Gempei Kriege

3.Teil Der Gempei Krieg
Der Gempei-Krieg
Gegen Ende der Heian-Zeit nahmen die Familien Taira und Minamoto im weitesten Sinne Polizei- und Militäraufgaben für die Regierung in Heiankyō wahr. Allerdings war diese Regierung Mitte des 12. Jahrhunderts schon gespalten und geschwächt, sie teilte sich in die amtierenden Kaiser und deren Regenten, die aus der Familie Fujiwara stammten, und die Gegenregierungen der abgedankten Kaiser (Insei). Diese instabile Situation führte zu einer Machtverlagerung zu den Militärs. Der Konflikt begann im Jahr 1156. Der abgedankte Kaiser Sutoku und der regierende Kaiser Go-Shirakawa hatten erhebliche Differenzen, die zu einer militärischen Auseinandersetzung führten. In diesem Konflikt unterstützten die Taira unter Taira no Kiyomori den amtierenden Kaiser und gewannen. Die Minamoto standen auf der Verliererseite, ihr Oberhaupt Minamoto no Tameyoshi wurde hingerichtet. Diese Entwicklung drängte die Minamoto ins Abseits. Unzufrieden mit dieser Situation konspirierten sie gegen Taira no Kiyomori, verloren erneut und 1160 wurde Minamoto no Yoshitomo, ihr Anführer, getötet. Die Taira hatten die Macht in Japan übernommen, sowohl durch Kontakte am Hof als auch durch militärische Gewalt. Kiyomori setzte seinen Enkel Antoku auf den Thron und wurde Regent. Seine Zwangsmaßnahmen führten 1180 zu einer erneuten Verschwörung unter Minamoto no Yorimasa und Prinz Mochihito, die er in der Ersten Schlacht von Uji militärisch niederschlug. Diese Schlacht gilt als erste des Gempei-Krieges. Weit ab vom Hof wartete Minamoto no Yoritomo auf seine Zeit. Er hatte 1160 als Kind die Rache der Taira überlebt und trat nun zum Kampf an. Taira Kiyomori hat seine Konkurrenten ausgeschaltet. 1180 wird sein Enkel Antoku neuer Kaiser. Doch gegen den Aufstieg der Taira formierte sich der Widerstand aus den Reihen der überlebenden Minamoto. Wieder treffen die Armeen der Taira auf die Minamoto, die jetzt von den Sohei, den fanatischen Kriegern-Mönchen aus Nara und Kyōto, unterstützt werden. Musashibō Benkei ( * 1155; † 1189), häufig kurz Benkei genannt, war ein japanischer Kriegermönch (Sōhei) im Dienste von Minamoto no Yoshitsune. Er ist als Kämpfer eine der beliebtesten Figuren der japanischen Folklore, die ihn als loyalen und starken Kämpfer beschreibt. Sein Leben wurde in zahlreichen Stücken des Kabuki und Nō-Theater immer wieder erzählt, wodurch heute Fiktion und Fakten in seiner Biographie nur sehr schwer unterschieden werden können. Über die Abstammung von Benkei und seine Geburt gibt es verschiedene Überlieferungen.#Sein Vater, der Vorsteher eines Tempel-Schreines, habe seine Mutter, die Tochter eines Schmiedes vergewaltigt. Benkei sei der Nachkomme einer Tempelgottheit. Häufig werden ihm dämonische Züge wie struppiges Haar und lange Zähne nachgesagt, und Benkei wurde möglicherweise in seiner Jugend Oniwaka (Teufelsjunge) gerufen. Bereits in jungen Jahren wurde er Mönch und reiste viel zwischen den verschiedenen Klöstern Japans umher. Zu dieser Zeit waren die buddhistischen Klöster Japans wichtige Zentren der Kultur und verfügten über beträchtlichen politischen Einfluss und militärische Macht. So wurde Benkei, wie viele andere Mönche, als Sōhei in den Kampfkünsten geschult. Man sagt ihm nach, er sei im Alter von siebzehn Jahren zwei Meter groß gewesen (eine Größe, die im Japan dieser Zeit wahrscheinlich eher der Fiktion zugeschrieben werden muss.). Zu dieser Zeit verließ er den Orden und schloss sich den Yamabushi an, einer Gruppe zurückgezogen in den Bergen lebender Mönche, die ebenfalls kämpferische Traditionen pflegten und deren Kennzeichen schwarze Mützen waren. Benkei wird auf vielen Bildern heute oft mit einer solchen Mütze dargestellt. Der Legende nach soll Benkei die Gojo-Brücke in Kyōto bewacht haben, und jedem, der diese überqueren wollte, die Waffen abgenommen haben. Nachdem er so schließlich 999 Schwerter gesammelt hätte, sei er in seinem eintausendsten Zweikampf von Minamoto no Yoshitsune besiegt worden. Von da an soll er Yoshitsune als Gefolgsmann begleitet und mit ihm zusammen im Gempei-Krieg gegen den Taira-Klan gekämpft haben. Der Umstand seines Todes ist noch heute im japanischen Sprichwort „Benkei no nakidokoro“ (Benkeis schwacher Punkt) erhalten. Es entspricht in seiner Verwendung der im Deutschen sprichwörtlich gewordenen Achillesferse.

Der fünfjährige Konflikt begann in der Kantō-Ebene, in die Yoritomo aus der Provinz Izu kommend einmarschierte. 1183 war es Yoritomo gelungen, die Kantō-Ebene und Zentral- sowie Westjapan einzunehmen. Die Taira standen mit dem Rücken zum Meer an der japanischen Inlandssee. Yoritomos Verwandter Yoshinaka hielt Heiankyō besetzt. Yoritomo fürchtete diesen erfolgreichen General und sandte eine Armee unter seinem Bruder Minamoto no Yoshitsune gegen ihn aus. Yoshitsune vernichtete Yoshinaka und seine Truppen. Als Yoritomos neuer General marschierte er gegen die Taira, trieb sie ins Meer und schlug sie in der Seeschlacht von Dan-no-ura (1185) vernichtend. Japan gehörte den Minamoto. Nach dem finalen Sieg der Minamoto über die Taira in der Seeschlacht von Dan-no-ura wurde Yoshitsune durch seinen älteren Bruder Minamoto no Yoritomo verraten, der sich gegen ihn wandte. In den beiden folgenden Jahren begleitete Benkei Yoshitsune als Gesetzloser. Schließlich wurden beide im Schloss von Takadachi eingekreist. Der Legende nach soll Benkei vor den Toren zum Schloss, in dem sich Yoshitsune befand, von Pfeilen durchbohrt bis zu seinem Ende gekämpft haben und sei im Stehen gestorben und kein Soldat habe sich am toten Benkei vorbei getraut, wodurch er Yoshitsune ermöglichte, rituellen Selbstmord (Seppuku) zu begehen. Doch die Taira können die Armeen der Minamato in den Schlachten von Uji und Ishibashiyama vernichtend schlagen. Im Jahr 1183 wendet sich schließlich das Kriegsglück zu Gunsten des Minamoto-Clans. 1185 kommt es bei Danoura zur Entscheidungsschlacht. In der Straße von Shimonoseki treffen die Flotten der Taira und der Minamoto aufeinander. Auch der kindliche Kaiser Antoku befindet sich, als Zeichen des Herrschaftsanspruchs, auf einem Kriegsschiff der Taira. Im Verlauf der Schlacht soll sich das Wasser vom Blut der getöteten Taira-Krieger rot gefärbt haben. Antoku selbst ertrinkt und mit ihm versinkt auch das legendäre Regenwolkenschwert „Ame no murakomo no tsurugi“, das die Sonnengöttin einst dem ersten Kaiser schenkte. Obwohl es sich bei dem Schwert wohl nur um eine Nachbildung handelt, ist die symbolische Bedeutung dieses Verlustes enorm. Minamoto no Yoritomo hat im Krieg sein Hauptquartier in Kamakura und nutzt es auch nach seinem Sieg als Verwaltungszentrum. 1192 lässt er sich vom Kaiser zum Seiitai-Shōgun, kurz Shōgun, zum obersten Feldherrn, ernennen. 1219 kommen die, mit dem Geschlecht der Taira verbundenen Hojo, durch Meuchelmorde und Verschwörungen an die Macht. Sie übernehmen zwar selbst nie das Amt des Shōgun, behalten sich jedoch vor, das Amt des Shikken zu besetzten. Der Shikken ist der offizielle Stellvertreter des Shōgun, der wiederum Vertreter des machtlosen Kaisers ist. Indem die Hojo das Amt des Shōgun mit Marionetten besetzen, behalten sie die Fäden in der Hand. Sogar Kinder werden zu solchen „Schatten“-Shōgunen ernannt. Die Hojo-Familie regiert das Land bis in das Jahr 1333. Nach fünf Jahren Krieg war Japan fest in der Hand der Minamoto. Obwohl diese anfänglich nur gegen die Herrschaft des Taira no Kiyomori marschiert waren, hatten sie nunmehr das ganze Land in ihrer Gewalt. Aus diesem Besatzungszustand entwickelte sich das Kamakura-Shōgunat. Dieses erhielt zeit seines Bestehens eine militärische Besatzung aufrecht und bezeichnete seinen Regierungsapparat in Erinnerung an die Feldlager als Zeltregierung (Bakufu).
Kleine Zeittafel zum Gempei Krieg
-23. Juni 1180: erste Schlacht von Uji: Als erste Schlacht des Genpei-Krieges angesehen, die Mönche des Byōdō-in kämpfen auf Seiten von Minamoto no Yorimasa.
-1180 Belagerung von Nara: Die Taira zünden Tempel und Klöster an, um ihren Feinden den Nachschub abzuschneiden.
-1180 Schlacht von Ishibashiyama: Minamoto no Yoritomos erste Schlacht gegen die Taira.
-1180 Schlacht von Fujigawa: Die Taira halten einen Schwarm von Wasservögeln für einen nächtlichen Überraschungsangriff der Minamoto und ziehen sich zurück, bevor es zum Kampf kommt.
-1181 Schlacht von Sunomata: Die Taira verhindern einen nächtlichen Überraschungsangriff.
-1181 Schlacht von Yahagigawa: Die Minamoto auf dem Rückzug von Sunomata in der Präfektur Gifu stellen sich dem Feind.
-1183 Belagerung von Hiuchi: Die Taira greifen eine Festung der Minamoto an.
-1183 Schlacht von Kurikara: Das Glück des Krieges dreht sich zu Gunsten der Minamoto.
-1183 Schlacht von Shinowara
-1183 Schlacht von Mizushima: Die Taira fangen eine Streitmacht der Minamoto ab, die nach Yashima in der Präfektur Kanagawa zieht.
-1183 Belagerung von Fukuryuji: Die Minamoto greifen eine Festung der Taira an.
-1183 Schlacht von Muroyama
-1184 Schlacht von Hojujiden: Minamoto no Yoshinaka, der in Kyōto feiert, wird von Sympathisanten der Taira angegriffen
-1184 Zweite Schlacht von Uji: In Reaktion auf Minamoto no Yoshinakas unangemessenes Verhalten wird sein Cousin Minamoto no Yoshitsune verpflichtet, ihn anzugreifen.
-1184 Schlacht von Awazu: Minamoto no Yoshinaka wird von Yoshitsune und Noriyori besiegt und getötet.
-1184 Schlacht von Ichi-no-Tani: Die Minamoto greifen erfolgreich eine der Hauptfestungen der Taira an.
-1184 Schlacht von Kojima: Die Minamoto jagen die fliehenden Taira von Ichi-no-Tani nach Yashima, dabei kommt es zu Kämpfen.
-1185 Schlacht von Yashima: Die Minamoto greifen die Festung ihrer Feinde vor Shikoku an.
-25. April 1185: Seeschlacht von Dan-no-ura: Diese entscheidende Seeschlacht beendet den Krieg.
Weiteres unter Kunst und Kultur Japans auf unserer Homepage www.kentsurudojo.de

4.Teil Angriff Mongolen und die Muromachi Zeit…nächsten Donnerstag!!! Kommenden Dienstag die Shinobi

Bleiben Sie Neugierig und Fasziniert!!! Das Ken Tsuru Dojo Team Fürth