4.Advent und die Wintersonnenwende

Einen schönen 4. Advent und zur Wintersonnenwende…
Der 4. Advent, der vierte und letzte Sonntag in der Adventszeit, hat in der christlichen Tradition eine besondere Bedeutung. Er markiert den Höhepunkt der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, das Fest der Geburt Jesu Christi.
Es ist der Zeitpunkt, an dem alle vier Kerzen auf dem Adventskranz brennen. Jede Kerze symbolisiert einen Sonntag in der Adventszeit und steht für Licht, Hoffnung und die wachsende Erwartung auf Weihnachten. Die vierte Kerze wird oft als „Engelskerze“ bezeichnet und symbolisiert den Frieden.
In der Kirche steht der 4. Advent oft im Zeichen Mariens. Es werden Bibelstellen gelesen, die die Ankündigung der Geburt Jesu und die Rolle Marias als Mutter Gottes hervorheben.
In vielen Regionen finden Adventskonzerte und Krippenspiele statt. Der 4. Advent ist eine Zeit der Besinnung und des Innehaltens.
Der Advent wurde im 4. Jahrhundert n. Chr. eingeführt, zunächst als Fastenzeit vor Weihnachten. Die vierwöchige Struktur etablierte sich später, wahrscheinlich im 6. Jahrhundert unter Papst Gregor I. Die Bedeutung der einzelnen Sonntage wurde im Laufe der Zeit theologisch ausgestaltet.
Der 4. Advent ist der Abschluss der Wartezeit und rückt die unmittelbare Nähe der Geburt Jesu in den Mittelpunkt. Diese Tradition hat ihre Wurzeln in der alten christlichen Erwartung des „Adventsus“ (lateinisch für Ankunft) Christi.
Eine beliebte Legende verbindet den 4. Advent mit der Verkündigung an Maria durch den Engel Gabriel. Maria wurde mitgeteilt, dass sie den Messias zur Welt bringen würde. Diese Botschaft der Hoffnung und des Wunders spiegelt sich in der Bedeutung des 4. Advents wider.
Eine bekannte Geschichte erzählt, dass die vier Kerzen auf dem Adventskranz miteinander sprechen. Am 4. Advent bleibt oft die „Friedenskerze“ übrig, die trotz aller Dunkelheit Hoffnung spendet und auf die Geburt Christi hinweist.
In einer Zeit, als die Welt dunkel und kalt war, warteten die Menschen sehnsüchtig auf das Licht der Hoffnung, das sie in ihrem Alltag verloren hatten. Die Dunkelheit hatte ihre Herzen schwer gemacht, und viele von ihnen hatten das Lächeln vergessen.
Am 4. Advent sandte Gott einen Engel auf die Erde, um den Menschen das Licht zurückzubringen. Der Engel trug eine leuchtende Laterne und wanderte von Dorf zu Dorf, um die Dunkelheit zu vertreiben.
Doch das Licht in der Laterne war besonders: Es brannte nur dann hell, wenn es mit Liebe und Güte genährt wurde. Überall, wo der Engel hinkam, bat er die Menschen, einander zu helfen, zu vergeben und Freude zu teilen. Manche verstanden die Botschaft sofort, andere mussten erst ihre Herzen öffnen.
In einem kleinen Dorf sah der Engel ein Kind, das frierend und hungrig am Straßenrand saß. Ein altes Paar, das kaum etwas besaß, gab dem Kind seinen letzten Laib Brot und eine warme Decke. In diesem Moment wurde das Licht in der Laterne so hell, dass die Dunkelheit für immer verschwand.
Der Engel sprach.
„Das Licht, das ihr in die Welt gebracht habt, ist stärker als jede Dunkelheit. Bewahrt es in euren Herzen, und es wird euch durch jede Nacht führen.“
Seitdem gilt der 4. Advent als ein Tag des Lichts und der Hoffnung, der die Menschen daran erinnert, dass sie selbst das Licht in die Welt tragen können, indem sie Liebe und Mitgefühl zeigen.
In den germanischen Kulturen wurde die Wintersonnenwende als Julfest gefeiert. Es war ein Fest des Lichts und der Erneuerung, bei dem das Wiedererstarken der Sonne begrüßt wurde. Die Menschen entzündeten große Feuer (später das Julfeuer oder die Yule-Log) und schmückten ihre Häuser mit immergrünen Pflanzen wie Tannenzweigen, Mistel und Efeu, die für das Überleben und die Hoffnung im Winter standen.
Im Römischen Reich feierte man die Saturnalien zu Ehren des Gottes Saturn. Dieses Fest, das Mitte Dezember stattfand, war eine Zeit des Überflusses, der Geschenke und der Umkehr gesellschaftlicher Normen. Es war eine Zeit der Freude, ähnlich wie Weihnachten.
Bei der Wintersonnenwende glaubten die Menschen, dass die Sonne, die während der dunklen Wintertage schwach erschien, neu geboren wurde. Dies führte zur Tradition des Entzündens von Kerzen, Fackeln und Feuern, die die Sonne stärken und das Licht in die Welt zurückbringen sollten.
Als das Christentum sich ausbreitete, wurden viele Bräuche der Wintersonnenwende übernommen und mit der Geburt Jesu Christi verbunden. Jesus wurde als das „Licht der Welt“ angesehen, das die Dunkelheit überwindet, ähnlich wie die Sonne bei der Wintersonnenwende.
Der 4. Advent liegt oft sehr nah an der Wintersonnenwende (meist am 21. oder 22. Dezember). Dies verstärkt die Symbolik der zunehmenden Erwartung auf das Licht, sowohl im natürlichen als auch im spirituellen Sinne.
Der Adventskranz, ursprünglich ein heidnisches Symbol des Kreislaufs der Natur, wurde in der christlichen Tradition zum Zeichen der Vorbereitung auf das Licht Christi.
Eine Legende aus alten Zeiten erzählt, dass die Menschen in der dunkelsten Nacht des Jahres eine große Kerze entzündeten, um die Sonne zu wecken. Sie sammelten sich um das Feuer, erzählten Geschichten und sangen Lieder, um die Rückkehr des Lichts herbeizurufen.
Als das Licht schließlich am Horizont erschien, versprach es den Menschen:
„Ich werde zurückkehren und euch wärmen, doch vergesst nie, dass das Licht auch in euch selbst wohnt. Pflegt es, denn es wird euch durch die dunkelsten Zeiten führen.“
Diese Botschaft fand später ihren Platz in der christlichen Tradition, indem das „innere Licht“ mit der Liebe und Gnade Gottes gleichgesetzt wurde.
Der 4. Advent und das Weihnachtsfest selbst stehen in enger Verbindung mit älteren, vorchristlichen Traditionen, insbesondere mit den Feierlichkeiten zur Wintersonnenwende. Dieses Fest war in vielen Kulturen ein wichtiger Wendepunkt im Jahr, da es das Ende der längsten Nacht und die Rückkehr des Lichts symbolisierte.
Japan hat eine starke mythologische Verbindung zur Sonne, die in die Tōji-Traditionen hineinwirken könnte. Eine der zentralen Mythen des Shintoismus handelt von der Sonnengöttin Amaterasu, die sich in einer Höhle versteckte, was die Welt in Dunkelheit stürzte. Die anderen Götter lockten sie heraus, indem sie feierten und tanzten, wodurch das Licht wieder in die Welt zurückkehrte.
Dieser Mythos ist zwar nicht direkt mit der Wintersonnenwende verbunden, spiegelt aber die Bedeutung der Sonne und des Lichts im japanischen Glaubenssystem wider.
Heute wird die Wintersonnenwende in Japan eher als eine Mischung aus kultureller Tradition und Wellness wahrgenommen. Viele Menschen besuchen öffentliche Bäder oder Onsen, um ein Yuzu-Bad zu nehmen, und genießen saisonale Gerichte wie Kürbis. Es ist ein Moment der Entspannung und der Hoffnung, der oft als stiller Übergang in die hellere Jahreszeit Während in Europa Feuer, Kerzen und immergrüne Pflanzen eine zentrale Rolle spielen, sind die japanischen Bräuche stärker auf persönliche Reinigung, Gesundheit und den Kontakt mit der Natur ausgerichtet. Beide Traditionen teilen jedoch die Idee der Erneuerung, der Hoffnung und der Rückkehr des Lichts.
Natürlich! Die japanischen Bräuche und symbolischen Handlungen zur Wintersonnenwende (Tōji, 冬至) sind tief mit der Natur und der Idee von Gesundheit, Erneuerung und dem Kreislauf des Lebens verbunden. Hier sind weiterführende Informationen, historische Hintergründe und kulturelle Zusammenhänge, die diese besondere Zeit in Japan beleuchten.

  1. Der Ursprung der Tōji-Traditionen
    In Japan wurde die Wintersonnenwende seit der Antike als ein Wendepunkt im Jahreszyklus angesehen. Dieser Brauch wurde vermutlich aus China übernommen, wo die Wintersonnenwende im traditionellen Kalender ein bedeutendes Fest namens „Dongzhi“ darstellt. Im chinesischen Daoismus wurde die Rückkehr des Yang (Licht, Wärme, Männlichkeit) nach der Dominanz des Yin (Dunkelheit, Kälte, Weiblichkeit) gefeiert.
    Japan integrierte diese Ideen und verband sie mit den eigenen religiösen und kulturellen Vorstellungen.
    In der Edo-Zeit (1603–1868) wurde Tōji populärer, und viele der heutigen Bräuche entwickelten sich in dieser Zeit. Es war vor allem ein Tag, der Gesundheit und langes Leben fördern sollte.
  2. Die Bedeutung von Yuzuyu (柚子湯).
    Das Yuzu-Bad ist der bekannteste Brauch zur Wintersonnenwende in Japan. Die Zitrusfrucht Yuzu (ähnlich einer kleinen Grapefruit) hat eine besondere Bedeutung.
    Die gelbe Farbe der Yuzu symbolisiert die Sonne, und ihr Duft soll die Dunkelheit und Kälte vertreiben. Gleichzeitig wird sie als Frucht angesehen, die positive Energie und Glück bringt.
    Es wird angenommen, dass das Bad mit Yuzu die Durchblutung fördert, die Haut reinigt und Erkältungen vorbeugt. Der Duft der Yuzu hat zudem eine beruhigende Wirkung und wird in der japanischen Aromatherapie geschätzt.
    Die Praxis des Yuzu-Bades geht auf das Konzept der Hot-Water-Therapie (湯治, Tōji) zurück, bei der heiße Bäder als heilend angesehen wurden. Tōji (冬至) und Tōji (湯治) haben dabei eine symbolische Verbindung im Namen.
  3. Kabocha (南瓜) – Japanischer Kürbis
    Das Essen von Kabocha an Tōji hat sowohl praktische als auch symbolische Wurzeln.
    Die orange Farbe des Kürbisses wird mit der warmen, leuchtenden Sonne assoziiert. Das Essen von Kürbis soll die innere Wärme stärken, die in der kalten Jahreszeit nötig ist.
    Kürbisse waren eines der wenigen Gemüsesorten, die im Winter gut lagerbar waren. Daher wurde Kabocha in den kalten Monaten traditionell gegessen, um den Körper zu stärken.
    Ein Sprichwort in Japan besagt.
    „Wer Kabocha an Tōji isst, bleibt gesund durch den Winter.“
  4. Naturverehrung und die Rolle der Sonne
    Die Sonne spielt in der japanischen Mythologie eine zentrale Rolle. Die Sonnengöttin Amaterasu wird als die höchste Gottheit im Shintoismus verehrt. In der berühmten Legende zog sich Amaterasu in eine Höhle zurück, wodurch die Welt in Dunkelheit fiel. Die anderen Götter mussten tanzen und singen, um sie aus der Höhle zu locken und das Licht zurückzubringen.
    Diese Geschichte kann symbolisch mit der Wintersonnenwende verbunden werden, da sie ebenfalls die Rückkehr des Lichts und der Hoffnung thematisiert.
  5. Feng Shui und Energiefluss
    Im Feng Shui, das ebenfalls aus China nach Japan kam, wird die Wintersonnenwende als ein Zeitpunkt angesehen, an dem Yin (die dunkle, kalte Energie) ihren Höhepunkt erreicht. Danach beginnt das Yang (warme, lebendige Energie) wieder zuzunehmen. Dieser Übergang wird in Japan oft als Gelegenheit gesehen, die eigene Umgebung energetisch zu reinigen und sich auf das neue Jahr vorzubereiten.
    Viele Japaner nutzen die Wintersonnenwende, um symbolisch „die Dunkelheit aus dem Haus zu fegen“.
    Die Bräuche rund um Tōji gehen oft in die Vorbereitungen für das japanische Neujahrsfest (Oshōgatsu) über, das ein bedeutendes Fest des Neubeginns darstellt.
  6. Verbindung zur Landwirtschaft
    In der traditionellen Landwirtschaft war Tōji ein Moment, um das Ende eines Jahreszyklus zu reflektieren. Die Menschen beteten für den Schutz der Ernte während des Winters und für einen fruchtbaren Frühling. Heute wird dies noch in einigen ländlichen Regionen Japans gefeiert, oft in Form von Dorffesten oder kleinen Zeremonien.
  7. Moderne Bedeutung von Tōji
    In der heutigen Zeit wird die Wintersonnenwende in Japan weniger religiös, aber immer noch als wichtiger Moment der Achtsamkeit wahrgenommen. Viele Japaner schätzen:
    Wellness-Aspekte: Besuche in Onsen (heißen Quellen) oder die Teilnahme an traditionellen Yuzu-Bädern.
    Saisonales Essen: Kabocha und andere Wintergemüse sind ein fester Bestandteil der saisonalen Küche.
    Tōji dient als Moment der Besinnung, bevor das geschäftige Neujahrsfest beginnt.
    Die japanischen Tōji-Bräuche zeigen eine tiefe Verbindung zur Natur und betonen Gesundheit, innere Reinigung und die Rückkehr des Lichts. Sie spiegeln die japanische Philosophie wider, Harmonie mit den Zyklen der Natur zu suchen und diese als Quelle von Kraft und Hoffnung zu sehen.
    Bleibt Neugierig und fasziniert…
    Euer Ken Tsuru Dojo Fürth Ken Tsuru Dojo e.V. In Fürth