Nach dem wir am Tagesseminar uns intensiv ins kleinste Detail im Sinne des Kaizen, Ikigai, Wabi-Sabi und Kintsugi (Nachzulesen auf der Hompage unter https://kentsurudojo.de/philosophie/ ) sehr großen Erfolg für jeden einzelnen erreichen konnten da das kleinste und Unwesentlichste im Detail eine unerwartete hohe Wirkung hat und plötzlich die Kata fast perfekt funktioniert. Natürlich können das jetzt nur die Teilnehmer am besten beurteilen was es ihnen unter dem Strich gebracht hat das Tagesseminar.
Dennoch werden wir ab morgen wieder mit unserer Serie Dienstags Nebenbericht zum Thema wie damals in Japan gereist wurde. und Donnerstags Zeitgeschichte 3.Teil der Gempei Krieg.
Bleibt Neugierig und fasziniert…
Wer es nicht abwarten kann hier der Link zur Homepage Veröffentlichung https://kentsurudojo.de/reisen-im-mittelalter-in-japan/
Euer Ken Tsuru Dojo Team
Autor: Ken Tsuru Dojo
Reisen im Mittelalter in Japan
Einst war Reisen ein großes Abenteuer voller Mühsal und Gefahren. Nicht nur, dass anfangs jegliche Infrastruktur fehlte und man mangels befestigter Wege und Wegweiser, Gast- und Rasthäuser leicht in die Irre gehen oder im Fluss ertrinken konnte, alle Verpflegung mit sich schleppen musste und im Freien zu nächtigen hatte Auch war man dem Wetter – gnadenloser Sommerhitze, wildem Sturm und Regen, Hagel und Schnee sowie diversen Naturkatastrophen nahezu schutzlos ausgeliefert, drohten wilde Tiere, Krankheiten und Räuberbanden, gegen die man sich notfalls mit Waffengewalt zur Wehr setzen musste. Auf Unterstützung durch andere durfte man nicht unbedingt hoffen, denn wer konnte wissen, ob sich hinter der Fassade des freundlichen Mitreisenden nicht ein übler Geselle verbarg. Den einheimischen Dorfbewohnern blieb man als Fremder ebenfalls meist suspekt, so dass man kaum mit ihrer Gastfreundschaft rechnen konnte. Dies habe, so liest man im Hitachi fudoki („Landeskundliche Berichte der Provinz Hitachi, 1. Hälfte 8. Jh.) sogar die Ahnengottheit Mioya no kami am eigenen Leibe erfahren müssen: Als am Berg Fuji ihr die Fuji Gottheit eine Schlafstatt mit der Begründung verweigert, dass zur Erntefeier der ersten Hirse das Haus nicht verunreinigt werden dürfe, belegt Mioya no kami den Fuji mit dem Fluch, seine Spitze möge von da an stets mit Schnee und Reif bedeckt sein. Hingegen wird die Region um den Tsukuba-Berg, dessen Gottheit den Wanderer freundlich bei sich aufnimmt, mit mildem Klima belohnt. Im weitesten Sinn lassen sich drei Arten von Reisen unterscheiden, Dienstreisen der Beamten und Boten, geschäftliche Reisen von Händlern, Lastenträgern, Unterhaltungskünstlern u.ä. sowie Pilger- und Vergnügungsreisen. Für die Regierungsvertreter wurden bereits ab dem 7.Jahrhundert wichtige Wege ausgebaut und später an den Hauptrouten im Abstand von rund 10km Poststationen eingerichtet, an denen man übernachten und die erschöpften Pferde gegen frische Tiere einwechseln konnte. Schlafzeug und Lebensmittel wurden normalerweise nicht zur Verfügung gestellt, so dass all dies im Reisegepäck mitgeführt werden musste, doch sorgten bei Adel und hohen Beamten Gefolgsleute bzw. Personal für den Komfort ihres Herrn und schützten ihn zudem vor Überfällen. Für normale Reisende war es hingegen schwierig, ein Quartier zu bekommen. Wenn sie Glück hatten, fanden sie einen Platz in einer „Almosenherberge“ (fuseya), wie sie ab dem 8. Jahrhundert meist von buddhistischen Mönchen nach dem Vorbild des Mönchs Gyōki (668-749) an als gefährlich eingestuften Orten (Flüssen, Bergpässen usw.) betrieben wurden und unentgeltlich Kost und Logis boten. Ab dem 12. Jahrhundert entstanden außerdem „Holzgebühr-Herbergen“ (kichin-yado), in denen man die Kosten für das Feuerholz entrichtete, Verpflegung jedoch selber mitzubringen hatte; später konnte man oft auch Reis vor Ort kaufen. Als seit dem 11. Jahrhundert religiöse Einrichtungen sich mangels staatlicher Unterstützung nahezu ausschließlich über Spenden der Gläubigen zu finanzieren hatten, entwickelten abseits gelegene buddhistische Tempel und Shintō-Schreine eine Art Werbestrategie, um Pilger anzuziehen. Wie das erfolgreiche Beispiel von Kumano auf der Kii-Halbinsel zeigt, das zuerst vor allem von Kaisern, Ex-Kaisern und Adeligen besucht wurde, trugen dort der Aufbau einer effektiven Pilgerbetreuung durch ortskundige Reiseführer (sendatsu) und die Errichtung von Raststationen und Herbergen (shukubō „Pilger-Unterkünften“) zum deutlichen Anstieg der Wallfahrer aus der einfacheren Bevölkerung bei. Lange Zeit war Reisen weitgehend ein Privileg des Adels sowie ein Muss für diejenigen, die dienstlich oder zum Erwerb ihres Lebensunterhalts unterwegs zu sein hatten. In der Edo bzw. Tokugawa-Zeit (1603-1867) erfasste die Reiselust jedoch allmählich die breite Bevölkerung, zumal eine stetig wachsende Zahl an Reiseliteratur, die Souvenirs (omiyage), die andere von ihren Reisen mitbrachten, und die vielen Bilder berühmter Orte und Sehenswürdigkeiten (meisho) neugierig machten auf eine bis dato fremde, jedoch plötzlich erreichbar erscheinende Welt vor der Haustür. Hinzu kam, dass nach vielen Jahren kriegerischer Auseinandersetzungen nun das geeinte Japan wirtschaftlich aufblühte und vor allem Teile des städtischen Bürgertums über ausreichende finanzielle Mittel verfügten. Doch durfte keineswegs jeder einfach so losreisen, wie ihm beliebte. Die Tokugawa-Regierung (bakufu) war darauf bedacht, die Bevölkerung – allen voran die Fürsten bzw. Feudalherren (daimyō) – unter Aufsicht zu behalten, um die eigene Macht zu sichern. Ein Kontrollelement bestand in einer 1615 erstmals für einen Teil der Fürsten, ab 1635 für weitere und 1642 für nahezu alle daimyō geltenden „alternierenden Dienstpflicht“ (sankin-kōtai), sich regelmäßig jeweils für eine bestimmte Zeit in der Hauptstadt Edo (dem heutigen Tōkyō) aufzuhalten, dort dem Shōgun ihre Aufwartung zu machen und einen Teil der Familie in Edo als eine Art Pfand zurückzulassen. Für die daimyō entstanden daraufhin an den großen Reiserouten spezielle, mit Repräsentationsräumen ausgestattete Unterkünfte (honjin), in denen sie standesgemäß mit ihrem Gefolge übernachten konnten. Die Kosten für die doppelte Haushaltsführung und für die aufwändigen Reisen vom eigenen Lehnsgebiet nach Edo und zurück bedeuteten für die daimyō eine erhebliche finanzielle Belastung, die die Zentralregierung als Form der Schwächung möglicher Konkurrenten durchaus einkalkuliert hatte. Denn Reisen war normalerweise kein preisgünstiges Vergnügen, auch wenn ein privilegierter Personenkreis, zu dem auch die daimyō und ihre Vasallen gehörten, ermäßigte Preise, bestimmte Regierungsbeamte, Mitglieder von Gesandtschaften, Hofadelige usw. sogar einen kompletten Preiserlass in Anspruch nehmen konnten. Neben Unterbringung und Verpflegung waren es vor allem die Brückenzölle und Transportgebühren für Lastenträger, die Benutzung von Fähren usw., die bei normalen Reisenden zu Buche schlugen. Dabei unterschied sich z.B. bei Flussüberquerungen der Preis für Träger, richtige Brücken waren damals relativ selten, nach Gepäck und Art der Personen und richtete sich auch nach dem Wasserstand. Wenn das Hinüberwaten wegen Hochwasser zu gefährlich war, wurde der Fluss gesperrt, und die Reisenden saßen fest, was ähnlich wie in Europa zur Entstehung von Raststations-Siedlungen führte. Doch insgesamt wurden Reisen dank des Ausbaus der Hauptverkehrswege und des Transportwesens durch die Regierung, aber auch durch Entstehung weiterer Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants, Teehäuser und Souvenirgeschäfte am Wegrand und die steigende Zahl an Händlern, die ihre Waren unterwegs anboten, planbarer, bequemer und sicherer, und häufig waren ganze Gruppen unterwegs.
Inhous Tagesseminar MJER IAIDO
Heute der Schwerpunkt im Inhous Tagesseminar Qualität statt Quantität. Jeder Teilnehmer sollte sich eine Persönliche Kata aussuchen wo er der Meinung war diese gut zu können und eine die er gerne können wolle aber nicht so richtig gelingen tut. Das dann auf ein DinA4 Blatt schreiben. So haben wir die Kata ins kleinste Detail Zerlegt und mit den Verbesserungen unabhängig der eigenen Stufe auf das höchste mögliche Niveau wieder aufgebaut. Angefangen das Fundament mit Füssen, stehen und gehen. Weiter zum Schwert und der Saya greifen und technisch so ziehen das im letzten Moment sich die Dynamik wie aus Geisterhand technisch voll entfalten kann. Schnitte in die Funktion und Anwendung Zerlegt und wieder zusammen gesetzt mit allen Raffinessen so das der Schnitt sich voll entfalten kann. Furikaburi in die Funktion zur Basis Zerlegt und dabei die Fortgeschnittenen Variante aufgebaut. Gegen Ende noch die Dshiburi und Noto Varianten angesprochen. Ziel war es auch alle Neuerungen sofort zu Papier zu bringen und kontinuierlich diese eine Kata in Zeitlupe mit allen Aspekten des Kraft, Atem und Bewegungsfluss entstehen zu lassen…Immer mit der Prämisse das es Kampf ist und man mit jeder Aktion nur eine Chance hat.
Jeder Teilnehmer hatte den Vorteil durch die kleine Gruppe permanent gefordert, verbessert und seine persönlichen Erfolge spürbar gemacht zu bekommen. Danach gingen wir noch gemütlich zum Blauen Affen lecker essen und trinken. Bis zum nächsten Mal zum Shoshin Anfängerkreis Inhous Tagesseminar am 18.1.2024.
IN GEDENKEN
In Gedenken…
Zum 7. Todestag
Edmund Kern Shihan 8.Dan Kyoshi Takemusu Aikido Affiliation IMAF Tokyo
Mythen und Geschichte Japans Teil 2
2.Teil Mythen und Geschichte Japans…Die Reichsfestigung und erste Hauptstadt Nara
Ab 710 ist Nara Hauptstadt, während der Kaiser seinen Sitz in Kyōto hat. Die Yamato können ihre Vorherrschaft bis in das 9. Jahrhundert behaupten. Der Kaiser zieht sich jedoch aus den Regierungsgeschäften immer mehr zurück, was schließlich zum Aufstieg der Familie Fujiwara führt.
Der Beginn der Fujiwara Familie lässt sich bis in die Asuka-Zeit zurückverfolgen. 645 hatte sich Naka no Ōe der Sohn von Kaiser Jomei mit dem Oberhaupt des Nakatomi-Klans verbündet um die autokratische Herrschaft der Soga in einem Staatsstreich zu brechen. Kamatari erhielt den Posten des Innenministers nai-daijin und konnte so eine Reihe tiefgreifender Regierungsreformen durchführen. 669 verlieh Kaiser Tenji den Standestitel Fujiwara no Ason an Kamatari. Der Name wurde an die Abkömmlinge von Fujiwara no Fuhito 659–720, dem zweiten Sohn und Erben von Kamatari, weitergegeben, der am Hof mehrerer Kaiser und Kaiserinnen von Bedeutung war. Er erreichte den Rang des „Kanzlers zur Rechten.“ Er machte seine Tochter Miyako zur Konkubine von Kaiser Mommu. Ihr Sohn, Prinz Obito, wurde später Kaiser Shōmu. Fuhito, der bereits unter Temmu-Tennō diente, gelang es, eine andere Tochter, Kōmyō, zur Kaiserin von Shōmu zu machen. Sie war die erste Kaiserin, die nicht der kaiserlichen Familie entstammte. Ihm wurde für besondere Verdienste von Mommu 707/4/15 eine Pfründe von 5.000 Häusern verliehen. Fuhito hatte vier Söhne, von denen jeder eine Familie gründete, die sich dann zu den „Häusern“ der Fujiwara fortentwickelten: Fusasaki das Südliche, Umakai das Ritenhaus, Maro das Hauptstadthaus und Muchimaro das nördliche Haus Hokke, das die Macht an sich riss und als führend im ganzen Klan angesehen wurde. Sämtliche Nachfahren der dritten Generation, u. a. Muchimaro 680–737 und Fusasaki 682–737, fielen der Pockenepidemie des Jahres 737 zum Opfer. Fujiwara no Nakamaro war Kanzler und Vertrauter des Junnin-Tennō und wurde wie auch sein Bruder Hirotsugu bei dessen Sturz 765 hingerichtet. Fujiwara no Nagate 717–71, Sohn Fusasakis, Urenkel Kamataris. Bei Shōtokus Tod half er zur Ernennung Kōnins, der ihm den Grad ersten Ranges verlieh. Er brachte es zum „Kanzler der Rechten“, diente den Kaisern Shōmu, Kōken, Junnin, Shōtoku und Kōnin. Der Titel des Großkanzlers wurde ihm posthum von Kaiser Kōnin verliehen. Fujiwara no Toyonari † 765, ältester Sohn des Muchimaro. Unter Kōnin „Kanzler zur Rechten“, wegen Mitwisserschaft an der Rebellion des ehem. Kronprinzen Funabe 757 abgesetzt, als Sonderbefehlshaber des Dazai-fu nach Kyushu gesandt wird. Gelangt wegen Krankheit nur bis Ōsaka. 764 wird er rehabilitiert und erneut Kanzler. Fujiwara no Tanetsugu 737–85, Enkel von Fujiwara no Umakai, Spross des Shikike-Astes der Familie, der Hauptbefürworter der Verlegung der Hauptstadt Nagaoka-kyō, und Hauptintendant der neuen Bauten Minister des Amts der Riten Shikibushō, im 3. Hofrang für Kaiser Kammu. Er wird in Nagaoka „in der Inselstraße der Nagaoka-Residenz von dem Toneri Leibgarde Sukune no Wojika und dem Kozumi Hahaki-himaro erschossen.“ 785/12/23; Nihon Ryōiki. Fujiwara no Naramaro war der Sohn der jüngsten Tochter Fuhitos, die Tachibana no Moroe geheiratet hatte.
Sie besetzten alle wichtigen Positionen in der Regierung mit Familienmitgliedern. Im Jahre 884 wird Fujiwara Motosune der erste „bürgerliche“ Herrscher (Kampaku). Von 995, bis zu seinem Tod im Jahr 1028, regiert Fujiwara Michinaga das Land. Er verheiratet seine vier Töchter mit den jeweils aufeinander folgenden Kaisern und sichert so die Macht seiner Familie. Unter der Herrschaft der Fujiwara entwickelt sich eine eigenständige japanische Kultur, die immer weniger vom chinesischen Festland beeinflusst wird. Im dieser Zeit entfaltet sich die klassische Literatur zu voller Blüte. Die Hofdame Murasaki Shikibu veröffentlicht 1010 „Die Abenteuer des Prinzen Genji“ (Genji-monogatari).
Doch unter den Fujiwara nimmt auch die Korruption zu und es bilden sich erste feudale Strukturen.
Um den hohen Steuern zu entkommen, schließen sich etliche Bauern den großen Ländereien adeliger Grundbesitzer an. In den Provinzen bilden sich zum Schutz des feudalen Adels, kleine militärische Gruppen, in denen ein einfacher Krieger, der sich im Kampf gegen andere Clans und Räuberbanden bewährt hat, in den Stand eines Samurai erhoben werden kann.
Der Minamoto-Taira Konflikt
Die bedeutendsten Clans dieser Zeit sind die Minamoto (nach chinesischer Leseart auch Genji genannt) und die Taira (nach chinesischer Leseart auch Heishi genannt).
Der japanische Name Minamoto war ein Ehrenname, den Tennō in der Heian-Zeit 794–1185 ihren Söhnen und Enkeln verliehen, nachdem diese aus dem Kaiserhaus ausschieden und Untertanen des Tennō wurden. Um die kaiserliche Erbfolge zu vereinfachen und die Rivalitäten um den Thron in einem erträglichen Rahmen zu halten, wurden Prinzen, die als Thronfolger nicht in Frage kamen oder in der Erbfolge weit hinten standen, mit einem Nachnamen versehen und zu Untertanen des Tennō gemacht. Die Minamoto wie auch ihre Rivalen, die Taira, waren solche Abkömmlinge der kaiserlichen Dynastie. Der Name Minamoto wurde erstmals vom Saga-tennō vergeben. 814 gab der Tennō seinen nicht erbberechtigten Söhnen den Titel Kabane Minamoto no Ason. Damit hörten sie und ihre Nachfahren auf, Mitglieder der Kaiserlichen Familie zu sein. Auch die Tennō Seiwa, Murakami, Uba und Daigo gaben ihren Söhnen den Namen Minamoto. Diese Erblinien, die von verschiedenen Tennō ausgingen, entwickelten sich jeweils in eigene Clans, die oft als Genji bezeichnet werden. Diese Linien werden nach dem Namen des Kaisers, gefolgt durch Genji gekennzeichnet, also Seiwa Genji, Murakami Genji, Uda Genji und Daigo Genji. Die Minamoto wurden auch als Ganzes als Genji bezeichnet, dies ist nur eine andere Aussprache der Chinesischen Zeichen für Minamoto gen und Familie uji oder ji. Die Minamoto gehörten zusammen mit den Fujiwara, Taira und Tachibana zu den 4 großen Clans, die die japanische Politik in der Heian-Zeit beherrschten. Der bekannteste und mächtigste Zweig der Minamoto waren die Seiwa Genji. Der Protagonist des klassischen japanischen Epos Genji Monogatari, Hikaru Genji, wurde aus politischen Gründen von seinem Vater, dem Tennō, mit dem Namen Minamoto ins Zivilleben und in eine Karriere als kaiserlicher Offizier entlassen.
Die Taira waren neben den Fujiwara, Minamoto und Tachibana eine der vier einflussreichsten Clanfamilien, welche die Politik Japans während der Heian-Zeit dominierten. Nach der sino-japanischen Lesung ihres Namens ist diese Familie auch bekannt unter den Namen Heike und Heishi . Ihr Aufstieg und Fall wurde etwa im 13. oder 14. Jahrhundert. Der Name Taira wurde erstmals im 9. Jahrhundert an Nachfahren des 50. Kaisers Kammu 781–806 verliehen. Da die zahlreichen Nachkommen der Kaiser oftmals keine Ämter am Hofe einnehmen konnten, wurden insbesondere in der Heian-Zeit immer häufiger Prinzen durch Erhalten eines Nachnamens zu Untertanen gemacht und erhielten Land oder Ämter in Provinzen außerhalb der Hauptstadt Heian. Im Laufe der Zeit entstanden aus der ursprünglichen Tairafamilie auch mehrere Nebenzweige, z. B. die Miura, die Hattori oder die Hōjō, sodass Familien sowohl der Taira als auch anderer Klans über ganz Japan verstreut waren. Häufig benannten sich diese Zweigfamilien nach der Region, in der sie Land besaßen, z. B. die Ise-TUm ihren Landbesitz gegen Nachbarn zu verteidigen, bauten die Abkömmlinge des Kaisers in den Provinzen private Armeen auf. So entwickelten sich die Taira, ähnlich wie die Minamoto, bald zu Krieger-Mächten, deren militärische Kraft auch des Öfteren vom Kaiserhof in Anspruch genommen wurde, um Rebellionen gegen die Regierung zu unterdrücken. Die Taira dienten am Hof aber nicht nur den dominierenden und insgeheim regierenden Fujiwara. Ab Anfang des 11. Jahrhunderts bildeten die Ise-Taira eine Streitkraft für die im Kloster lebenden Ex-Kaiser, deren Ziel es war, den politischen Einfluss der Fujiwara am Hof zu verringern. Es gab auch von frühester Zeit an Clanmitglieder, die ihre Macht gegen den Staat einsetzten und selbst Rebellionen anstachelten, z. B. die Rebellion des Taira no Masakado im Jahr 939. Mit dem Ziel einen zweiten Hof zu etablieren besetzte er das Provinzialamt in Hitachi, riss so die Herrschaft über die Provinzen in der Kantō-Gegend an sich und ließ sich als neuen Herrscher des Landes verkünden. Nach nur kurzer Zeit wurde seine Rebellion aber vom Heer Taira no Sadamoris und Fujiwara Hidesatos im Auftrag des Hofes in Heian niedergeschlagen und Masakado getötet. Der Machtanspruch des Kriegeradels gegenüber dem kampfunfähigen Hofadel zeichnete sich bereits zur Zeit Masakados ab, aber der endgültige Triumph und Aufstieg folgte erst 200 Jahre später unter der Führung von Taira no Kiyomori. aira. Der größte Landbesitz in Händen der Taira konzentrierte sich im Osten Japans.
Der Kuge-Klan der Tachibana war eine einflussreiche Familie am Kaiserhof der Nara-Zeit. Sie wurden von den Fujiwara verdrängt. Bereits in der Frühzeit trugen einige Mitglieder des Kaiserhauses den Namen Tachibana. Der Name kommt vom japanischen Apfelsinenbaum, der auch in der Thronbesteigungszeremonie eine Rolle spielt. Der Name Tachibana wurde Agata-no-Inukai no Michiyo von Gemmei-tennō 708 verliehen. Sie war die Frau des kaiserlichen Prinzen Minu, Nachfahre des Bidatsu-tennō und Mutter der Prinzen Katsuragi und Sai. Sie heiratete später Fujiwara no Fuhito. Den Prinzen Katsuragi und Sai wurde 736 der Familienname Tachibana gegeben, wodurch sie aus der kaiserlichen Familie ausschieden. Aus der Familie stammen die in China 804-6 studierenden Tachibana no Hayanari und der später als Gründer des japanischen esoterischen Buddhismus auftretende Kūkai. Tachibana no Hayanari 778-842. Nach seiner Rückkehr aus China, Gouverneur von Tajima. Bei Hofe war er der direkte Gegenspieler Fujiwara no Yoshifusas, der das Regentensystem etablierte. Er wurde von diesem verleumdet und 843, im Alter von 60 Jahren in die Verbannung geschickt, wo er nach fünf Jahren stirbt. Bekannt ist er als Poet und Kalligraph. Er gilt als einer der Sampitsu, sein bedeutendstes Werk ist das Ito Naishinnō Ganmon. Die Tachibana, deren Mitglieder auch immer Positionen im Staatsrat innehatten, waren während der frühen Heian-Zeit laufend in Machtkämpfe mit den Fujiwara verwickelt, was gelegentlich auch zu bewaffneten Auseinandersetzungen führte. So z. B. der Aufstand Fujiwara no Sumitomos 939-941. Zwar wurde diese Rebellion unterdrückt, jedoch verloren dabei die Tachibana ihren Einfluss bei Hofe; der Klan selbst wurde, zerteilt in vier Linien, in verschiedene Richtungen hin verstreut.
Tachibana no Kimiyori 877-941, der Verfolger Fujiwara no Sumitomos, wurde nach Kyūshū ausgewiesen. Er blieb dort und wurde Repräsentant des kaiserlichen Hofes. Nach ihm bzw. seinen Nachfahren ist die Tachibana-Burg benannt, aus der die Samurai-Familie entstammt, deren Aufstieg im 14. Jahrhundert begann. Ein weiterer Zweig entstand in der Provinz Iyo. Deren Ahnherr war Tachibana Tōyasu. Kusunoki Masashige, ein kaiserlicher General im 14. Jahrhundert und „Schutzpatron“ der Kamikaze-Piloten, stammt aus dieser Linie.
1155 kommt es zu Unstimmigkeiten in der Frage der Thronfolge. Am Hof leben zwei ehemalige Kaiser und der Kind-Kaiser Konoe. Als Konoe vergiftet wird, unterstützt der Fujiwara-Clan den ehemaligen Kaiser Sotoku. Sein Vater, der ehemalige Kaiser Toba, fordert aber, dass sein anderer Sohn, Go-Shirakawa, neuer Kaiser wird. Nachdem Toba im Jahre 1156 stirbt, rufen beide Kaiser ihre Anhänger in die Hauptstadt.
Der Minamoto-Clan, der Sotoku die Treue hält und die Taira, die zu Go-Shirakawa halten, zerstreiten sich in der Frage der Thronfolge endgültig.
Ein Krieg ist nun unvermeidbar.
Der Minamoto-Clan und Sotukus Gefolgsleute müssen in der Schlacht von Hogen eine empfindliche Niederlage einstecken. Von nun an gelingt es dem Taira-Clan, seine Macht am Kaiserhof auszubauen. Kaiser Go-Shirakawa dankt zu Gunsten seines Sohnes Nijo ab. Taira-Führer, Kiyomori, ernennt sich selbst zum obersten Minister und führt die Politik der Fujiwara fort. Er verheiratet seine Tochter mit dem Prinzen und erklärt die Konkubinen des Kaisers zu Angehörigen seiner Familie. Die am Hofe lebenden Minamoto sinnen auf Rache.
Zeittafel
-710 bis 794 NARA-PERIODE
-Taika-Reform; Einrichtung eines zentralistischen Beamtenstaates nach chinesischem Vorbild; Nara wird Hauptstadt
-794 bis 1185
HEIAN-PERIODE
-Heiankyo (das spätere Kyōto) wird Hauptstadt
-805/806 – Machtergreifung durch die Familie Fujiwara
-Gegen Ende des 9.Jahrhunderts bringt die Korruption in den Provinzen und der dekadente
Lebensstil am kaiserlichen Hofe das Land an den Rand der finanziellen Ruins
-ab 1028 – mit dem Tod von Fujiwara no Michinaga verfällt die Macht der Fujiwara
-1035 – bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen den buddhistischen Tempeln Todai und Kofuku
-1159/1160 – die Taira erringen einige Siege über die Minamoto und steigen zur mächtigsten Adelsfamilie auf.
www.kentsurudojo.de
3.Teil Die Gempei Kriege, das Bakufu und der Aufstieg des Kamakura Shogun demnächst…
Bleiben Sie Neugierig und Fasziniert!!! Das Ken Tsuru Dojo Team Fürth
Religion in Japan
1.Teil der Nebenberichte zu Mythen und Geschichte Japans…
Japan und seine (Natur)Religion Shintoismus und Buddhismus
Erst die Antwort auf die Frage der Getas und die Verbindung zum Buddistischen…Damit beim Gehen möglichst keine niederen Lebewesen zerstört werden…(Ein Mythos oder nur ein schöner Gedanke…Wer weiß 😉)
Shintoismus ist die indigene Religion Japans, die tief mit der Kultur und Geschichte des Landes verwoben ist. Er basiert auf der Verehrung von Kami, die als Geister oder göttliche Wesen verstanden werden, die in der Natur, Objekten und Ahnen existieren. Hier ist ein Überblick über die Geschichte des Shintoismus.
Die Ursprünge des Shintoismus lassen sich bis in die prähistorische Zeit Japans zurückverfolgen, lange bevor schriftliche Aufzeichnungen existierten. Er entwickelte sich aus den Natur- und Ahnenkulten der frühesten Bewohner der japanischen Inseln.
Klassische Periode (6. bis 8. Jahrhundert). Der Shintoismus wurde im Laufe der Zeit mit dem Aufkommen des Buddhismus in Japan beeinflusst, der im 6. Jahrhundert eingeführt wurde. Während der Nara- und Heian-Perioden (710–1185) begannen sich Shinto- und buddhistische Praktiken zu vermischen, was zu einer synkretistischen religiösen Kultur führte, die als „Shinbutsu-shūgō“ bekannt ist.
Im Mittelalter (12. bis 16. Jahrhundert) gab während dieser Zeit es weiterhin eine enge Verbindung zwischen Shintoismus und Buddhismus. Der Shintoismus blieb eine Volksreligion, die sich auf lokale Schreine konzentrierte, während der Buddhismus oft mit dem kaiserlichen Hof und der Aristokratie verbunden war.
In der Edo-Periode (1603–1868) wuchs in dieser Zeit das Interesse an der Wiederbelebung einer eigenständigen nationalen Identität. Die Lehre von „Kokugaku“ (Nationale Studien) förderte die Erforschung und Betonung der einheimischen Shinto-Traditionen, losgelöst von buddhistischen Einflüssen.
Mit der Meiji-Restauration (1868–1912) wurde der Shintoismus zur Staatsreligion, um die nationale Identität zu stärken und die Loyalität gegenüber dem Kaiser zu fördern. Der Staatsschintoismus (Kokka Shinto) entstand, und viele buddhistische Elemente wurden entfernt. Schreine wurden staatlich kontrolliert, und der Shintoismus wurde als eine Form der patriotischen Praxis etabliert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, nach Japans Niederlage, verbot die alliierte Besatzungsmacht den Staatsschintoismus, um eine Trennung von Religion und Staat zu gewährleisten. Der Shintoismus entwickelte sich wieder zu einer eher spirituellen und kulturellen Praxis, die unabhängig vom Staat ist. Er wird heute hauptsächlich als eine Religion der Rituale und Feste praktiziert und spielt eine wichtige Rolle im sozialen und kulturellen Leben Japans.
Heute ist der Shintoismus keine exklusive Religion, weshalb viele Japaner ihn neben dem Buddhismus praktizieren. Shinto-Rituale sind vor allem bei Festen, Hochzeiten und Zeremonien zur Verehrung der Ahnen und Naturkräfte bedeutend.
Auch gibt es verschiedene Strömungen und Richtungen innerhalb des Shintoismus in Japan.
Jinja-Shinto (Schrein-Shinto). Dies ist die verbreitetste Form des Shintoismus und bezieht sich auf die Rituale und Praktiken, die in Schreinen stattfinden. Es ist die traditionelle Form, die sich um die Verehrung der Kami und öffentliche Zeremonien dreht.
Kokka-Shinto (Staats-Shinto). Diese Form war in der Meiji-Zeit (1868–1945) weit verbreitet und diente zur Stärkung der nationalen Identität und Loyalität gegenüber dem Kaiser. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Staats-Shinto durch die Besatzungsbehörden abgeschafft, um die Trennung von Religion und Staat sicherzustellen.
Kyoha-Shinto (Sekten-Shinto): Diese Form besteht aus verschiedenen religiösen Gruppen und Sekten, die unterschiedliche Glaubenslehren und Rituale haben. Einige prominente Beispiele sind.
Tenrikyo: Eine religiöse Bewegung, die im 19. Jahrhundert entstand und ihre eigenen Vorstellungen von göttlicher Offenbarung und Heilung vertritt.
Kurozumikyo, Konkokyo und Ontake-kyo sind weitere Sekten, die spezielle Lehren und Praktiken haben.
Folk-Shinto (Volks-Shinto). Dies umfasst lokale, regionale Bräuche und Praktiken, die sich oft von Dorf zu Dorf unterscheiden. Es wird informell und ohne eine feste Organisation praktiziert und umfasst oft die Verehrung lokaler Kami und die Einhaltung von traditionellen Festen und Ritualen.
Shugendo. Obwohl Shugendo eine Mischung aus Shinto, Buddhismus und Taoismus ist, wird es manchmal als eine Variante des Shintoismus betrachtet. Es betont asketische Praktiken in der Natur zur spirituellen Erleuchtung.
Jede dieser Strömungen hat ihre eigenen spezifischen Praktiken, Glaubensvorstellungen und Bräuche, die oft in den lokalen oder historischen Kontext eingebettet sind.
Der Buddhismus kam im 6. Jahrhundert nach Japan und hat seitdem eine tiefgreifende und nachhaltige Wirkung auf die japanische Kultur und Gesellschaft gehabt. Hier ist eine Übersicht über die Geschichte des Buddhismus in Japan.
Der Buddhismus wurde um 538 n. Chr. oder 552 n. Chr. (je nach Quelle) durch Gesandte des koreanischen Königreichs Baekje in Japan eingeführt. Er wurde zunächst am Kaiserhof als Religion aufgenommen, die zusätzlich zu den bestehenden shintoistischen Praktiken eine neue Form der Verehrung und spirituellen Lehren bot. Anfangs war die Annahme des Buddhismus umstritten, da er mit der einheimischen Religion Shinto konkurrierte. Die Soga-Familie, eine mächtige Adelsfamilie, unterstützte jedoch die neue Religion und setzte sich schließlich gegen andere Adelsfamilien durch, die dagegen waren.
In der Nara-Zeit (710–794)
erlebte der Buddhismus eine Phase des Wachstums und der Konsolidierung. Der Kaiserhof förderte den Bau bedeutender Tempel, darunter der berühmte Todai-ji-Tempel in Nara, in dem die große Buddhastatue (Daibutsu) errichtet wurde. Während dieser Zeit wurden die Sechs Schulen des Nara-Buddhismus eingeführt, die sich auf die Philosophie und Lehren des Mahayana-Buddhismus konzentrierten.
In der Heian-Zeit (794–1185)
entwickelte sich der Buddhismus weiter, wobei neue Schulen eingeführt wurden. Zwei bedeutende buddhistische Strömungen, die in dieser Zeit entstanden, waren.
Tendai, diese Schule wurde von Saicho gegründet und basiert auf den Lehren des chinesischen Tiantai-Buddhismus. Sie betonte die Lotos-Sutra als zentrale Schrift und legte großen Wert auf Meditation und ethisches Verhalten.
Shingon, diese Schule wurde von Kukai (auch Kobo Daishi genannt) gegründet und repräsentiert den esoterischen Buddhismus. Shingon betonte Rituale, Mantras und mystische Praktiken zur Erlangung spiritueller Erleuchtung.
Die Kamakura-Zeit (1185–1333)
war eine Zeit sozialer und politischer Umwälzungen, in der der Buddhismus unter den einfachen Leuten populärer wurde. Neue Schulen des Buddhismus, die sich auf einfache und zugängliche Praktiken konzentrierten, wurden gegründet:
Jodo-Shu (Reine-Land-Schule). Gegründet von Honen, legte diese Schule den Fokus auf die Anrufung des Buddha Amida durch das Rezitieren des Nembutsu (Namu Amida Butsu), um ins Reine Land (Paradies) zu gelangen.
Jodo Shinshu (Wahre Reine-Land-Schule). Eine Abspaltung von Jodo-Shu, gegründet von Shinran. Diese Schule betonte die Abhängigkeit von Amidas Gnade allein für die Errettung.
Nichiren-Buddhismus. Gegründet von Nichiren, der lehrte, dass die Lotos-Sutra die höchste buddhistische Schrift sei. Er setzte sich stark für die Praxis des Rezitierens des Mantras „Nam Myoho Renge Kyo“ ein.
Zen-Buddhismus: Wurde durch die Schulen Rinzai und Soto eingeführt. Zen betonte Meditation (Zazen) und direkte Einsicht, um Erleuchtung zu erlangen. Rinzai, eingeführt von Eisai, betonte die plötzliche Erleuchtung, während Soto, von Dogen eingeführt, die allmähliche Praxis des Sitzens betonte.
Während der Muromachi-Zeit bis Edo-Zeit (1336–1868) florierte insbesondere der Zen-Buddhismus und beeinflusste die Kultur stark, darunter die Teezeremonie, Gartenkunst und Kalligrafie. In der Edo-Zeit wurde der Buddhismus unter staatlicher Kontrolle gehalten, um die Bevölkerung zu organisieren und zu überwachen. Alle Japaner mussten in einem Tempel registriert sein, was zur Verbreitung des Buddhismus führte, aber auch seine Verwässerung zur Folge hatte.
Mit der Meiji-Zeit und Modernisierung (1868–1912) kam eine Phase wo der Shintoismus zur staatlichen Religion wurde und der Buddhismus aufgrund seiner Assoziation mit der alten Ordnung teilweise unterdrückt wurde. Viele Tempel wurden geschlossen oder zerstört, und der Buddhismus verlor vorübergehend an Einfluss.
- Jahrhundert bis heute
Im 20. Jahrhundert erlebte der Buddhismus eine Wiederbelebung und Modernisierung. Verschiedene Schulen und neue buddhistische Bewegungen wie Soka Gakkai, die aus der Nichiren-Tradition hervorging, gewannen an Popularität. Heute ist der Buddhismus in Japan in vielen Formen präsent und koexistiert mit dem Shintoismus, wobei viele Japaner Elemente beider Religionen in ihrem Leben kombinieren.
Die Geschichte des Buddhismus in Japan zeigt seine Anpassungsfähigkeit und den Einfluss auf die Kultur, Kunst und Philosophie des Landes über viele Jahrhunderte hinweg.
Innerhalb des japanischen Buddhismus gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Schulen und Traditionen, die sich in ihren Lehren, Praktiken und spirituellen Zielen unterscheiden. Hier sind einige der wichtigsten Unterschiede.
Philosophische Ausrichtungen
Zen-Buddhismus. Zen legt den Fokus auf Meditation (Zazen) und das direkte Erleben von Erleuchtung, ohne sich auf Schriften oder Rituale zu verlassen. Es gibt zwei Hauptzweige. Rinzai, der plötzliche Erleuchtung durch Meditation und Koans betont, und Soto, der die Praxis des stillen Sitzens und die allmähliche Erleuchtung bevorzugt. Nichiren-Buddhismus basiert auf der Lotos-Sutra, die als höchste buddhistische Schrift betrachtet wird. Der zentrale Praxisaspekt ist das Rezitieren des Mantras „Nam Myoho Renge Kyo“, um innere Transformation und äußeres Glück zu fördern.
Reine-Land-Buddhismus (Jodo-Shu und Jodo Shinshu). Diese Traditionen betonen die Hingabe an Amida Buddha und das Rezitieren des Nembutsu („Namu Amida Butsu“), um im Reinen Land (einem Paradies) wiedergeboren zu werden. Jodo Shinshu, gegründet von Shinran, hebt die vollständige Abhängigkeit von Amidas Gnade hervor und verzichtet weitgehend auf eigene Anstrengungen zur Erleuchtung.
Rituale und Praktiken
Shingon Buddismus ist eine esoterische Tradition, die komplexe Rituale, Mantras und Mandalas einsetzt. Es betont die direkte spirituelle Erfahrung durch geheime Lehren, die von einem Meister (Guru) weitergegeben werden.
Tendai-Buddhismus. Die Tendai-Schule praktiziert eine Vielzahl von Methoden, darunter Meditation, Rezitation von Sutras und Rituale. Sie strebt nach einer allumfassenden Sicht auf die Lehren Buddhas und integriert verschiedene Praktiken.
Zen-Buddhismus: Zen verzichtet weitgehend auf aufwändige Rituale und fokussiert sich auf Zazen und den Gebrauch von Koans (paradoxe Fragen) zur Förderung der intuitiven Einsicht.
Spirituelle Ziele
Zen-Buddhismus. Ziel ist es, Satori (plötzliche Erleuchtung) oder Kensho (erste Erkenntnis des wahren Wesens) zu erreichen. Der Weg dorthin wird durch strenge Meditation und Selbstdisziplin geebnet.
Reine-Land-Buddhismus: Das spirituelle Ziel ist es, nach dem Tod im Reinen Land wiedergeboren zu werden, wo es einfacher ist, die Erleuchtung zu erlangen.
Nichiren-Buddhismus: Das Ziel ist Kosen-rufu, die Verbreitung des Friedens und Glücks in der Welt durch die Verbreitung der Lotos-Sutra-Lehre und das individuelle Glück jedes Praktizierenden.
Shingon-Buddhismus. Das ultimative Ziel ist die Erleuchtung zu Lebzeiten durch die geheimen esoterischen Praktiken.
Zugang und Popularität
Reine-Land-Buddhismus ist bei der allgemeinen Bevölkerung beliebt, da er einen einfachen Zugang zur Lehre bietet und keine komplexen Meditationstechniken erfordert.
Zen-Buddhismus hat einen gewissen Elite-Charakter und ist oft mit Samurai und der Kriegsklasse verbunden, was zu seiner Beliebtheit unter Intellektuellen und Künstlern beitrug.
Nichiren-Buddhismus hat durch Bewegungen wie die Soka Gakkai, die sich auch sozial und politisch engagiert, viele Anhänger gewonnen.
Integration mit Shinto
Viele buddhistische Schulen haben sich im Laufe der Jahrhunderte mit Shinto-Praktiken vermischt, insbesondere während der Heian- und Kamakura-Zeit. Diese Mischung zeigt sich beispielsweise in der gemeinsamen Nutzung von Schreinen und Tempeln und der gegenseitigen Anerkennung von Kami und Buddhas.
Jede dieser Schulen bietet eine eigene Interpretation des Pfades zur Erleuchtung und legt unterschiedliche Schwerpunkte in der Praxis. Das macht den Buddhismus in Japan zu einer vielfältigen und facettenreichen religiösen Landschaft.
Die Christlichen Religionen spielten ab den 14./18.Jahrhundert noch eine andere Rolle die wir in einem anderen Bericht beleuchten.
Zusammengetragen aus mehreren Schriften von Museen in Japan als auch Bücher.
Bleibt Neugierig und fasziniert…
www.kentsurudojo.de
Jetzt weitere Berichte
Hat euch der erste Teil Mythen und Geschichte Japans gefallen?
Dann geht es Donnerstag mit Teil zwei weiter…
Allerdings wie Angekündigt werden wir immer Dienstags einen Bericht über Themen wie z.b. Warum wurden Burgen so gebaut?
Welche Religion hat sich in Japan entwickelt?
Undundund…
Morgen also Religionen Japans…
Vorab schon eine Frage…Wisst ihr um die Bedeutung der Getas und der Buddistischen Mönche???
Seit gespannt auf die Antwort morgen…
Der Bericht ist aber schon auf unserer Homepage unter https://kentsurudojo.de/naturreligionen-japans/
zu sehen…
Bleibt Neugierig und fasziniert…
Euer Ken Tsuru Dojo Team
1.Teil
1.Teil Geschichte Japans-Frühzeit
Die erste Besiedelung der japanischen Inseln erfolgte mit hoher Wahrscheinlichkeit über eiszeitliche Landbrücken vom asiatischen Festland. Während der Jomon-Periode gab es wohl keine größeren Einwanderungswellen mehr. Die Jomon-Periode ist eine der frühesten und bedeutendsten Epochen in der japanischen Geschichte und dauerte etwa von 14.000 v. Chr. bis 300 v. Chr. Der Name „Jomon“ bedeutet „Schnurmuster“ und bezieht sich auf die charakteristische Keramik dieser Zeit, die durch Schnurmuster verziert war.
Die Menschen in der Jomon-Periode lebten hauptsächlich als Jäger und Sammler. Sie ernährten sich von Wildtieren, Fischen, Muscheln und essbaren Pflanzen. Die Gesellschaft war nomadisch, und die Menschen zogen in Gruppen umher, um Nahrungsressourcen zu finden. Die Jomon-Keramik ist eines der markantesten Merkmale dieser Periode. Sie ist bekannt für ihre dekorativen Schnurmuster und wurde oft zur Lagerung von Lebensmitteln und Wasser verwendet. Die Keramik zeigt eine bemerkenswerte Vielfalt in Form und Design und gilt als eine der ältesten der Welt. Im Laufe der Jomon-Periode begannen die Menschen, dauerhaftere Siedlungen zu errichten, insbesondere in den späteren Phasen. Diese Siedlungen bestanden oft aus Grubenhäusern, die in den Boden eingegraben waren und Schutz vor Witterungseinflüssen boten. Die Gesellschaft war wahrscheinlich egalitär und stark gemeinschaftsorientiert. Es gibt Hinweise auf rituelle Praktiken und eine tiefe Verbindung zur Natur, die in archäologischen Funden wie Figuren und Grabbeigaben sichtbar wird. Die Jomon-Menschen hatten eine reiche kulturelle Tradition, die sich in ihrer Kunst, ihren Ritualen und ihrer Spiritualität widerspiegelt.
Die Jomon-Periode ist entscheidend für das Verständnis der frühen menschlichen Besiedlung Japans und legte die Grundlagen für die spätere Entwicklung der japanischen Kultur. Der Beginn der Yayoi-Periode wird mit dem ersten Reisanbau in Japan gleichgesetzt, der auf etwa 400 v. Chr. datiert wird. Zur gleichen Zeit befand sich China im Kriegszustand, bekannt als „Die Zeit der streitenden Reiche“, die von etwa 475 bis 221 v. Chr. dauerte. Diese Epoche war geprägt von politischen Unruhen und militärischen Konflikten zwischen verschiedenen Staaten, die um die Vorherrschaft in China kämpften. In dieser Zeit entstanden viele bedeutende Philosophien und Denkschulen wie der Konfuzianismus, Daoismus und Legalismus, die bis heute einen Einfluss auf die chinesische Kultur und Gesellschaft haben. Die ständigen Kriege führten auch zu bedeutenden Entwicklungen in der Militärtechnik und -strategie.
Diese Periode endete mit der Vereinigung Chinas unter der Qin-Dynastie im Jahr 221 v. Chr., was den Beginn des imperialen Chinas markierte. Lange Zeit wurde angenommen, dass chinesische und koreanische Flüchtlinge die Technik des Reisanbaus zu dieser Zeit nach Japan brachten. Neuere Untersuchungen mit Massenspektrometern zeigen jedoch, dass einige Töpferwaren mit Reispollenrückständen bereits um 800 v. Chr. hergestellt wurden. Einige Archäologen nehmen daher an, dass Techniken des Reisanbaus möglicherweise schon um 1000 v. Chr. in Japan angewendet wurden.
Ab der Yayoi-Zeit gab es immer wieder kulturelle und technische Importe aus China und Korea. Die Ureinwohner Japans, die Ainu und die Ryukyu-Volksgruppen, lebten weiterhin vor allem auf Hokkaido und den südlichen Ryukyu-Inseln. Die Ainu haben eine eigene Sprache, die jedoch vom Aussterben bedroht ist. Ihre Kultur ist reich an Traditionen, darunter einzigartige Handwerkskunst, Musik und Tänze, sowie eine animistische Religion, die den Glauben an Geister und Naturwesen umfasst. Sie verehren Götter, die mit Tieren und natürlichen Elementen verbunden sind. Historisch wurden die Ainu von den Einwanderern vom Festland und später von der japanischen Regierung marginalisiert, insbesondere durch die Kolonialisierung Hokkaidos im 19. Jahrhundert.
Die Ryukyu-Inseln liegen zwischen Japan und Taiwan. Die Menschen dieser Region haben eine eigene Kultur, Sprache und Geschichte, bekannt für ihre Musik, Tänze und traditionelle Kleidung. Das Königreich Ryukyu war ein unabhängiges Königreich bis zur Annexion durch Japan im 19. Jahrhundert. Beide Gruppen haben bis heute mit Herausforderungen wie Assimilation, Verlust ihrer Sprachen und Kulturen sowie wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. In den letzten Jahren gibt es jedoch Bemühungen um die Wiederbelebung und Anerkennung ihrer Kulturen.
Die Ainu wurden später von Einwanderern auf die Insel Hokkaido zurückgedrängt. Die Einwanderer gründeten Stämme und Clans, und mit der Zeit wurde der Yamato-Clan aus der Kanto-Ebene immer mächtiger und vereinte schließlich die einzelnen Clans. Zum ersten Mal wird Japan in chinesischen Aufzeichnungen der späten Han-Dynastie erwähnt. Die Yamato-Fürsten erhoben eine frühe Form des Shintoismus zur allgemeinen Religion. Zu dieser Zeit wurde Japan zunehmend durch Einflüsse vom chinesischen Festland geprägt, das eine hoch entwickelte Kultur aufwies. Händler brachten Eisen, chinesische Schriften und Philosophie nach Japan, und alle wichtigen Dokumente wurden nun in chinesischer Schrift verfasst.
Im Jahr 522 n. Chr. schickte der König von Paekche, im südlichen Korea, buddhistische Priester nach Japan. Der Buddhismus wurde bereitwillig angenommen und bereits 594 zur Staatsreligion erklärt, während der Shintoismus weiterhin als Volksreligion bedeutend blieb.
Der Yamato-Clan, einer der ältesten und bedeutendsten Clans der japanischen Geschichte, wird oft als die erste und ursprüngliche Herrscherfamilie Japans angesehen. Der Clan behauptet, von der Sonnengöttin Amaterasu abzustammen, was ihm eine göttliche Legitimität verleiht und ein zentraler Bestandteil der japanischen Mythologie ist. Die Legende erzählt, dass der Gott Izanagi und die Göttin Izanami die japanischen Inseln erschufen, indem sie einen Korallenspeer in den Ozean tauchten, aus dessen Tropfen die Inseln entstanden.
Ihr erstes Kind, Amaterasu, wurde zur Sonnengöttin. Der zweite Sohn, Susano-o, war ein gewalttätiger Gott, der schließlich einen achtköpfigen Drachen tötete und daraus das Schwert „Ame no Murakumo no Tsurugi“ (Regenwolkenschwert) gewann, das er seiner Schwester Amaterasu schenkte. Amaterasu sandte ihren Enkel Ninigi zur Erde, um über Japan zu herrschen. Sie übergab ihm die drei kaiserlichen Insignien: den Spiegel Yata no Kagami, die Halskette Yasakani no Magatama und das Schwert Kusanagi no Tsurugi. Diese Throninsignien symbolisieren die göttliche Abstammung und Macht des Kaiserhauses und sind bis heute von hoher Bedeutung.
Der Yamato-Clan entstand im 3. Jahrhundert n. Chr. und spielte eine entscheidende Rolle bei der Bildung des japanischen Staates. Jimmu, ein Nachfahre Amaterasus, bestieg der Überlieferung zufolge am 11. Februar 660 v. Chr. als erster Kaiser den Thron, was noch heute als japanischer Nationalfeiertag begangen wird. Der heutige Tenno, Kaiser Naruhito, stammt in direkter Linie von diesem göttlichen Kaiser ab.
Im Laufe der Jahrhunderte schwankte die politische Macht der kaiserlichen Familie. Während des Heian-Zeitalters (794–1185) war sie sehr einflussreich, doch später übernahmen militärische Führer, die Shogune, die Macht. Kaiser Sujin ernannte als erster vier Generäle mit dem Titel Shogun, die die vier Flanken seines Reiches verteidigen und Aufstände niederschlagen sollten.
Der Yamato-Clan trug zur Schaffung einer nationalen Identität bei und gilt als Symbol für die Kontinuität und Stabilität Japans. Die kaiserliche Familie förderte die Entwicklung von Kunst, Religion und Kultur und spielt heute vor allem eine zeremonielle Rolle im parlamentarisch-demokratischen System Japans. Dennoch bleibt der Yamato-Clan ein zentrales Element in der Geschichte und Kultur Japans, dessen Einfluss bis in die moderne Zeit reicht.
Die bedeutendsten Aufzeichnungen der frühen japanischen Geschichte finden sich im Kojiki („Berichte über alte Begebenheiten“, verfasst 712) und im Nihon Shoki („Japanische Annalen“, verfasst 720). Weitere wertvolle Zeugnisse sind im Edo-Museum sowie in den Aufzeichnungen der Schreine mit den kaiserlichen Insignien in Ise und Atsuta in Nagoya zu finden.
2.Teil Die Reichsfestigung und erste Hauptstadt Nara demnächst…Bleiben Sie Neugierig und Fasziniert!!! Das Ken Tsuru Dojo Team Fürth
Kampfkunst und die Notwendigkeit einer Transformation in die Moderne
武術と近代化への変革の必要性
Kampfkunst und die Notwendigkeit einer Transformation in die Moderen
Die traditionelle japanische Kampfkunst sollte nicht mit dem Kampfsport verwechselt werden, der andere Schwerpunkte setzt. Zwar ist sie noch nicht vom Aussterben bedroht, steht jedoch vor Herausforderungen, die ihre Weitergabe und Verbreitung erschweren. Hier sind einige Gründe, warum dieser Eindruck entstehen könnte:
Modernisierung der Gesellschaft: Viele Menschen in Japan und weltweit führen einen modernen, hektischen Lebensstil, der wenig Raum für die intensive, oft jahrelange Ausbildung in traditionellen Kampfkünsten lässt.
Interesse an populären Sportarten: Jüngere Generationen bevorzugen häufig moderne Sportarten wie Fußball, Basketball oder Fitnesstraining, anstatt sich in traditionelle Disziplinen zu vertiefen, die viel Disziplin und Zeit erfordern. Zudem sind diese Sportarten besser zu vermarkten und wirtschaftlich lohnender.
Einfluss der Globalisierung: Moderne Kampfsportarten wie Mixed Martial Arts (MMA) und andere populäre Stile aus verschiedenen Ländern ziehen oft mehr Aufmerksamkeit auf sich als traditionelle Disziplinen wie Kendo, Aikido oder Kyudo, sowie das weniger bekannte Iaido. Ausnahmen sind Kampfkünste wie Judo, die durch ihre Transformation erfolgreich den Sprung in die Moderne geschafft haben, was jedoch Konflikte mit den traditionellen Werten und der ursprünglichen Form des Judo verursacht.
Nachwuchsprobleme: Dojos, die traditionelle Kampfkünste lehren, kämpfen oft damit, genügend Schüler zu finden, um ihren Betrieb aufrechtzuerhalten. Der demografische Wandel in Japan verschärft dieses Problem. Viele Schüler haben Schwierigkeiten, den Grundsatz der Eigenverantwortung zu verinnerlichen, der in den Kampfkünsten betont wird. Im Sport hingegen wird der Fokus darauf gelegt, sich auf den Gegner einzustellen, um zu gewinnen. Niederlagen werden oft dem stärkeren Gegner zugeschrieben und nicht selbstreflektierend betrachtet, was im Widerspruch zur Philosophie der Kampfkunst steht. Einige Schulen praktizieren jedoch einen anderen Ansatz. Geld, Marketing und wirtschaftliche Erwägungen sind oft entscheidende Faktoren für die Schulen.
Kosten und Zeitaufwand: Das Training in traditionellen Kampfkünsten kann teuer und zeitaufwendig sein, was es für viele schwierig macht, sich langfristig zu engagieren. Nur wenige Schulen, wie unsere, bieten Leihequipment und erschwingliche Gebühren an, um diesen Hürden entgegenzuwirken.
Wertschätzung traditioneller Werte: Traditionelle Kampfkünste betonen Werte wie Respekt, Selbstdisziplin und Geduld. Diese Tugenden sind in der heutigen schnelllebigen Gesellschaft weniger gefragt, was es schwieriger macht, Menschen für solche Prinzipien zu gewinnen. Im Berufsleben werden diese Werte oft im Rahmen der 5S- oder 5A-Philosophie genutzt, was dazu führen kann, dass Menschen sich in ihrer Freizeit in ihrer geistigen Freiheit eingeschränkt fühlen. Würden sie jedoch diese Prinzipien Schritt für Schritt annehmen, könnten sie ein besseres Zeitmanagement und mehr Freiheit erreichen.
Fehlende internationale Verbreitung: Viele traditionelle Stile sind kulturell stark an Japan gebunden und wurden außerhalb des Landes nicht so verbreitet wie Judo oder Karate. Zwar gibt es zahlreiche Verbände und Organisationen, doch selten entwickeln sie sich zu einer Gemeinschaft. Stattdessen bilden sich immer neue Gruppen, was zu einer unübersichtlichen Landschaft führt. Im regulierten Kampfsport wurde dies durch etablierte Organisationen bis hin zu den Olympischen Komitees unterbunden. Daher bleiben viele Enthusiasten unter sich und pflegen, wie wir, zumindest die authentische Verbindung zum Ursprungsland der Kampfkunst. Leider fehlt es den traditionellen japanischen Kampfkunstorganisationen oft an Kreativität, um Bildungsoffensiven zu starten; sie warten stattdessen darauf, dass Interessierte zu ihnen kommen.
Dennoch gibt es viele Enthusiasten und Schulen, die traditionelle Kampfkünste aktiv pflegen und weitergeben. Initiativen zur Förderung des kulturellen Erbes und die Rückbesinnung auf traditionelle Werte könnten helfen, das Interesse an diesen Disziplinen zu steigern. Ein Ansatz, den wir verfolgen, ist die Verbindung traditioneller japanischer Kampfkünste mit Lebensphilosophien wie Kaizen und Ikigai. Dies könnte eine sinnvolle Strategie sein, um ihre Attraktivität in der modernen Gesellschaft zu erhöhen.
Vorteile einer Verbindung mit Kaizen und Ikigai:
Ganzheitliche Lebensweise fördern: Kaizen (die Philosophie der kontinuierlichen Verbesserung) und Ikigai (der Sinn des Lebens) betonen Selbstentwicklung, Zielstrebigkeit und Erfüllung. Diese Werte passen hervorragend zu den traditionellen Kampfkünsten, die persönliches Wachstum, Disziplin und ständige Verbesserung lehren. Eine solche Verbindung könnte den Wert der Kampfkunst über den physischen Aspekt hinaus betonen.
Attraktivität für eine breitere Zielgruppe: Menschen, die sich für persönliche Entwicklung interessieren, könnten durch die Integration dieser Philosophien angezogen werden. Das Verständnis, dass Kampfkunst mehr als nur körperliches Training ist, könnte das Interesse erweitern.
Moderne Relevanz schaffen: Kaizen und Ikigai in den Kontext der traditionellen Kampfkünste zu stellen, könnte den Menschen zeigen, wie diese Disziplinen zu einem erfüllten Leben beitragen können.
Stärkung der mentalen Gesundheit: Die Prinzipien von Kaizen fördern kleine, stetige Verbesserungen, während Ikigai hilft, einen Lebenssinn zu finden. Beide Aspekte unterstützen das emotionale Wohlbefinden und die Resilienz.
Einbindung in Bildung und Unternehmen: Kaizen ist bereits in vielen Unternehmen als Strategie etabliert. Wenn traditionelle Kampfkünste als Weg zu mehr Achtsamkeit und Produktivität eingeführt würden, könnte dies ihre Integration in Bildungs- und Unternehmensprogramme fördern.
Durch die Verbindung von Kampfkunst mit Kaizen und Ikigai kann die traditionelle Kampfkunst als Methode zur Lebensführung neu definiert werden. Das steigert ihre Relevanz und Attraktivität. Langzeitstudien haben gezeigt, dass viele erfolgreiche Menschen diese Philosophie bewusst oder unbewusst leben, ohne einen Verlust an Freiheit zu erfahren. Es erfordert jedoch den Willen und das Training, in kleinen Schritten sichtbare Erfolge zu erreichen.
Wir vom Ken Tsuru Dojo e.V. in Fürth planen, 2025 Workshops zu diesem Thema anzubieten. Es gibt nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen.
Für traditionelle japanische Kampfkunstvereine oder Organisationen wäre dieser Weg eine neue Form des modernen Coachings, ohne die alten Traditionen zu verdrängen. Dies wäre unsere Transformation in die Moderne und wird im Ken Tsuru Dojo Fürth e.V. bereits erfolgreich umgesetzt.
www.kentsurudojo.de
Etikette
礼儀作法は、日本の伝統的な武道で最も重要な形式です。5S(身利、整頓、整相、清血、手拭い)の哲学を統合しています。また、人生の改善、生きがい、侘び寂び、金継ぎの哲学も含まれています。あなたの人生と武道の完璧な共生
Etikette ist die wichtigste Form der traditionellen japanischen Kampfkunst. Es integriert die Philosophien der 5S (Seiri, Seiton, Seiso, Seiketsu, Shitsuke). Es umfasst auch die Philosophien von Kaizen, Ikigai, Wabi-Sabi und Kintsugi. Die perfekte Symbiose Ihres Lebens und Ihrer Kampfkunst.
In Iaido, einer traditionellen japanischen Kampfkunst, die sich auf das schnelle und präzise Ziehen des Schwerts (Katana) konzentriert, ist die Etikette von besonders hoher Bedeutung. Sie prägt nicht nur das äußere Verhalten der Übenden, sondern dient auch als wichtige geistige Schulung, die das Wesen und die Philosophie dieser Kunst reflektiert. Hier sind einige spezielle Aspekte der Etikette im Iaido:
- Reiho (Verbeugungsritual)
Im Iaido beginnt und endet jede Übung mit einer Verbeugung, die sowohl dem Lehrer, den Mitschülern als auch dem Schwert gewidmet ist. Reiho symbolisiert Dankbarkeit und Respekt und ist ein wichtiger Teil der Mentalität. Vor dem Ziehen des Schwertes verbeugen sich die Übenden oft in Richtung des Kamiza (einer Ehrungsstelle im Dojo), um den Geist für die bevorstehende Übung zu zentrieren und zu reinigen. - Sauberkeit und Ordnung im Dojo (Dojo Kun)
Das Dojo ist ein heiliger Ort für Iaido-Praktizierende. Es wird stets sauber und in Ordnung gehalten, was Ausdruck von Respekt gegenüber der Kunst und dem Trainingsort ist. Oft pflegen Schüler das Dojo vor und nach dem Training in einem rituellen Akt, um Achtsamkeit und Respekt gegenüber ihrer Umgebung zu zeigen. - Metsuke (Blick und Aufmerksamkeit)
Der Blick im Iaido ist Teil der Etikette und konzentriert sich darauf, sowohl das Äußere als auch das Innere im Einklang zu halten. Die korrekte Blickführung zeigt, dass der Übende aufmerksam und achtsam ist. In der Praxis von Iaido gilt es, die Augen ruhig und fokussiert zu halten, ohne von äußeren Einflüssen abgelenkt zu werden. Dies fördert geistige Ruhe und innere Balance. - Der Umgang mit dem Schwert (Katana)
Im Iaido wird das Schwert mit höchstem Respekt behandelt, da es als Verlängerung des eigenen Geistes gesehen wird. Das Ziehen, Führen und Zurückführen des Schwertes erfolgt mit der größtmöglichen Sorgfalt und Achtsamkeit. Etikette verlangt, das Schwert nie achtlos zu handhaben oder anderen in unachtsamer Weise zu präsentieren. Diese Sorgfalt fördert eine tiefe Verbundenheit zum Schwert und zur Kunst selbst. - Disziplinierte und harmonische Bewegungen (Ki Ken Tai Ichi)
Jede Bewegung im Iaido ist klar geregelt und wird mit Disziplin und Präzision ausgeführt. Ki Ken Tai Ichi, was „Energie, Schwert und Körper als Eins“ bedeutet, beschreibt das ideale Ziel: Eine Bewegung sollte harmonisch und mit Einheit in Geist und Körper ausgeführt werden. Die Disziplin fördert Selbstkontrolle und eine Verbindung zu tiefer innerer Ruhe. - Stille und Konzentration
Im Iaido wird in vollkommener Stille geübt, was dazu beiträgt, den Geist zu sammeln und inneren Frieden zu finden. Durch die ruhige Atmosphäre werden die Praktizierenden auf sich selbst zurückgeworfen, was die innere Achtsamkeit stärkt und dazu beiträgt, das eigene Ego zurückzustellen. Die Konzentration auf den Atem und die Bewegung des Schwerts helfen, sich von störenden Gedanken zu befreien. - Respekt für die Tradition
Iaido ist eine Kunst, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Das Wissen und die Etikette stammen aus einer langen Tradition und werden mit großem Respekt an die nachfolgenden Schüler weitergegeben. Jede Geste, jede Verbeugung und jede Bewegung ehrt die vergangenen Meister und die jahrhundertealte Weisheit, die in dieser Kampfkunst steckt.
Die Etikette im Iaido hat somit eine tiefgehende Bedeutung, die weit über äußere Formen hinausgeht. Sie lehrt, in jedem Moment Achtsamkeit zu bewahren und die Kampfkunst als Weg der Selbstentwicklung zu verstehen, der Geist und Körper in Einklang bringt und die Persönlichkeit formt.
Dazu kommt bei uns die japanischen Lebensweisheiten die schon durch die 5S wie die eine japanische Technik zur Arbeitsplatzorganisation und zur Effizienzsteigerung in der Arbeitswelt praktiziert wird und sich als Erfolg heraus kristallisiert hat. Sie wird häufig im Rahmen von Lean-Management und Kaizen angewendet. Die 5S stehen für fünf Begriffe, die jeweils mit dem Buchstaben „S“ beginnen und sich auf verschiedene Aspekte der Arbeitsplatzgestaltung beziehen:
Seiri (Sortieren): Unnötige Gegenstände und Materialien werden entfernt, um Platz zu schaffen und den Arbeitsplatz übersichtlicher zu gestalten. Das Ziel ist es, nur das Nötige am Arbeitsplatz zu behalten.
Seiton (Systematisieren): Alles, was benötigt wird, hat einen festgelegten Platz, sodass es leicht zu finden und zu verwenden ist. Dies reduziert Suchzeiten und verbessert den Arbeitsfluss.
Seiso (Säubern): Der Arbeitsplatz wird regelmäßig gereinigt, um eine saubere und sichere Arbeitsumgebung zu schaffen. Dies fördert eine bessere Moral und verhindert potenzielle Gefahren.
Seiketsu (Standardisieren): Standards für die vorherigen Schritte werden etabliert, um sicherzustellen, dass die Umsetzung von Sortieren, Systematisieren und Säubern konsistent ist. Das schafft Klarheit und erleichtert die Einhaltung der Regeln.
Shitsuke (Selbstdisziplin): Es geht darum, die Disziplin zu entwickeln, die festgelegten Standards beizubehalten und kontinuierlich zu verbessern. Dies sorgt dafür, dass die 5S dauerhaft eingehalten werden und zur Routine werden.
Die 5S-Methode hilft, Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten, die Produktivität zu erhöhen und eine sicherere sowie angenehmere Arbeitsumgebung zu schaffen.
Dazu im Privaten und Gesellschaftlichen.
Kaizen: Dies bedeutet „kontinuierliche Verbesserung“. Es ist eine Philosophie, die sich auf kleine, stetige Veränderungen konzentriert, um persönliche oder berufliche Prozesse zu verbessern. Kaizen legt Wert auf die Idee, dass viele kleine Schritte zu bedeutendem Fortschritt führen können.
Ikigai: Dies beschreibt den „Grund des Lebens“ oder das, was einem das Gefühl gibt, morgens aufzustehen. Es ist eine Kombination aus dem, was man liebt, was man gut kann, was die Welt braucht und wofür man bezahlt werden kann. Es steht für das Finden von Sinn und Freude im Alltag.
Wabi-Sabi: Diese Philosophie bedeutet, die Schönheit in der Unvollkommenheit und Vergänglichkeit zu sehen. Wabi-Sabi schätzt Einfachheit, Authentizität und das Akzeptieren von Unvollkommenheiten als Teil des Lebens und der Natur.
Kintsugi: Dies ist die Kunst, zerbrochene Keramik mit Gold oder einem anderen wertvollen Metall zu reparieren. Es symbolisiert die Idee, dass Brüche und Reparaturen Teil der Geschichte eines Objekts sind und es dadurch schöner und wertvoller machen. Es ist eine Metapher dafür, Herausforderungen und Narben im Leben zu umarmen und zu ehren.
Diese Philosophien vermitteln zusammen Weisheiten über das Streben nach Verbesserung, das Finden von Sinn, das Akzeptieren der Unvollkommenheit und das Feiern von Wiederaufbau und Resilienz.
Eines der Themen wo wir vom Ken Tsuru Dojo Fürth uns 2025 mit vielen Workshops, auch für nicht Budokas, auseinandersetzen werden. Bleibt Neugierig und fasziniert…
www.kentsurudojo.de