Ein sehr wertvolles Buch des Tosa Eishin Ryu Iaido mit Yamaguchi Sensei der die Kumitachi des Tosa zeigt.






für traditionelle japanische Kampfkunst und Kultur
Ein sehr wertvolles Buch des Tosa Eishin Ryu Iaido mit Yamaguchi Sensei der die Kumitachi des Tosa zeigt.
Die Shinobi
Mythos vs. Realität
Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Shinobi stark mystifiziert, insbesondere in der Popkultur. Oft wird ihnen übernatürliche Macht zugeschrieben, wie Unsichtbarkeit oder übermenschliche Fähigkeiten. Historisch gesehen waren sie jedoch pragmatische und hochspezialisierte Experten.
Die Sōhei, auch als „kriegerische Mönche“ bekannt, waren eine besondere Gruppe von buddhistischen Mönchen in Japan, die sowohl spirituelle als auch militärische Aufgaben übernahmen. Sie haben eine faszinierende Rolle in der japanischen Geschichte gespielt und könnten indirekt die Shinobi beeinflusst haben.
Ursprünge und Hintergrund der Sōhei
Die Tradition der Sōhei begann in der Heian-Zeit (794–1185), als Klöster zunehmend politische Macht und militärische Konflikte austrugen. Große Tempel wie Enryaku-ji auf dem Berg Hiei waren Zentren dieser Krieger-Mönche.
Die Sōhei verteidigten die Interessen ihrer Tempel gegen rivalisierende Klöster, Feudalherren oder kaiserliche Autoritäten. Oft waren sie in interne Machtkämpfe verwickelt.
Merkmale der Sōhei
Sie kombinierten spirituelle Praktiken wie Meditation und Rezitation von Sutras mit Kampfkünsten.
Ihre bevorzugte Waffe war der naginata (eine lange Hellebarde), aber sie waren auch mit Bögen und Schwertern vertraut.
Große Tempel hatten eigene Milizen von Sōhei, die sowohl den Klosterkomplex als auch die umliegenden Ländereien schützten.
Einige Sōhei waren eher Bauern oder Diener, die als Soldaten für Tempel rekrutiert wurden, während andere tief in buddhistische Lehren eingebunden waren.
Enryaku-ji (Tendai-Buddhismus) und Kōfuku-ji (Hossō-Buddhismus) waren bekannte Zentren, die für ihre kriegerischen Mönche berüchtigt waren.
Der Enryaku-ji war so mächtig, dass er sogar die kaiserliche Regierung beeinflussen konnte.
Verbindung zu den Shinobi
Shinobi, die Informationen sammelten oder sich ins feindliche Gebiet wagten, nutzten oft Mönchsgewänder als Tarnung. Als wandernde Mönche fielen sie weniger auf.
Die Sōhei könnten Techniken der Bewegung und Verteidigung inspiriert haben.
Der Zen-Buddhismus prägte sowohl die Samurai als auch die Shinobi. Meditationstechniken, Konzentrationsübungen und Atemkontrolle halfen den Shinobi dabei, Ruhe und Präzision in gefährlichen Situationen zu bewahren.
Sōhei und Shinobi teilten ein gewisses Verständnis für die Einheit von Körper und Geist.
Einige Methoden der Sōhei, wie der gezielte Angriff und das taktische Rückzugsmanöver, wurden auch von Shinobi im Guerillakampf verwendet.
Niedergang der Sōhei
Die Macht der Sōhei endete weitgehend im späten 16. Jahrhundert, als Oda Nobunaga die großen Klöster wie Enryaku-ji zerstörte, um ihre politische und militärische Bedrohung zu neutralisieren. Gleichzeitig wurden die Shinobi zu einem zentralen Werkzeug in den Intrigen der Sengoku-Ära. Die Sōhei waren eine eigenständige Gruppe, die spirituelle Hingabe und militärisches Können vereinte. Ihre Strategien, Disziplin und Philosophie könnten indirekt die Entwicklung der Shinobi beeinflusst haben, insbesondere in Bezug auf Tarnung, Mobilität und den Guerillakampf. Die Verbindung bleibt jedoch eher lose, da die Shinobi keine Mönche, sondern spezialisierte Agenten waren.
Hier sind einige der wichtigsten historischen Episoden und Klöster, die mit den Sōhei (kriegerischen Mönchen) verbunden sind. Sie bieten faszinierende Einblicke in die Machtkämpfe zwischen Religion und Politik im mittelalterlichen Japan.
-Enryaku-ji: Das Zentrum der Tendai-Sōhei Berg Hiei bei Kyoto
Das Enryaku-ji-Kloster war das Hauptquartier des Tendai-Buddhismus und eines der mächtigsten religiösen Zentren Japans. Es verfügte über eine große Armee von Sōhei. Militärische Bedeutung: Die Sōhei von Enryaku-ji verteidigten das Kloster nicht nur gegen rivalisierende Schulen, sondern nahmen auch aktiv an politischen Konflikten teil. Sie mischten sich häufig in die Kaiserhofpolitik ein und bedrohten Kyoto, um ihre Forderungen durchzusetzen. 1081 marschierten die Sōhei von Enryaku-ji auf Kyoto, um gegen die Ernennung eines rivalisierenden Abtes zu protestieren. Solche Demonstrationen, oft mit brennenden Fackeln und Waffen, wurden als „Tempelzüge“ bekannt und terrorisierten die Bevölkerung.
-Kōfuku-ji und der Konflikt mit Enryaku-ji Nara
Das Kōfuku-ji war das Hauptkloster der Hossō-Schule des Buddhismus. Es hatte ebenfalls eine starke Sōhei-Tradition und rivalisierte mit Enryaku-ji. Zwischen diesen beiden Tempeln kam es regelmäßig zu blutigen Kämpfen um Macht und Ressourcen. 1180, während des Genpei-Krieges, griff Taira no Shigehira das Kōfuku-ji an, weil es die Minamoto unterstützte. Das Kloster wurde niedergebrannt, was die militärische Schwäche der Sōhei im Vergleich zu Samurai-Armeen offenbarte.
-Die Schlacht von Uji (1180)
Eine der berühmtesten Schlachten mit Beteiligung der Sōhei. Die Sōhei des Byōdō-in (eines kleineren Tendai-Tempels nahe Kyoto) kämpften zusammen mit den Minamoto gegen die Taira-Armee. Die Mönche zerstörten die Brücke über den Uji-Fluss, um den Vormarsch der Taira zu stoppen. Dennoch wurde die Schlacht verloren, und viele Sōhei starben.
-Zerstörung des Enryaku-ji durch Oda Nobunaga (1571)
Im 16. Jahrhundert war das Enryaku-ji weiterhin eine politische und militärische Macht, die sich gegen Oda Nobunagas Vorherrschaft stellte. Nobunaga marschierte mit seiner Armee auf den Berg Hiei und zerstörte Enryaku-ji vollständig.
Tausende von Mönchen, Sōhei und Zivilisten wurden getötet. Dies markierte das Ende der militärischen Macht der Sōhei und ihrer politischen Einflussnahme.
-Die Sōhei von Ishiyama Hongan-ji (1532–1580) Osaka
Das Ishiyama Hongan-ji war das Hauptquartier der Ikkō-Ikki-Bewegung, einer militanten Sekte des Reinen-Land-Buddhismus (Jōdo Shinshū). Die Mönche und Bauern dieser Bewegung leisteten über 10 Jahre lang Widerstand gegen Oda Nobunaga. Die Festung wurde schließlich nach langer Belagerung aufgegeben.
Die Sōhei spielten in einigen der wichtigsten Konflikte der japanischen Geschichte eine Rolle, waren jedoch durch die Zentralisierung der Macht unter Oda Nobunaga und später Toyotomi Hideyoshi zum Untergang verurteilt. Ihre Mischung aus Spiritualität und Kampfkunst bleibt eine faszinierende Facette der japanischen Geschichte.
Die Namen einzelner Shinobi (Schattenkrieger) oder Ninja sind in der Geschichte schwer fassbar, da sie oft anonym arbeiteten und ihre Identitäten verborgen blieben. Dennoch gibt es einige legendäre oder historische Figuren, die für ihre Fähigkeiten oder ihren Einfluss bekannt geworden sind.
-Hattori Hanzō (1542–1596) Spitzname: „Dämon Hanzō“ (Oni Hanzō)
Hattori Hanzō war ein Samurai und Anführer der Iga-Ninja, einer der bekanntesten Ninja-Clans. Er diente Tokugawa Ieyasu, der später zum Shogun wurde, und spielte eine entscheidende Rolle bei der Flucht Ieyasus aus feindlichem Gebiet nach der Schlacht von Anegawa. Hanzō war bekannt für seine strategischen und militärischen Fähigkeiten sowie seine Loyalität. Obwohl er ein Samurai war, wird er oft mit Ninja-Techniken in Verbindung gebracht. Sein Name wurde legendär und ist heute in der Popkultur (z. B. in „Kill Bill“) verewigt. In Tokyo gibt es ein „Hanzō-Tor“ (Hanzōmon), das nach ihm benannt wurde.
-Fūma Kotarō (ca. 16. Jahrhundert) Spitzname: „Dämonischer Schatten“
Fūma Kotarō war der Anführer der Fūma-Clan-Ninja, die in der Provinz Sagami (heutiges Kanagawa) operierten. Er war ein Rivale der Iga- und Kōga-Ninja und diente dem Hōjō-Klan. Fūma war für seine Guerillakriegsführung und Sabotageakte bekannt. Er nutzte oft Täuschung und psychologische Kriegsführung, um Feinde zu verwirren. Er soll Tokugawas General Hattori Hanzō in einem Hinterhalt getötet haben (obwohl dies historisch umstritten ist).
-Momochi Sandayū (ca. 16. Jahrhundert)
Momochi Sandayū war einer der drei legendären Anführer des Iga-Clans, neben Fujibayashi Nagato und Hattori Hanzō. Er lebte zurückgezogen als Bauer, um seine wahre Identität zu verbergen. Momochi war ein Meister des Ninjutsu und trug zur Entwicklung der Iga-Schule bei. Einige Berichte behaupten, er wurde von Oda Nobunagas Truppen getötet, andere sagen, er floh und lebte unerkannt weiter.
-Fujibayashi Nagato (ca. 16. Jahrhundert)
Fujibayashi war ein weiterer Anführer des Iga-Clans und möglicherweise ein Verwandter von Momochi Sandayū. Er gilt als Autor des „Bansenshūkai“, einer berühmten Ninja-Enzyklopädie, die die Techniken und Prinzipien des Ninjutsu festhielt. Der Bansenshūkai ist eine der wichtigsten Quellen für das historische Verständnis des Ninjutsu.
-Ishikawa Goemon (1558–1594) Spitzname: „Ninja-Robin-Hood“
Ishikawa Goemon war ein legendärer Ninja, der zu einem Dieb wurde. Er stahl von den Reichen und gab den Armen.
Es heißt, er plante ein Attentat auf Toyotomi Hideyoshi, wurde jedoch gefangen genommen. Goemon wurde lebendig in einem Kessel mit kochendem Wasser hingerichtet. Seine Legende lebt in japanischen Theaterstücken und Geschichten weiter.
-Mochizuki Chiyome (16. Jahrhundert)
Mochizuki Chiyome war eine weibliche Ninja (kunoichi), die für den Takeda-Klan arbeitete.
Sie gründete eine geheime Ninja-Schule, die Frauen zu Spioninnen, Attentäterinnen und Informantinnen ausbildete. Ihre Agentinnen arbeiteten verdeckt als Dienerinnen, Priesterinnen oder Künstlerinnen und sammelten wertvolle Informationen.
-Kusunoki Masashige (1294–1336) (oft als Proto-Ninja bezeichnet)
Kusunoki Masashige war ein Militärstratege und Samurai, der Guerillataktiken einsetzte, die später mit Shinobi in Verbindung gebracht wurden.
Obwohl kein Shinobi im klassischen Sinn, beeinflusste seine Kriegsführung die späteren Techniken der Ninja.
Die berühmtesten Schattenkrieger, wie Hattori Hanzō und Fūma Kotarō, waren oft keine klassischen Ninja, sondern Samurai, die Ninja-Techniken einsetzten. Andere, wie Momochi Sandayū und Fujibayashi Nagato, waren wahre Meister des Ninjutsu und gelten als Begründer dieser geheimen Kunst. Die Geschichten um ihre Taten sind oft stark mythologisiert, was ihren legendären Status bis heute aufrechterhält.
Bleibt Neugierig und fasziniert…
Euer Ken Tsuru Dojo e.V. In Fürth Team
www.kentsurudojo.de
Geschichten und Legenden gibt es natürlich auch bei uns und hatten einen Lebenssinn…
Kennt ihr auch eine Advent Geschichte oder Legende?
Die Legende von der ersten Adventskerze
Es wird erzählt, dass in einer dunklen und kalten Nacht vor vielen Jahrhunderten ein kleines Dorf auf die Ankunft eines Retters wartete. Die Menschen lebten in großer Not, die Ernte war schlecht gewesen, und die Dunkelheit des Winters machte ihnen Angst.
Ein Kind in diesem Dorf spürte die Verzweiflung seiner Mitmenschen und beschloss, etwas zu tun. Es ging zu den Ältesten und sagte:
„Wir müssen das Dunkel vertreiben. Lasst uns eine Kerze entzünden, um Licht und Hoffnung in unsere Häuser zu bringen.“
Die Ältesten lachten und antworteten:
„Was kann eine kleine Kerze gegen diese endlose Dunkelheit ausrichten?“
Doch das Kind ließ sich nicht entmutigen. Es nahm eine Kerze und zündete sie in der Mitte des Dorfes an. Das warme Licht zog die anderen Bewohner an, und nach und nach brachten sie ihre eigenen Kerzen, entzündeten sie an der Flamme und trugen sie in ihre Häuser.
Plötzlich war das ganze Dorf in ein warmes, hoffnungsvolles Licht getaucht. Die Dunkelheit erschien weniger bedrohlich, und die Menschen begannen, wieder an bessere Tage zu glauben. Sie beschlossen, jedes Jahr um diese Zeit eine Kerze zu entzünden, um sich an die Hoffnung zu erinnern, die selbst in der tiefsten Dunkelheit besteht.
Diese Legende erinnert daran, dass der erste Advent ein Zeichen der Hoffnung ist, ein Licht, das in schwierigen Zeiten den Weg weist. Sie betont, dass auch kleine Taten – wie das Entzünden einer einzigen Kerze – große Veränderungen bewirken können.
Eine andere symbolische Geschichte, die oft mit dem Advent in Verbindung gebracht wird, handelt von den vier Kerzen:
Die vier Kerzen eines Adventskranzes unterhielten sich leise.
Die erste Kerze sagte: „Ich bin die Hoffnung. Aber die Menschen glauben nicht mehr an mich.“ Sie flackerte und erlosch.
Die zweite Kerze sagte: „Ich bin der Frieden. Doch die Menschen führen immer wieder Kriege.“ Auch sie erlosch.
Die dritte Kerze sagte traurig: „Ich bin die Liebe. Aber die Menschen denken nur an sich selbst.“ Sie erlosch ebenfalls.
Doch die vierte Kerze sagte: „Ich bin das Licht des Glaubens. Solange ich brenne, könnt ihr die anderen Kerzen wieder anzünden.“
Ein Kind kam, nahm die vierte Kerze und zündete die anderen wieder an.
Der Glaube, symbolisiert durch das Licht des ersten Advents, kann Hoffnung, Frieden und Liebe zurückbringen, auch wenn sie zu schwinden scheinen.
In der mittelalterlichen christlichen Tradition wurde erzählt, dass mit dem ersten Adventssonntag ein neues, heiliges Licht in die Welt gebracht wird. Dieses Licht symbolisierte die Geburt Jesu und die Hoffnung auf Erlösung.
Es heißt, dass die Menschen in einer besonders dunklen, schwierigen Zeit um die Ankunft eines Retters baten. Ein Engel erschien und entzündete eine kleine Flamme, die nicht erlosch, egal wie stark der Wind wehte. Die Menschen bewahrten das Licht und übergaben es von Familie zu Familie. Dieses Licht erinnerte sie daran, dass auch in der Dunkelheit Hoffnung besteht.
Kerzen, besonders die des Adventskranzes, stehen für dieses Licht. Jede Kerze, die entzündet wird, bringt die Menschheit näher an das „wahre Licht“ (Jesus Christus).
Eine spezifische, bekannte „1. Advent“-Legende gibt es nicht, aber der erste Advent ist symbolisch so bedeutend, dass er in verschiedenen Traditionen und Erzählungen auftaucht. Oft wird er mit Geschichten verbunden, die Hoffnung, Erwartung und die Ankunft des Lichts in der Dunkelheit thematisieren. Hier ist eine beispielhafte Erzählung, die den Geist des ersten Advents einfängt.
Weitere Bräuche…
Der Barbarazweig, der am 4. Dezember (Gedenktag der Heiligen Barbara) geschnitten wird, ist ein beliebter Adventsbrauch, der mit einer wunderschönen Legende verbunden ist.
Barbara war die Tochter eines heidnischen Kaufmanns oder Edelmanns im 3. Jahrhundert. Als Christin versteckte sie ihren Glauben vor ihrem Vater, der sie jedoch verriet, nachdem er davon erfuhr. Sie wurde gefangen genommen und vor Gericht gestellt.
Auf dem Weg ins Gefängnis verfing sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid. Barbara stellte den Zweig in eine Vase, und dieser begann kurz vor ihrer Hinrichtung zu blühen. Der blühende Zweig wurde zu einem Symbol des Lebens und der Hoffnung auf die Auferstehung.
Am Barbaratag werden Zweige von Obstbäumen (z. B. Kirsche oder Apfel) geschnitten und in Wasser gestellt. Blühen sie zu Weihnachten, wird dies als Zeichen für Glück und Wohlstand im kommenden Jahr gesehen.
Während der Adventszeit, besonders in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember, spielt die Legende des Heiligen Nikolaus eine wichtige Rolle.
Nikolaus, ein Bischof von Myra im 4. Jahrhundert, war bekannt für seine Großzügigkeit. Eine berühmte Geschichte erzählt, wie er einem verarmten Vater half, der nicht genug Geld hatte, um seine drei Töchter zu verheiraten. Nikolaus warf heimlich Goldstücke durch das Fenster (oder den Schornstein) der Familie, die in den Strümpfen landeten, die zum Trocknen aufgehängt waren.
Diese Legende ist die Grundlage für den Brauch, Stiefel vor die Tür zu stellen, die vom Nikolaus gefüllt werden.
Ein weniger bekannter Adventsbrauch basiert auf einer Legende, die den Weg Mariens und Josefs nach Bethlehem beschreibt.
Maria und Josef suchten auf ihrem Weg nach Bethlehem Schutz und Unterkunft, doch alle Türen blieben ihnen verschlossen. Schließlich fanden sie in einem einfachen Stall Zuflucht. Es heißt, dass ihre Reise ein Sinnbild für den inneren Weg ist, den die Menschen während der Adventszeit gehen sollen: von der Hektik der Welt hin zu einem Ort des Friedens und der Besinnung.
In manchen Regionen gibt es den Brauch der „Herbergssuche“ (z. B. in Mexiko als Las Posadas bekannt). Menschen tragen Figuren von Maria und Josef von Haus zu Haus, bis sie schließlich am Heiligabend in einer Kirche oder einem besonderen Ort ankommen.
In manchen Geschichten wird der Adventskranz von vier Engeln bewacht, die jeweils eine Kerze symbolisieren.
Der Engel der Hoffnung entzündet die erste Kerze und spricht: „Habt Vertrauen, dass das Licht die Dunkelheit vertreibt.“
Der Engel des Friedens entzündet die zweite Kerze und sagt: „Bringt Frieden in eure Herzen und in die Welt.“
Der Engel der Freude entfacht die dritte Kerze mit den Worten: „Freut euch über die kleinen Dinge, die euch geschenkt werden.“
Der Engel der Liebe zündet die vierte Kerze an und sagt: „Liebt einander, wie Gott euch liebt.“
Diese Erzählung unterstreicht die Tugenden, die in der Adventszeit gepflegt werden sollen, und erinnert an die Botschaften Jesu.
Man muss kein Christ sein…Aber oft würde es vielen helfen sich selbst mal Zeit zu nehmen sich zurück zu ziehen und über das eine oder andere nachzudenken…In der Meditation, in der Natur, Einen Schrein oder Tempel…Oder auch Kirche…Mit dir, deinem Geist einfach in der Stille für 10 Minuten mit sich sein…
Bleibt Neugierig und fasziniert…
Euer Ken Tsuru Dojo e.V. In Fürth
3.Teil Der Gempei Krieg
Der Gempei-Krieg
Gegen Ende der Heian-Zeit nahmen die Familien Taira und Minamoto im weitesten Sinne Polizei- und Militäraufgaben für die Regierung in Heiankyō wahr. Allerdings war diese Regierung Mitte des 12. Jahrhunderts schon gespalten und geschwächt, sie teilte sich in die amtierenden Kaiser und deren Regenten, die aus der Familie Fujiwara stammten, und die Gegenregierungen der abgedankten Kaiser (Insei). Diese instabile Situation führte zu einer Machtverlagerung zu den Militärs. Der Konflikt begann im Jahr 1156. Der abgedankte Kaiser Sutoku und der regierende Kaiser Go-Shirakawa hatten erhebliche Differenzen, die zu einer militärischen Auseinandersetzung führten. In diesem Konflikt unterstützten die Taira unter Taira no Kiyomori den amtierenden Kaiser und gewannen. Die Minamoto standen auf der Verliererseite, ihr Oberhaupt Minamoto no Tameyoshi wurde hingerichtet. Diese Entwicklung drängte die Minamoto ins Abseits. Unzufrieden mit dieser Situation konspirierten sie gegen Taira no Kiyomori, verloren erneut und 1160 wurde Minamoto no Yoshitomo, ihr Anführer, getötet. Die Taira hatten die Macht in Japan übernommen, sowohl durch Kontakte am Hof als auch durch militärische Gewalt. Kiyomori setzte seinen Enkel Antoku auf den Thron und wurde Regent. Seine Zwangsmaßnahmen führten 1180 zu einer erneuten Verschwörung unter Minamoto no Yorimasa und Prinz Mochihito, die er in der Ersten Schlacht von Uji militärisch niederschlug. Diese Schlacht gilt als erste des Gempei-Krieges. Weit ab vom Hof wartete Minamoto no Yoritomo auf seine Zeit. Er hatte 1160 als Kind die Rache der Taira überlebt und trat nun zum Kampf an. Taira Kiyomori hat seine Konkurrenten ausgeschaltet. 1180 wird sein Enkel Antoku neuer Kaiser. Doch gegen den Aufstieg der Taira formierte sich der Widerstand aus den Reihen der überlebenden Minamoto. Wieder treffen die Armeen der Taira auf die Minamoto, die jetzt von den Sohei, den fanatischen Kriegern-Mönchen aus Nara und Kyōto, unterstützt werden. Musashibō Benkei ( * 1155; † 1189), häufig kurz Benkei genannt, war ein japanischer Kriegermönch (Sōhei) im Dienste von Minamoto no Yoshitsune. Er ist als Kämpfer eine der beliebtesten Figuren der japanischen Folklore, die ihn als loyalen und starken Kämpfer beschreibt. Sein Leben wurde in zahlreichen Stücken des Kabuki und Nō-Theater immer wieder erzählt, wodurch heute Fiktion und Fakten in seiner Biographie nur sehr schwer unterschieden werden können. Über die Abstammung von Benkei und seine Geburt gibt es verschiedene Überlieferungen.#Sein Vater, der Vorsteher eines Tempel-Schreines, habe seine Mutter, die Tochter eines Schmiedes vergewaltigt. Benkei sei der Nachkomme einer Tempelgottheit. Häufig werden ihm dämonische Züge wie struppiges Haar und lange Zähne nachgesagt, und Benkei wurde möglicherweise in seiner Jugend Oniwaka (Teufelsjunge) gerufen. Bereits in jungen Jahren wurde er Mönch und reiste viel zwischen den verschiedenen Klöstern Japans umher. Zu dieser Zeit waren die buddhistischen Klöster Japans wichtige Zentren der Kultur und verfügten über beträchtlichen politischen Einfluss und militärische Macht. So wurde Benkei, wie viele andere Mönche, als Sōhei in den Kampfkünsten geschult. Man sagt ihm nach, er sei im Alter von siebzehn Jahren zwei Meter groß gewesen (eine Größe, die im Japan dieser Zeit wahrscheinlich eher der Fiktion zugeschrieben werden muss.). Zu dieser Zeit verließ er den Orden und schloss sich den Yamabushi an, einer Gruppe zurückgezogen in den Bergen lebender Mönche, die ebenfalls kämpferische Traditionen pflegten und deren Kennzeichen schwarze Mützen waren. Benkei wird auf vielen Bildern heute oft mit einer solchen Mütze dargestellt. Der Legende nach soll Benkei die Gojo-Brücke in Kyōto bewacht haben, und jedem, der diese überqueren wollte, die Waffen abgenommen haben. Nachdem er so schließlich 999 Schwerter gesammelt hätte, sei er in seinem eintausendsten Zweikampf von Minamoto no Yoshitsune besiegt worden. Von da an soll er Yoshitsune als Gefolgsmann begleitet und mit ihm zusammen im Gempei-Krieg gegen den Taira-Klan gekämpft haben. Der Umstand seines Todes ist noch heute im japanischen Sprichwort „Benkei no nakidokoro“ (Benkeis schwacher Punkt) erhalten. Es entspricht in seiner Verwendung der im Deutschen sprichwörtlich gewordenen Achillesferse.
Der fünfjährige Konflikt begann in der Kantō-Ebene, in die Yoritomo aus der Provinz Izu kommend einmarschierte. 1183 war es Yoritomo gelungen, die Kantō-Ebene und Zentral- sowie Westjapan einzunehmen. Die Taira standen mit dem Rücken zum Meer an der japanischen Inlandssee. Yoritomos Verwandter Yoshinaka hielt Heiankyō besetzt. Yoritomo fürchtete diesen erfolgreichen General und sandte eine Armee unter seinem Bruder Minamoto no Yoshitsune gegen ihn aus. Yoshitsune vernichtete Yoshinaka und seine Truppen. Als Yoritomos neuer General marschierte er gegen die Taira, trieb sie ins Meer und schlug sie in der Seeschlacht von Dan-no-ura (1185) vernichtend. Japan gehörte den Minamoto. Nach dem finalen Sieg der Minamoto über die Taira in der Seeschlacht von Dan-no-ura wurde Yoshitsune durch seinen älteren Bruder Minamoto no Yoritomo verraten, der sich gegen ihn wandte. In den beiden folgenden Jahren begleitete Benkei Yoshitsune als Gesetzloser. Schließlich wurden beide im Schloss von Takadachi eingekreist. Der Legende nach soll Benkei vor den Toren zum Schloss, in dem sich Yoshitsune befand, von Pfeilen durchbohrt bis zu seinem Ende gekämpft haben und sei im Stehen gestorben und kein Soldat habe sich am toten Benkei vorbei getraut, wodurch er Yoshitsune ermöglichte, rituellen Selbstmord (Seppuku) zu begehen. Doch die Taira können die Armeen der Minamato in den Schlachten von Uji und Ishibashiyama vernichtend schlagen. Im Jahr 1183 wendet sich schließlich das Kriegsglück zu Gunsten des Minamoto-Clans. 1185 kommt es bei Danoura zur Entscheidungsschlacht. In der Straße von Shimonoseki treffen die Flotten der Taira und der Minamoto aufeinander. Auch der kindliche Kaiser Antoku befindet sich, als Zeichen des Herrschaftsanspruchs, auf einem Kriegsschiff der Taira. Im Verlauf der Schlacht soll sich das Wasser vom Blut der getöteten Taira-Krieger rot gefärbt haben. Antoku selbst ertrinkt und mit ihm versinkt auch das legendäre Regenwolkenschwert „Ame no murakomo no tsurugi“, das die Sonnengöttin einst dem ersten Kaiser schenkte. Obwohl es sich bei dem Schwert wohl nur um eine Nachbildung handelt, ist die symbolische Bedeutung dieses Verlustes enorm. Minamoto no Yoritomo hat im Krieg sein Hauptquartier in Kamakura und nutzt es auch nach seinem Sieg als Verwaltungszentrum. 1192 lässt er sich vom Kaiser zum Seiitai-Shōgun, kurz Shōgun, zum obersten Feldherrn, ernennen. 1219 kommen die, mit dem Geschlecht der Taira verbundenen Hojo, durch Meuchelmorde und Verschwörungen an die Macht. Sie übernehmen zwar selbst nie das Amt des Shōgun, behalten sich jedoch vor, das Amt des Shikken zu besetzten. Der Shikken ist der offizielle Stellvertreter des Shōgun, der wiederum Vertreter des machtlosen Kaisers ist. Indem die Hojo das Amt des Shōgun mit Marionetten besetzen, behalten sie die Fäden in der Hand. Sogar Kinder werden zu solchen „Schatten“-Shōgunen ernannt. Die Hojo-Familie regiert das Land bis in das Jahr 1333. Nach fünf Jahren Krieg war Japan fest in der Hand der Minamoto. Obwohl diese anfänglich nur gegen die Herrschaft des Taira no Kiyomori marschiert waren, hatten sie nunmehr das ganze Land in ihrer Gewalt. Aus diesem Besatzungszustand entwickelte sich das Kamakura-Shōgunat. Dieses erhielt zeit seines Bestehens eine militärische Besatzung aufrecht und bezeichnete seinen Regierungsapparat in Erinnerung an die Feldlager als Zeltregierung (Bakufu).
Kleine Zeittafel zum Gempei Krieg
-23. Juni 1180: erste Schlacht von Uji: Als erste Schlacht des Genpei-Krieges angesehen, die Mönche des Byōdō-in kämpfen auf Seiten von Minamoto no Yorimasa.
-1180 Belagerung von Nara: Die Taira zünden Tempel und Klöster an, um ihren Feinden den Nachschub abzuschneiden.
-1180 Schlacht von Ishibashiyama: Minamoto no Yoritomos erste Schlacht gegen die Taira.
-1180 Schlacht von Fujigawa: Die Taira halten einen Schwarm von Wasservögeln für einen nächtlichen Überraschungsangriff der Minamoto und ziehen sich zurück, bevor es zum Kampf kommt.
-1181 Schlacht von Sunomata: Die Taira verhindern einen nächtlichen Überraschungsangriff.
-1181 Schlacht von Yahagigawa: Die Minamoto auf dem Rückzug von Sunomata in der Präfektur Gifu stellen sich dem Feind.
-1183 Belagerung von Hiuchi: Die Taira greifen eine Festung der Minamoto an.
-1183 Schlacht von Kurikara: Das Glück des Krieges dreht sich zu Gunsten der Minamoto.
-1183 Schlacht von Shinowara
-1183 Schlacht von Mizushima: Die Taira fangen eine Streitmacht der Minamoto ab, die nach Yashima in der Präfektur Kanagawa zieht.
-1183 Belagerung von Fukuryuji: Die Minamoto greifen eine Festung der Taira an.
-1183 Schlacht von Muroyama
-1184 Schlacht von Hojujiden: Minamoto no Yoshinaka, der in Kyōto feiert, wird von Sympathisanten der Taira angegriffen
-1184 Zweite Schlacht von Uji: In Reaktion auf Minamoto no Yoshinakas unangemessenes Verhalten wird sein Cousin Minamoto no Yoshitsune verpflichtet, ihn anzugreifen.
-1184 Schlacht von Awazu: Minamoto no Yoshinaka wird von Yoshitsune und Noriyori besiegt und getötet.
-1184 Schlacht von Ichi-no-Tani: Die Minamoto greifen erfolgreich eine der Hauptfestungen der Taira an.
-1184 Schlacht von Kojima: Die Minamoto jagen die fliehenden Taira von Ichi-no-Tani nach Yashima, dabei kommt es zu Kämpfen.
-1185 Schlacht von Yashima: Die Minamoto greifen die Festung ihrer Feinde vor Shikoku an.
-25. April 1185: Seeschlacht von Dan-no-ura: Diese entscheidende Seeschlacht beendet den Krieg.
Weiteres unter Kunst und Kultur Japans auf unserer Homepage www.kentsurudojo.de
4.Teil Angriff Mongolen und die Muromachi Zeit…nächsten Donnerstag!!! Kommenden Dienstag die Shinobi
Bleiben Sie Neugierig und Fasziniert!!! Das Ken Tsuru Dojo Team Fürth
Einst war Reisen ein großes Abenteuer voller Mühsal und Gefahren. Nicht nur, dass anfangs jegliche Infrastruktur fehlte und man mangels befestigter Wege und Wegweiser, Gast- und Rasthäuser leicht in die Irre gehen oder im Fluss ertrinken konnte, alle Verpflegung mit sich schleppen musste und im Freien zu nächtigen hatte Auch war man dem Wetter – gnadenloser Sommerhitze, wildem Sturm und Regen, Hagel und Schnee sowie diversen Naturkatastrophen nahezu schutzlos ausgeliefert, drohten wilde Tiere, Krankheiten und Räuberbanden, gegen die man sich notfalls mit Waffengewalt zur Wehr setzen musste. Auf Unterstützung durch andere durfte man nicht unbedingt hoffen, denn wer konnte wissen, ob sich hinter der Fassade des freundlichen Mitreisenden nicht ein übler Geselle verbarg. Den einheimischen Dorfbewohnern blieb man als Fremder ebenfalls meist suspekt, so dass man kaum mit ihrer Gastfreundschaft rechnen konnte. Dies habe, so liest man im Hitachi fudoki („Landeskundliche Berichte der Provinz Hitachi, 1. Hälfte 8. Jh.) sogar die Ahnengottheit Mioya no kami am eigenen Leibe erfahren müssen: Als am Berg Fuji ihr die Fuji Gottheit eine Schlafstatt mit der Begründung verweigert, dass zur Erntefeier der ersten Hirse das Haus nicht verunreinigt werden dürfe, belegt Mioya no kami den Fuji mit dem Fluch, seine Spitze möge von da an stets mit Schnee und Reif bedeckt sein. Hingegen wird die Region um den Tsukuba-Berg, dessen Gottheit den Wanderer freundlich bei sich aufnimmt, mit mildem Klima belohnt. Im weitesten Sinn lassen sich drei Arten von Reisen unterscheiden, Dienstreisen der Beamten und Boten, geschäftliche Reisen von Händlern, Lastenträgern, Unterhaltungskünstlern u.ä. sowie Pilger- und Vergnügungsreisen. Für die Regierungsvertreter wurden bereits ab dem 7.Jahrhundert wichtige Wege ausgebaut und später an den Hauptrouten im Abstand von rund 10km Poststationen eingerichtet, an denen man übernachten und die erschöpften Pferde gegen frische Tiere einwechseln konnte. Schlafzeug und Lebensmittel wurden normalerweise nicht zur Verfügung gestellt, so dass all dies im Reisegepäck mitgeführt werden musste, doch sorgten bei Adel und hohen Beamten Gefolgsleute bzw. Personal für den Komfort ihres Herrn und schützten ihn zudem vor Überfällen. Für normale Reisende war es hingegen schwierig, ein Quartier zu bekommen. Wenn sie Glück hatten, fanden sie einen Platz in einer „Almosenherberge“ (fuseya), wie sie ab dem 8. Jahrhundert meist von buddhistischen Mönchen nach dem Vorbild des Mönchs Gyōki (668-749) an als gefährlich eingestuften Orten (Flüssen, Bergpässen usw.) betrieben wurden und unentgeltlich Kost und Logis boten. Ab dem 12. Jahrhundert entstanden außerdem „Holzgebühr-Herbergen“ (kichin-yado), in denen man die Kosten für das Feuerholz entrichtete, Verpflegung jedoch selber mitzubringen hatte; später konnte man oft auch Reis vor Ort kaufen. Als seit dem 11. Jahrhundert religiöse Einrichtungen sich mangels staatlicher Unterstützung nahezu ausschließlich über Spenden der Gläubigen zu finanzieren hatten, entwickelten abseits gelegene buddhistische Tempel und Shintō-Schreine eine Art Werbestrategie, um Pilger anzuziehen. Wie das erfolgreiche Beispiel von Kumano auf der Kii-Halbinsel zeigt, das zuerst vor allem von Kaisern, Ex-Kaisern und Adeligen besucht wurde, trugen dort der Aufbau einer effektiven Pilgerbetreuung durch ortskundige Reiseführer (sendatsu) und die Errichtung von Raststationen und Herbergen (shukubō „Pilger-Unterkünften“) zum deutlichen Anstieg der Wallfahrer aus der einfacheren Bevölkerung bei. Lange Zeit war Reisen weitgehend ein Privileg des Adels sowie ein Muss für diejenigen, die dienstlich oder zum Erwerb ihres Lebensunterhalts unterwegs zu sein hatten. In der Edo bzw. Tokugawa-Zeit (1603-1867) erfasste die Reiselust jedoch allmählich die breite Bevölkerung, zumal eine stetig wachsende Zahl an Reiseliteratur, die Souvenirs (omiyage), die andere von ihren Reisen mitbrachten, und die vielen Bilder berühmter Orte und Sehenswürdigkeiten (meisho) neugierig machten auf eine bis dato fremde, jedoch plötzlich erreichbar erscheinende Welt vor der Haustür. Hinzu kam, dass nach vielen Jahren kriegerischer Auseinandersetzungen nun das geeinte Japan wirtschaftlich aufblühte und vor allem Teile des städtischen Bürgertums über ausreichende finanzielle Mittel verfügten. Doch durfte keineswegs jeder einfach so losreisen, wie ihm beliebte. Die Tokugawa-Regierung (bakufu) war darauf bedacht, die Bevölkerung – allen voran die Fürsten bzw. Feudalherren (daimyō) – unter Aufsicht zu behalten, um die eigene Macht zu sichern. Ein Kontrollelement bestand in einer 1615 erstmals für einen Teil der Fürsten, ab 1635 für weitere und 1642 für nahezu alle daimyō geltenden „alternierenden Dienstpflicht“ (sankin-kōtai), sich regelmäßig jeweils für eine bestimmte Zeit in der Hauptstadt Edo (dem heutigen Tōkyō) aufzuhalten, dort dem Shōgun ihre Aufwartung zu machen und einen Teil der Familie in Edo als eine Art Pfand zurückzulassen. Für die daimyō entstanden daraufhin an den großen Reiserouten spezielle, mit Repräsentationsräumen ausgestattete Unterkünfte (honjin), in denen sie standesgemäß mit ihrem Gefolge übernachten konnten. Die Kosten für die doppelte Haushaltsführung und für die aufwändigen Reisen vom eigenen Lehnsgebiet nach Edo und zurück bedeuteten für die daimyō eine erhebliche finanzielle Belastung, die die Zentralregierung als Form der Schwächung möglicher Konkurrenten durchaus einkalkuliert hatte. Denn Reisen war normalerweise kein preisgünstiges Vergnügen, auch wenn ein privilegierter Personenkreis, zu dem auch die daimyō und ihre Vasallen gehörten, ermäßigte Preise, bestimmte Regierungsbeamte, Mitglieder von Gesandtschaften, Hofadelige usw. sogar einen kompletten Preiserlass in Anspruch nehmen konnten. Neben Unterbringung und Verpflegung waren es vor allem die Brückenzölle und Transportgebühren für Lastenträger, die Benutzung von Fähren usw., die bei normalen Reisenden zu Buche schlugen. Dabei unterschied sich z.B. bei Flussüberquerungen der Preis für Träger, richtige Brücken waren damals relativ selten, nach Gepäck und Art der Personen und richtete sich auch nach dem Wasserstand. Wenn das Hinüberwaten wegen Hochwasser zu gefährlich war, wurde der Fluss gesperrt, und die Reisenden saßen fest, was ähnlich wie in Europa zur Entstehung von Raststations-Siedlungen führte. Doch insgesamt wurden Reisen dank des Ausbaus der Hauptverkehrswege und des Transportwesens durch die Regierung, aber auch durch Entstehung weiterer Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants, Teehäuser und Souvenirgeschäfte am Wegrand und die steigende Zahl an Händlern, die ihre Waren unterwegs anboten, planbarer, bequemer und sicherer, und häufig waren ganze Gruppen unterwegs.
Quellen Edo Museum, Tsumago Juku Museum Old Nakasendo und Hakone Juku Old Tokahido.
Weiter am Donnerstag mit dem 3.Teil Gempei Kriege
Bleiben Sie Neugierig und Fasziniert…
Das Ken Tsuru Dojo Team
Nach dem wir am Tagesseminar uns intensiv ins kleinste Detail im Sinne des Kaizen, Ikigai, Wabi-Sabi und Kintsugi (Nachzulesen auf der Hompage unter https://kentsurudojo.de/philosophie/ ) sehr großen Erfolg für jeden einzelnen erreichen konnten da das kleinste und Unwesentlichste im Detail eine unerwartete hohe Wirkung hat und plötzlich die Kata fast perfekt funktioniert. Natürlich können das jetzt nur die Teilnehmer am besten beurteilen was es ihnen unter dem Strich gebracht hat das Tagesseminar.
Dennoch werden wir ab morgen wieder mit unserer Serie Dienstags Nebenbericht zum Thema wie damals in Japan gereist wurde. und Donnerstags Zeitgeschichte 3.Teil der Gempei Krieg.
Bleibt Neugierig und fasziniert…
Wer es nicht abwarten kann hier der Link zur Homepage Veröffentlichung https://kentsurudojo.de/reisen-im-mittelalter-in-japan/
Euer Ken Tsuru Dojo Team
Einst war Reisen ein großes Abenteuer voller Mühsal und Gefahren. Nicht nur, dass anfangs jegliche Infrastruktur fehlte und man mangels befestigter Wege und Wegweiser, Gast- und Rasthäuser leicht in die Irre gehen oder im Fluss ertrinken konnte, alle Verpflegung mit sich schleppen musste und im Freien zu nächtigen hatte Auch war man dem Wetter – gnadenloser Sommerhitze, wildem Sturm und Regen, Hagel und Schnee sowie diversen Naturkatastrophen nahezu schutzlos ausgeliefert, drohten wilde Tiere, Krankheiten und Räuberbanden, gegen die man sich notfalls mit Waffengewalt zur Wehr setzen musste. Auf Unterstützung durch andere durfte man nicht unbedingt hoffen, denn wer konnte wissen, ob sich hinter der Fassade des freundlichen Mitreisenden nicht ein übler Geselle verbarg. Den einheimischen Dorfbewohnern blieb man als Fremder ebenfalls meist suspekt, so dass man kaum mit ihrer Gastfreundschaft rechnen konnte. Dies habe, so liest man im Hitachi fudoki („Landeskundliche Berichte der Provinz Hitachi, 1. Hälfte 8. Jh.) sogar die Ahnengottheit Mioya no kami am eigenen Leibe erfahren müssen: Als am Berg Fuji ihr die Fuji Gottheit eine Schlafstatt mit der Begründung verweigert, dass zur Erntefeier der ersten Hirse das Haus nicht verunreinigt werden dürfe, belegt Mioya no kami den Fuji mit dem Fluch, seine Spitze möge von da an stets mit Schnee und Reif bedeckt sein. Hingegen wird die Region um den Tsukuba-Berg, dessen Gottheit den Wanderer freundlich bei sich aufnimmt, mit mildem Klima belohnt. Im weitesten Sinn lassen sich drei Arten von Reisen unterscheiden, Dienstreisen der Beamten und Boten, geschäftliche Reisen von Händlern, Lastenträgern, Unterhaltungskünstlern u.ä. sowie Pilger- und Vergnügungsreisen. Für die Regierungsvertreter wurden bereits ab dem 7.Jahrhundert wichtige Wege ausgebaut und später an den Hauptrouten im Abstand von rund 10km Poststationen eingerichtet, an denen man übernachten und die erschöpften Pferde gegen frische Tiere einwechseln konnte. Schlafzeug und Lebensmittel wurden normalerweise nicht zur Verfügung gestellt, so dass all dies im Reisegepäck mitgeführt werden musste, doch sorgten bei Adel und hohen Beamten Gefolgsleute bzw. Personal für den Komfort ihres Herrn und schützten ihn zudem vor Überfällen. Für normale Reisende war es hingegen schwierig, ein Quartier zu bekommen. Wenn sie Glück hatten, fanden sie einen Platz in einer „Almosenherberge“ (fuseya), wie sie ab dem 8. Jahrhundert meist von buddhistischen Mönchen nach dem Vorbild des Mönchs Gyōki (668-749) an als gefährlich eingestuften Orten (Flüssen, Bergpässen usw.) betrieben wurden und unentgeltlich Kost und Logis boten. Ab dem 12. Jahrhundert entstanden außerdem „Holzgebühr-Herbergen“ (kichin-yado), in denen man die Kosten für das Feuerholz entrichtete, Verpflegung jedoch selber mitzubringen hatte; später konnte man oft auch Reis vor Ort kaufen. Als seit dem 11. Jahrhundert religiöse Einrichtungen sich mangels staatlicher Unterstützung nahezu ausschließlich über Spenden der Gläubigen zu finanzieren hatten, entwickelten abseits gelegene buddhistische Tempel und Shintō-Schreine eine Art Werbestrategie, um Pilger anzuziehen. Wie das erfolgreiche Beispiel von Kumano auf der Kii-Halbinsel zeigt, das zuerst vor allem von Kaisern, Ex-Kaisern und Adeligen besucht wurde, trugen dort der Aufbau einer effektiven Pilgerbetreuung durch ortskundige Reiseführer (sendatsu) und die Errichtung von Raststationen und Herbergen (shukubō „Pilger-Unterkünften“) zum deutlichen Anstieg der Wallfahrer aus der einfacheren Bevölkerung bei. Lange Zeit war Reisen weitgehend ein Privileg des Adels sowie ein Muss für diejenigen, die dienstlich oder zum Erwerb ihres Lebensunterhalts unterwegs zu sein hatten. In der Edo bzw. Tokugawa-Zeit (1603-1867) erfasste die Reiselust jedoch allmählich die breite Bevölkerung, zumal eine stetig wachsende Zahl an Reiseliteratur, die Souvenirs (omiyage), die andere von ihren Reisen mitbrachten, und die vielen Bilder berühmter Orte und Sehenswürdigkeiten (meisho) neugierig machten auf eine bis dato fremde, jedoch plötzlich erreichbar erscheinende Welt vor der Haustür. Hinzu kam, dass nach vielen Jahren kriegerischer Auseinandersetzungen nun das geeinte Japan wirtschaftlich aufblühte und vor allem Teile des städtischen Bürgertums über ausreichende finanzielle Mittel verfügten. Doch durfte keineswegs jeder einfach so losreisen, wie ihm beliebte. Die Tokugawa-Regierung (bakufu) war darauf bedacht, die Bevölkerung – allen voran die Fürsten bzw. Feudalherren (daimyō) – unter Aufsicht zu behalten, um die eigene Macht zu sichern. Ein Kontrollelement bestand in einer 1615 erstmals für einen Teil der Fürsten, ab 1635 für weitere und 1642 für nahezu alle daimyō geltenden „alternierenden Dienstpflicht“ (sankin-kōtai), sich regelmäßig jeweils für eine bestimmte Zeit in der Hauptstadt Edo (dem heutigen Tōkyō) aufzuhalten, dort dem Shōgun ihre Aufwartung zu machen und einen Teil der Familie in Edo als eine Art Pfand zurückzulassen. Für die daimyō entstanden daraufhin an den großen Reiserouten spezielle, mit Repräsentationsräumen ausgestattete Unterkünfte (honjin), in denen sie standesgemäß mit ihrem Gefolge übernachten konnten. Die Kosten für die doppelte Haushaltsführung und für die aufwändigen Reisen vom eigenen Lehnsgebiet nach Edo und zurück bedeuteten für die daimyō eine erhebliche finanzielle Belastung, die die Zentralregierung als Form der Schwächung möglicher Konkurrenten durchaus einkalkuliert hatte. Denn Reisen war normalerweise kein preisgünstiges Vergnügen, auch wenn ein privilegierter Personenkreis, zu dem auch die daimyō und ihre Vasallen gehörten, ermäßigte Preise, bestimmte Regierungsbeamte, Mitglieder von Gesandtschaften, Hofadelige usw. sogar einen kompletten Preiserlass in Anspruch nehmen konnten. Neben Unterbringung und Verpflegung waren es vor allem die Brückenzölle und Transportgebühren für Lastenträger, die Benutzung von Fähren usw., die bei normalen Reisenden zu Buche schlugen. Dabei unterschied sich z.B. bei Flussüberquerungen der Preis für Träger, richtige Brücken waren damals relativ selten, nach Gepäck und Art der Personen und richtete sich auch nach dem Wasserstand. Wenn das Hinüberwaten wegen Hochwasser zu gefährlich war, wurde der Fluss gesperrt, und die Reisenden saßen fest, was ähnlich wie in Europa zur Entstehung von Raststations-Siedlungen führte. Doch insgesamt wurden Reisen dank des Ausbaus der Hauptverkehrswege und des Transportwesens durch die Regierung, aber auch durch Entstehung weiterer Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants, Teehäuser und Souvenirgeschäfte am Wegrand und die steigende Zahl an Händlern, die ihre Waren unterwegs anboten, planbarer, bequemer und sicherer, und häufig waren ganze Gruppen unterwegs.
Heute der Schwerpunkt im Inhous Tagesseminar Qualität statt Quantität. Jeder Teilnehmer sollte sich eine Persönliche Kata aussuchen wo er der Meinung war diese gut zu können und eine die er gerne können wolle aber nicht so richtig gelingen tut. Das dann auf ein DinA4 Blatt schreiben. So haben wir die Kata ins kleinste Detail Zerlegt und mit den Verbesserungen unabhängig der eigenen Stufe auf das höchste mögliche Niveau wieder aufgebaut. Angefangen das Fundament mit Füssen, stehen und gehen. Weiter zum Schwert und der Saya greifen und technisch so ziehen das im letzten Moment sich die Dynamik wie aus Geisterhand technisch voll entfalten kann. Schnitte in die Funktion und Anwendung Zerlegt und wieder zusammen gesetzt mit allen Raffinessen so das der Schnitt sich voll entfalten kann. Furikaburi in die Funktion zur Basis Zerlegt und dabei die Fortgeschnittenen Variante aufgebaut. Gegen Ende noch die Dshiburi und Noto Varianten angesprochen. Ziel war es auch alle Neuerungen sofort zu Papier zu bringen und kontinuierlich diese eine Kata in Zeitlupe mit allen Aspekten des Kraft, Atem und Bewegungsfluss entstehen zu lassen…Immer mit der Prämisse das es Kampf ist und man mit jeder Aktion nur eine Chance hat.
Jeder Teilnehmer hatte den Vorteil durch die kleine Gruppe permanent gefordert, verbessert und seine persönlichen Erfolge spürbar gemacht zu bekommen. Danach gingen wir noch gemütlich zum Blauen Affen lecker essen und trinken. Bis zum nächsten Mal zum Shoshin Anfängerkreis Inhous Tagesseminar am 18.1.2024.
In Gedenken…
Zum 7. Todestag
Edmund Kern Shihan 8.Dan Kyoshi Takemusu Aikido Affiliation IMAF Tokyo
2.Teil Mythen und Geschichte Japans…Die Reichsfestigung und erste Hauptstadt Nara
Ab 710 ist Nara Hauptstadt, während der Kaiser seinen Sitz in Kyōto hat. Die Yamato können ihre Vorherrschaft bis in das 9. Jahrhundert behaupten. Der Kaiser zieht sich jedoch aus den Regierungsgeschäften immer mehr zurück, was schließlich zum Aufstieg der Familie Fujiwara führt.
Der Beginn der Fujiwara Familie lässt sich bis in die Asuka-Zeit zurückverfolgen. 645 hatte sich Naka no Ōe der Sohn von Kaiser Jomei mit dem Oberhaupt des Nakatomi-Klans verbündet um die autokratische Herrschaft der Soga in einem Staatsstreich zu brechen. Kamatari erhielt den Posten des Innenministers nai-daijin und konnte so eine Reihe tiefgreifender Regierungsreformen durchführen. 669 verlieh Kaiser Tenji den Standestitel Fujiwara no Ason an Kamatari. Der Name wurde an die Abkömmlinge von Fujiwara no Fuhito 659–720, dem zweiten Sohn und Erben von Kamatari, weitergegeben, der am Hof mehrerer Kaiser und Kaiserinnen von Bedeutung war. Er erreichte den Rang des „Kanzlers zur Rechten.“ Er machte seine Tochter Miyako zur Konkubine von Kaiser Mommu. Ihr Sohn, Prinz Obito, wurde später Kaiser Shōmu. Fuhito, der bereits unter Temmu-Tennō diente, gelang es, eine andere Tochter, Kōmyō, zur Kaiserin von Shōmu zu machen. Sie war die erste Kaiserin, die nicht der kaiserlichen Familie entstammte. Ihm wurde für besondere Verdienste von Mommu 707/4/15 eine Pfründe von 5.000 Häusern verliehen. Fuhito hatte vier Söhne, von denen jeder eine Familie gründete, die sich dann zu den „Häusern“ der Fujiwara fortentwickelten: Fusasaki das Südliche, Umakai das Ritenhaus, Maro das Hauptstadthaus und Muchimaro das nördliche Haus Hokke, das die Macht an sich riss und als führend im ganzen Klan angesehen wurde. Sämtliche Nachfahren der dritten Generation, u. a. Muchimaro 680–737 und Fusasaki 682–737, fielen der Pockenepidemie des Jahres 737 zum Opfer. Fujiwara no Nakamaro war Kanzler und Vertrauter des Junnin-Tennō und wurde wie auch sein Bruder Hirotsugu bei dessen Sturz 765 hingerichtet. Fujiwara no Nagate 717–71, Sohn Fusasakis, Urenkel Kamataris. Bei Shōtokus Tod half er zur Ernennung Kōnins, der ihm den Grad ersten Ranges verlieh. Er brachte es zum „Kanzler der Rechten“, diente den Kaisern Shōmu, Kōken, Junnin, Shōtoku und Kōnin. Der Titel des Großkanzlers wurde ihm posthum von Kaiser Kōnin verliehen. Fujiwara no Toyonari † 765, ältester Sohn des Muchimaro. Unter Kōnin „Kanzler zur Rechten“, wegen Mitwisserschaft an der Rebellion des ehem. Kronprinzen Funabe 757 abgesetzt, als Sonderbefehlshaber des Dazai-fu nach Kyushu gesandt wird. Gelangt wegen Krankheit nur bis Ōsaka. 764 wird er rehabilitiert und erneut Kanzler. Fujiwara no Tanetsugu 737–85, Enkel von Fujiwara no Umakai, Spross des Shikike-Astes der Familie, der Hauptbefürworter der Verlegung der Hauptstadt Nagaoka-kyō, und Hauptintendant der neuen Bauten Minister des Amts der Riten Shikibushō, im 3. Hofrang für Kaiser Kammu. Er wird in Nagaoka „in der Inselstraße der Nagaoka-Residenz von dem Toneri Leibgarde Sukune no Wojika und dem Kozumi Hahaki-himaro erschossen.“ 785/12/23; Nihon Ryōiki. Fujiwara no Naramaro war der Sohn der jüngsten Tochter Fuhitos, die Tachibana no Moroe geheiratet hatte.
Sie besetzten alle wichtigen Positionen in der Regierung mit Familienmitgliedern. Im Jahre 884 wird Fujiwara Motosune der erste „bürgerliche“ Herrscher (Kampaku). Von 995, bis zu seinem Tod im Jahr 1028, regiert Fujiwara Michinaga das Land. Er verheiratet seine vier Töchter mit den jeweils aufeinander folgenden Kaisern und sichert so die Macht seiner Familie. Unter der Herrschaft der Fujiwara entwickelt sich eine eigenständige japanische Kultur, die immer weniger vom chinesischen Festland beeinflusst wird. Im dieser Zeit entfaltet sich die klassische Literatur zu voller Blüte. Die Hofdame Murasaki Shikibu veröffentlicht 1010 „Die Abenteuer des Prinzen Genji“ (Genji-monogatari).
Doch unter den Fujiwara nimmt auch die Korruption zu und es bilden sich erste feudale Strukturen.
Um den hohen Steuern zu entkommen, schließen sich etliche Bauern den großen Ländereien adeliger Grundbesitzer an. In den Provinzen bilden sich zum Schutz des feudalen Adels, kleine militärische Gruppen, in denen ein einfacher Krieger, der sich im Kampf gegen andere Clans und Räuberbanden bewährt hat, in den Stand eines Samurai erhoben werden kann.
Der Minamoto-Taira Konflikt
Die bedeutendsten Clans dieser Zeit sind die Minamoto (nach chinesischer Leseart auch Genji genannt) und die Taira (nach chinesischer Leseart auch Heishi genannt).
Der japanische Name Minamoto war ein Ehrenname, den Tennō in der Heian-Zeit 794–1185 ihren Söhnen und Enkeln verliehen, nachdem diese aus dem Kaiserhaus ausschieden und Untertanen des Tennō wurden. Um die kaiserliche Erbfolge zu vereinfachen und die Rivalitäten um den Thron in einem erträglichen Rahmen zu halten, wurden Prinzen, die als Thronfolger nicht in Frage kamen oder in der Erbfolge weit hinten standen, mit einem Nachnamen versehen und zu Untertanen des Tennō gemacht. Die Minamoto wie auch ihre Rivalen, die Taira, waren solche Abkömmlinge der kaiserlichen Dynastie. Der Name Minamoto wurde erstmals vom Saga-tennō vergeben. 814 gab der Tennō seinen nicht erbberechtigten Söhnen den Titel Kabane Minamoto no Ason. Damit hörten sie und ihre Nachfahren auf, Mitglieder der Kaiserlichen Familie zu sein. Auch die Tennō Seiwa, Murakami, Uba und Daigo gaben ihren Söhnen den Namen Minamoto. Diese Erblinien, die von verschiedenen Tennō ausgingen, entwickelten sich jeweils in eigene Clans, die oft als Genji bezeichnet werden. Diese Linien werden nach dem Namen des Kaisers, gefolgt durch Genji gekennzeichnet, also Seiwa Genji, Murakami Genji, Uda Genji und Daigo Genji. Die Minamoto wurden auch als Ganzes als Genji bezeichnet, dies ist nur eine andere Aussprache der Chinesischen Zeichen für Minamoto gen und Familie uji oder ji. Die Minamoto gehörten zusammen mit den Fujiwara, Taira und Tachibana zu den 4 großen Clans, die die japanische Politik in der Heian-Zeit beherrschten. Der bekannteste und mächtigste Zweig der Minamoto waren die Seiwa Genji. Der Protagonist des klassischen japanischen Epos Genji Monogatari, Hikaru Genji, wurde aus politischen Gründen von seinem Vater, dem Tennō, mit dem Namen Minamoto ins Zivilleben und in eine Karriere als kaiserlicher Offizier entlassen.
Die Taira waren neben den Fujiwara, Minamoto und Tachibana eine der vier einflussreichsten Clanfamilien, welche die Politik Japans während der Heian-Zeit dominierten. Nach der sino-japanischen Lesung ihres Namens ist diese Familie auch bekannt unter den Namen Heike und Heishi . Ihr Aufstieg und Fall wurde etwa im 13. oder 14. Jahrhundert. Der Name Taira wurde erstmals im 9. Jahrhundert an Nachfahren des 50. Kaisers Kammu 781–806 verliehen. Da die zahlreichen Nachkommen der Kaiser oftmals keine Ämter am Hofe einnehmen konnten, wurden insbesondere in der Heian-Zeit immer häufiger Prinzen durch Erhalten eines Nachnamens zu Untertanen gemacht und erhielten Land oder Ämter in Provinzen außerhalb der Hauptstadt Heian. Im Laufe der Zeit entstanden aus der ursprünglichen Tairafamilie auch mehrere Nebenzweige, z. B. die Miura, die Hattori oder die Hōjō, sodass Familien sowohl der Taira als auch anderer Klans über ganz Japan verstreut waren. Häufig benannten sich diese Zweigfamilien nach der Region, in der sie Land besaßen, z. B. die Ise-TUm ihren Landbesitz gegen Nachbarn zu verteidigen, bauten die Abkömmlinge des Kaisers in den Provinzen private Armeen auf. So entwickelten sich die Taira, ähnlich wie die Minamoto, bald zu Krieger-Mächten, deren militärische Kraft auch des Öfteren vom Kaiserhof in Anspruch genommen wurde, um Rebellionen gegen die Regierung zu unterdrücken. Die Taira dienten am Hof aber nicht nur den dominierenden und insgeheim regierenden Fujiwara. Ab Anfang des 11. Jahrhunderts bildeten die Ise-Taira eine Streitkraft für die im Kloster lebenden Ex-Kaiser, deren Ziel es war, den politischen Einfluss der Fujiwara am Hof zu verringern. Es gab auch von frühester Zeit an Clanmitglieder, die ihre Macht gegen den Staat einsetzten und selbst Rebellionen anstachelten, z. B. die Rebellion des Taira no Masakado im Jahr 939. Mit dem Ziel einen zweiten Hof zu etablieren besetzte er das Provinzialamt in Hitachi, riss so die Herrschaft über die Provinzen in der Kantō-Gegend an sich und ließ sich als neuen Herrscher des Landes verkünden. Nach nur kurzer Zeit wurde seine Rebellion aber vom Heer Taira no Sadamoris und Fujiwara Hidesatos im Auftrag des Hofes in Heian niedergeschlagen und Masakado getötet. Der Machtanspruch des Kriegeradels gegenüber dem kampfunfähigen Hofadel zeichnete sich bereits zur Zeit Masakados ab, aber der endgültige Triumph und Aufstieg folgte erst 200 Jahre später unter der Führung von Taira no Kiyomori. aira. Der größte Landbesitz in Händen der Taira konzentrierte sich im Osten Japans.
Der Kuge-Klan der Tachibana war eine einflussreiche Familie am Kaiserhof der Nara-Zeit. Sie wurden von den Fujiwara verdrängt. Bereits in der Frühzeit trugen einige Mitglieder des Kaiserhauses den Namen Tachibana. Der Name kommt vom japanischen Apfelsinenbaum, der auch in der Thronbesteigungszeremonie eine Rolle spielt. Der Name Tachibana wurde Agata-no-Inukai no Michiyo von Gemmei-tennō 708 verliehen. Sie war die Frau des kaiserlichen Prinzen Minu, Nachfahre des Bidatsu-tennō und Mutter der Prinzen Katsuragi und Sai. Sie heiratete später Fujiwara no Fuhito. Den Prinzen Katsuragi und Sai wurde 736 der Familienname Tachibana gegeben, wodurch sie aus der kaiserlichen Familie ausschieden. Aus der Familie stammen die in China 804-6 studierenden Tachibana no Hayanari und der später als Gründer des japanischen esoterischen Buddhismus auftretende Kūkai. Tachibana no Hayanari 778-842. Nach seiner Rückkehr aus China, Gouverneur von Tajima. Bei Hofe war er der direkte Gegenspieler Fujiwara no Yoshifusas, der das Regentensystem etablierte. Er wurde von diesem verleumdet und 843, im Alter von 60 Jahren in die Verbannung geschickt, wo er nach fünf Jahren stirbt. Bekannt ist er als Poet und Kalligraph. Er gilt als einer der Sampitsu, sein bedeutendstes Werk ist das Ito Naishinnō Ganmon. Die Tachibana, deren Mitglieder auch immer Positionen im Staatsrat innehatten, waren während der frühen Heian-Zeit laufend in Machtkämpfe mit den Fujiwara verwickelt, was gelegentlich auch zu bewaffneten Auseinandersetzungen führte. So z. B. der Aufstand Fujiwara no Sumitomos 939-941. Zwar wurde diese Rebellion unterdrückt, jedoch verloren dabei die Tachibana ihren Einfluss bei Hofe; der Klan selbst wurde, zerteilt in vier Linien, in verschiedene Richtungen hin verstreut.
Tachibana no Kimiyori 877-941, der Verfolger Fujiwara no Sumitomos, wurde nach Kyūshū ausgewiesen. Er blieb dort und wurde Repräsentant des kaiserlichen Hofes. Nach ihm bzw. seinen Nachfahren ist die Tachibana-Burg benannt, aus der die Samurai-Familie entstammt, deren Aufstieg im 14. Jahrhundert begann. Ein weiterer Zweig entstand in der Provinz Iyo. Deren Ahnherr war Tachibana Tōyasu. Kusunoki Masashige, ein kaiserlicher General im 14. Jahrhundert und „Schutzpatron“ der Kamikaze-Piloten, stammt aus dieser Linie.
1155 kommt es zu Unstimmigkeiten in der Frage der Thronfolge. Am Hof leben zwei ehemalige Kaiser und der Kind-Kaiser Konoe. Als Konoe vergiftet wird, unterstützt der Fujiwara-Clan den ehemaligen Kaiser Sotoku. Sein Vater, der ehemalige Kaiser Toba, fordert aber, dass sein anderer Sohn, Go-Shirakawa, neuer Kaiser wird. Nachdem Toba im Jahre 1156 stirbt, rufen beide Kaiser ihre Anhänger in die Hauptstadt.
Der Minamoto-Clan, der Sotoku die Treue hält und die Taira, die zu Go-Shirakawa halten, zerstreiten sich in der Frage der Thronfolge endgültig.
Ein Krieg ist nun unvermeidbar.
Der Minamoto-Clan und Sotukus Gefolgsleute müssen in der Schlacht von Hogen eine empfindliche Niederlage einstecken. Von nun an gelingt es dem Taira-Clan, seine Macht am Kaiserhof auszubauen. Kaiser Go-Shirakawa dankt zu Gunsten seines Sohnes Nijo ab. Taira-Führer, Kiyomori, ernennt sich selbst zum obersten Minister und führt die Politik der Fujiwara fort. Er verheiratet seine Tochter mit dem Prinzen und erklärt die Konkubinen des Kaisers zu Angehörigen seiner Familie. Die am Hofe lebenden Minamoto sinnen auf Rache.
Zeittafel
-710 bis 794 NARA-PERIODE
-Taika-Reform; Einrichtung eines zentralistischen Beamtenstaates nach chinesischem Vorbild; Nara wird Hauptstadt
-794 bis 1185
HEIAN-PERIODE
-Heiankyo (das spätere Kyōto) wird Hauptstadt
-805/806 – Machtergreifung durch die Familie Fujiwara
-Gegen Ende des 9.Jahrhunderts bringt die Korruption in den Provinzen und der dekadente
Lebensstil am kaiserlichen Hofe das Land an den Rand der finanziellen Ruins
-ab 1028 – mit dem Tod von Fujiwara no Michinaga verfällt die Macht der Fujiwara
-1035 – bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen den buddhistischen Tempeln Todai und Kofuku
-1159/1160 – die Taira erringen einige Siege über die Minamoto und steigen zur mächtigsten Adelsfamilie auf.
www.kentsurudojo.de
3.Teil Die Gempei Kriege, das Bakufu und der Aufstieg des Kamakura Shogun demnächst…
Bleiben Sie Neugierig und Fasziniert!!! Das Ken Tsuru Dojo Team Fürth