne Polizei- und Militäraufgaben für die Regierung in Heiankyō wahr. Allerdings war diese Regierung Mitte des 12. Jahrhunderts schon gespalten und geschwächt, sie teilte sich in die amtierenden Kaiser und deren Regenten, die aus der Familie Fujiwara stammten, und die Gegenregierungen der abgedankten Kaiser (Insei). Diese instabile Situation führte zu einer Machtverlagerung zu den Militärs. Der Konflikt begann im Jahr 1156. Der abgedankte Kaiser Sutoku und der regierende Kaiser Go-Shirakawa hatten erhebliche Differenzen, die zu einer militärischen Auseinandersetzung führten. In diesem Konflikt unterstützten die Taira unter Taira no Kiyomori den amtierenden Kaiser und gewannen. Die Minamoto standen auf der Verliererseite, ihr Oberhaupt Minamoto no Tameyoshi wurde hingerichtet. Diese Entwicklung drängte die Minamoto ins Abseits. Unzufrieden mit dieser Situation konspirierten sie gegen Taira no Kiyomori, verloren erneut und 1160 wurde Minamoto no Yoshitomo, ihr Anführer, getötet. Die Taira hatten die Macht in Japan übernommen, sowohl durch Kontakte am Hof als auch durch militärische Gewalt. Kiyomori setzte seinen Enkel Antoku auf den Thron und wurde Regent. Seine Zwangsmaßnahmen führten 1180 zu einer erneuten Verschwörung unter Minamoto no Yorimasa und Prinz Mochihito, die er in der Ersten Schlacht von Uji militärisch niederschlug. Diese Schlacht gilt als erste des Gempei-Krieges. Weit ab vom Hof wartete Minamoto no Yoritomo auf seine Zeit. Er hatte 1160 als Kind die Rache der Taira überlebt und trat nun zum Kampf an. Taira Kiyomori hat seine Konkurrenten ausgeschaltet. 1180 wird sein Enkel Antoku neuer Kaiser. Doch gegen den Aufstieg der Taira formierte sich der Widerstand aus den Reihen der überlebenden Minamoto. Wieder treffen die Armeen der Taira auf die Minamoto, die jetzt von den Sohei, den fanatischen Kriegern-Mönchen aus Nara und Kyōto, unterstützt werden. Musashibō Benkei ( * 1155; † 1189), häufig kurz Benkei genannt, war ein japanischer Kriegermönch (Sōhei) im Dienste von Minamoto no Yoshitsune. Er ist als Kämpfer eine der beliebtesten Figuren der japanischen Folklore, die ihn als loyalen und starken Kämpfer beschreibt. Sein Leben wurde in zahlreichen Stücken des Kabuki und Nō-Theater immer wieder erzählt, wodurch heute Fiktion und Fakten in seiner Biographie nur sehr schwer unterschieden werden können. Über die Abstammung von Benkei und seine Geburt gibt es verschiedene Überlieferungen.#Sein Vater, der Vorsteher eines Tempel-Schreines, habe seine Mutter, die Tochter eines Schmiedes vergewaltigt. Benkei sei der Nachkomme einer Tempelgottheit. Häufig werden ihm dämonische Züge wie struppiges Haar und lange Zähne nachgesagt, und Benkei wurde möglicherweise in seiner Jugend Oniwaka (Teufelsjunge) gerufen. Bereits in jungen Jahren wurde er Mönch und reiste viel zwischen den verschiedenen Klöstern Japans umher. Zu dieser Zeit waren die buddhistischen Klöster Japans wichtige Zentren der Kultur und verfügten über beträchtlichen politischen Einfluss und militärische Macht. So wurde Benkei, wie viele andere Mönche, als Sōhei in den Kampfkünsten geschult. Man sagt ihm nach, er sei im Alter von siebzehn Jahren zwei Meter groß gewesen (eine Größe, die im Japan dieser Zeit wahrscheinlich eher der Fiktion zugeschrieben werden muss.). Zu dieser Zeit verließ er den Orden und schloss sich den Yamabushi an, einer Gruppe zurückgezogen in den Bergen lebender Mönche, die ebenfalls kämpferische Traditionen pflegten und deren Kennzeichen schwarze Mützen waren. Benkei wird auf vielen Bildern heute oft mit einer solchen Mütze dargestellt. Der Legende nach soll Benkei die Gojo-Brücke in Kyōto bewacht haben, und jedem, der diese überqueren wollte, die Waffen abgenommen haben. Nachdem er so schließlich 999 Schwerter gesammelt hätte, sei er in seinem eintausendsten Zweikampf von Minamoto no Yoshitsune besiegt worden. Von da an soll er Yoshitsune als Gefolgsmann begleitet und mit ihm zusammen im Gempei-Krieg gegen den Taira-Klan gekämpft haben. Der Umstand seines Todes ist noch heute im japanischen Sprichwort „Benkei no nakidokoro“ (Benkeis schwacher Punkt) erhalten. Es entspricht in seiner Verwendung der im Deutschen sprichwörtlich gewordenen Achillesferse.
Der fünfjährige Konflikt begann in der Kantō-Ebene, in die Yoritomo aus der Provinz Izu kommend einmarschierte. 1183 war es Yoritomo gelungen, die Kantō-Ebene und Zentral- sowie Westjapan einzunehmen. Die Taira standen mit dem Rücken zum Meer an der japanischen Inlandssee. Yoritomos Verwandter Yoshinaka hielt Heiankyō besetzt. Yoritomo fürchtete diesen erfolgreichen General und sandte eine Armee unter seinem Bruder Minamoto no Yoshitsune gegen ihn aus. Yoshitsune vernichtete Yoshinaka und seine Truppen. Als Yoritomos neuer General marschierte er gegen die Taira, trieb sie ins Meer und schlug sie in der Seeschlacht von Dan-no-ura (1185) vernichtend. Japan gehörte den Minamoto. Nach dem finalen Sieg der Minamoto über die Taira in der Seeschlacht von Dan-no-ura wurde Yoshitsune durch seinen älteren Bruder Minamoto no Yoritomo verraten, der sich gegen ihn wandte. In den beiden folgenden Jahren begleitete Benkei Yoshitsune als Gesetzloser. Schließlich wurden beide im Schloss von Takadachi eingekreist. Der Legende nach soll Benkei vor den Toren zum Schloss, in dem sich Yoshitsune befand, von Pfeilen durchbohrt bis zu seinem Ende gekämpft haben und sei im Stehen gestorben und kein Soldat habe sich am toten Benkei vorbei getraut, wodurch er Yoshitsune ermöglichte, rituellen Selbstmord (Seppuku) zu begehen. Doch die Taira können die Armeen der Minamato in den Schlachten von Uji und Ishibashiyama vernichtend schlagen. Im Jahr 1183 wendet sich schließlich das Kriegsglück zu Gunsten des Minamoto-Clans. 1185 kommt es bei Danoura zur Entscheidungsschlacht. In der Straße von Shimonoseki treffen die Flotten der Taira und der Minamoto aufeinander. Auch der kindliche Kaiser Antoku befindet sich, als Zeichen des Herrschaftsanspruchs, auf einem Kriegsschiff der Taira. Im Verlauf der Schlacht soll sich das Wasser vom Blut der getöteten Taira-Krieger rot gefärbt haben. Antoku selbst ertrinkt und mit ihm versinkt auch das legendäre Regenwolkenschwert „Ame no murakomo no tsurugi“, das die Sonnengöttin einst dem ersten Kaiser schenkte. Obwohl es sich bei dem Schwert wohl nur um eine Nachbildung handelt, ist die symbolische Bedeutung dieses Verlustes enorm. Minamoto no Yoritomo hat im Krieg sein Hauptquartier in Kamakura und nutzt es auch nach seinem Sieg als Verwaltungszentrum. 1192 lässt er sich vom Kaiser zum Seiitai-Shōgun, kurz Shōgun, zum obersten Feldherrn, ernennen. 1219 kommen die, mit dem Geschlecht der Taira verbundenen Hojo, durch Meuchelmorde und Verschwörungen an die Macht. Sie übernehmen zwar selbst nie das Amt des Shōgun, behalten sich jedoch vor, das Amt des Shikken zu besetzten. Der Shikken ist der offizielle Stellvertreter des Shōgun, der wiederum Vertreter des machtlosen Kaisers ist. Indem die Hojo das Amt des Shōgun mit Marionetten besetzen, behalten sie die Fäden in der Hand. Sogar Kinder werden zu solchen „Schatten“-Shōgunen ernannt. Die Hojo-Familie regiert das Land bis in das Jahr 1333. Nach fünf Jahren Krieg war Japan fest in der Hand der Minamoto. Obwohl diese anfänglich nur gegen die Herrschaft des Taira no Kiyomori marschiert waren, hatten sie nunmehr das ganze Land in ihrer Gewalt. Aus diesem Besatzungszustand entwickelte sich das Kamakura-Shōgunat. Dieses erhielt zeit seines Bestehens eine militärische Besatzung aufrecht und bezeichnete seinen Regierungsapparat in Erinnerung an die Feldlager als Zeltregierung (Bakufu).
Kleine Zeittafel zum Gempei Krieg
-23. Juni 1180: erste Schlacht von Uji: Als erste Schlacht des Genpei-Krieges angesehen, die Mönche des Byōdō-in kämpfen auf Seiten von Minamoto no Yorimasa.
-1180 Belagerung von Nara: Die Taira zünden Tempel und Klöster an, um ihren Feinden den Nachschub abzuschneiden.
-1180 Schlacht von Ishibashiyama: Minamoto no Yoritomos erste Schlacht gegen die Taira.
-1180 Schlacht von Fujigawa: Die Taira halten einen Schwarm von Wasservögeln für einen nächtlichen Überraschungsangriff der Minamoto und ziehen sich zurück, bevor es zum Kampf kommt.
-1181 Schlacht von Sunomata: Die Taira verhindern einen nächtlichen Überraschungsangriff.
-1181 Schlacht von Yahagigawa: Die Minamoto auf dem Rückzug von Sunomata in der Präfektur Gifu stellen sich dem Feind.
-1183 Belagerung von Hiuchi: Die Taira greifen eine Festung der Minamoto an.
-1183 Schlacht von Kurikara: Das Glück des Krieges dreht sich zu Gunsten der Minamoto.
-1183 Schlacht von Shinowara
-1183 Schlacht von Mizushima: Die Taira fangen eine Streitmacht der Minamoto ab, die nach Yashima in der Präfektur Kanagawa zieht.
-1183 Belagerung von Fukuryuji: Die Minamoto greifen eine Festung der Taira an.
-1183 Schlacht von Muroyama
-1184 Schlacht von Hojujiden: Minamoto no Yoshinaka, der in Kyōto feiert, wird von Sympathisanten der Taira angegriffen
-1184 Zweite Schlacht von Uji: In Reaktion auf Minamoto no Yoshinakas unangemessenes Verhalten wird sein Cousin Minamoto no Yoshitsune verpflichtet, ihn anzugreifen.
-1184 Schlacht von Awazu: Minamoto no Yoshinaka wird von Yoshitsune und Noriyori besiegt und getötet.
-1184 Schlacht von Ichi-no-Tani: Die Minamoto greifen erfolgreich eine der Hauptfestungen der Taira an.
-1184 Schlacht von Kojima: Die Minamoto jagen die fliehenden Taira von Ichi-no-Tani nach Yashima, dabei kommt es zu Kämpfen.
-1185 Schlacht von Yashima: Die Minamoto greifen die Festung ihrer Feinde vor Shikoku an.
-25. April 1185: Seeschlacht von Dan-no-ura: Diese entscheidende Seeschlacht beendet den Krieg.
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4.Teil Angriff Mongolen und die Muromachi Zeit…nächsten Donnerstag!!! Kommenden Dienstag die Shinobi
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Reisen im Mittelalter in Japan
Einst war Reisen ein großes Abenteuer voller Mühsal und Gefahren. Nicht nur, dass anfangs jegliche Infrastruktur fehlte und man mangels befestigter Wege und Wegweiser, Gast- und Rasthäuser leicht in die Irre gehen oder im Fluss ertrinken konnte, alle Verpflegung mit sich schleppen musste und im Freien zu nächtigen hatte Auch war man dem Wetter – gnadenloser Sommerhitze, wildem Sturm und Regen, Hagel und Schnee sowie diversen Naturkatastrophen nahezu schutzlos ausgeliefert, drohten wilde Tiere, Krankheiten und Räuberbanden, gegen die man sich notfalls mit Waffengewalt zur Wehr setzen musste. Auf Unterstützung durch andere durfte man nicht unbedingt hoffen, denn wer konnte wissen, ob sich hinter der Fassade des freundlichen Mitreisenden nicht ein übler Geselle verbarg. Den einheimischen Dorfbewohnern blieb man als Fremder ebenfalls meist suspekt, so dass man kaum mit ihrer Gastfreundschaft rechnen konnte. Dies habe, so liest man im Hitachi fudoki („Landeskundliche Berichte der Provinz Hitachi, 1. Hälfte 8. Jh.) sogar die Ahnengottheit Mioya no kami am eigenen Leibe erfahren müssen: Als am Berg Fuji ihr die Fuji Gottheit eine Schlafstatt mit der Begründung verweigert, dass zur Erntefeier der ersten Hirse das Haus nicht verunreinigt werden dürfe, belegt Mioya no kami den Fuji mit dem Fluch, seine Spitze möge von da an stets mit Schnee und Reif bedeckt sein. Hingegen wird die Region um den Tsukuba-Berg, dessen Gottheit den Wanderer freundlich bei sich aufnimmt, mit mildem Klima belohnt. Im weitesten Sinn lassen sich drei Arten von Reisen unterscheiden, Dienstreisen der Beamten und Boten, geschäftliche Reisen von Händlern, Lastenträgern, Unterhaltungskünstlern u.ä. sowie Pilger- und Vergnügungsreisen. Für die Regierungsvertreter wurden bereits ab dem 7.Jahrhundert wichtige Wege ausgebaut und später an den Hauptrouten im Abstand von rund 10km Poststationen eingerichtet, an denen man übernachten und die erschöpften Pferde gegen frische Tiere einwechseln konnte. Schlafzeug und Lebensmittel wurden normalerweise nicht zur Verfügung gestellt, so dass all dies im Reisegepäck mitgeführt werden musste, doch sorgten bei Adel und hohen Beamten Gefolgsleute bzw. Personal für den Komfort ihres Herrn und schützten ihn zudem vor Überfällen. Für normale Reisende war es hingegen schwierig, ein Quartier zu bekommen. Wenn sie Glück hatten, fanden sie einen Platz in einer „Almosenherberge“ (fuseya), wie sie ab dem 8. Jahrhundert meist von buddhistischen Mönchen nach dem Vorbild des Mönchs Gyōki (668-749) an als gefährlich eingestuften Orten (Flüssen, Bergpässen usw.) betrieben wurden und unentgeltlich Kost und Logis boten. Ab dem 12. Jahrhundert entstanden außerdem „Holzgebühr-Herbergen“ (kichin-yado), in denen man die Kosten für das Feuerholz entrichtete, Verpflegung jedoch selber mitzubringen hatte; später konnte man oft auch Reis vor Ort kaufen. Als seit dem 11. Jahrhundert religiöse Einrichtungen sich mangels staatlicher Unterstützung nahezu ausschließlich über Spenden der Gläubigen zu finanzieren hatten, entwickelten abseits gelegene buddhistische Tempel und Shintō-Schreine eine Art Werbestrategie, um Pilger anzuziehen. Wie das erfolgreiche Beispiel von Kumano auf der Kii-Halbinsel zeigt, das zuerst vor allem von Kaisern, Ex-Kaisern und Adeligen besucht wurde, trugen dort der Aufbau einer effektiven Pilgerbetreuung durch ortskundige Reiseführer (sendatsu) und die Errichtung von Raststationen und Herbergen (shukubō „Pilger-Unterkünften“) zum deutlichen Anstieg der Wallfahrer aus der einfacheren Bevölkerung bei. Lange Zeit war Reisen weitgehend ein Privileg des Adels sowie ein Muss für diejenigen, die dienstlich oder zum Erwerb ihres Lebensunterhalts unterwegs zu sein hatten. In der Edo bzw. Tokugawa-Zeit (1603-1867) erfasste die Reiselust jedoch allmählich die breite Bevölkerung, zumal eine stetig wachsende Zahl an Reiseliteratur, die Souvenirs (omiyage), die andere von ihren Reisen mitbrachten, und die vielen Bilder berühmter Orte und Sehenswürdigkeiten (meisho) neugierig machten auf eine bis dato fremde, jedoch plötzlich erreichbar erscheinende Welt vor der Haustür. Hinzu kam, dass nach vielen Jahren kriegerischer Auseinandersetzungen nun das geeinte Japan wirtschaftlich aufblühte und vor allem Teile des städtischen Bürgertums über ausreichende finanzielle Mittel verfügten. Doch durfte keineswegs jeder einfach so losreisen, wie ihm beliebte. Die Tokugawa-Regierung (bakufu) war darauf bedacht, die Bevölkerung – allen voran die Fürsten bzw. Feudalherren (daimyō) – unter Aufsicht zu behalten, um die eigene Macht zu sichern. Ein Kontrollelement bestand in einer 1615 erstmals für einen Teil der Fürsten, ab 1635 für weitere und 1642 für nahezu alle daimyō geltenden „alternierenden Dienstpflicht“ (sankin-kōtai), sich regelmäßig jeweils für eine bestimmte Zeit in der Hauptstadt Edo (dem heutigen Tōkyō) aufzuhalten, dort dem Shōgun ihre Aufwartung zu machen und einen Teil der Familie in Edo als eine Art Pfand zurückzulassen. Für die daimyō entstanden daraufhin an den großen Reiserouten spezielle, mit Repräsentationsräumen ausgestattete Unterkünfte (honjin), in denen sie standesgemäß mit ihrem Gefolge übernachten konnten. Die Kosten für die doppelte Haushaltsführung und für die aufwändigen Reisen vom eigenen Lehnsgebiet nach Edo und zurück bedeuteten für die daimyō eine erhebliche finanzielle Belastung, die die Zentralregierung als Form der Schwächung möglicher Konkurrenten durchaus einkalkuliert hatte. Denn Reisen war normalerweise kein preisgünstiges Vergnügen, auch wenn ein privilegierter Personenkreis, zu dem auch die daimyō und ihre Vasallen gehörten, ermäßigte Preise, bestimmte Regierungsbeamte, Mitglieder von Gesandtschaften, Hofadelige usw. sogar einen kompletten Preiserlass in Anspruch nehmen konnten. Neben Unterbringung und Verpflegung waren es vor allem die Brückenzölle und Transportgebühren für Lastenträger, die Benutzung von Fähren usw., die bei normalen Reisenden zu Buche schlugen. Dabei unterschied sich z.B. bei Flussüberquerungen der Preis für Träger, richtige Brücken waren damals relativ selten, nach Gepäck und Art der Personen und richtete sich auch nach dem Wasserstand. Wenn das Hinüberwaten wegen Hochwasser zu gefährlich war, wurde der Fluss gesperrt, und die Reisenden saßen fest, was ähnlich wie in Europa zur Entstehung von Raststations-Siedlungen führte. Doch insgesamt wurden Reisen dank des Ausbaus der Hauptverkehrswege und des Transportwesens durch die Regierung, aber auch durch Entstehung weiterer Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants, Teehäuser und Souvenirgeschäfte am Wegrand und die steigende Zahl an Händlern, die ihre Waren unterwegs anboten, planbarer, bequemer und sicherer, und häufig waren ganze Gruppen unterwegs.
Quellen Edo Museum, Tsumago Juku Museum Old Nakasendo und Hakone Juku Old Tokahido.
Weiter am Donnerstag mit dem 3.Teil Gempei Kriege
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